In den letzten beiden Jahrzehnten mehren sich Stimmen, die behaupten, der Westen habe keine Zukunft verdient. Diese Stimmen kommen keineswegs nur, oder gar hauptsächlich, aus dem Nicht-Westen, wie immer man diesen definiert. Eine erhebliche Zahl solcher Stimmen sind die von Europäern und Amerikanern, die die rassistische und kolonialistische Praxis der westlichen Geschichte kritisieren – und die Überheblichkeit, mit der der Westen trotz alledem seine vermeintliche Überlegenheit lange herausposaunte.
Die Fähigkeit zur Selbstkritik ist eine Tugend, die in vielen westlichen Traditionen mit Recht hochgehalten wird, und die gegenwärtige Kritik ist wichtig. Sie wird aber nur dann fruchtbar, wenn wir erkennen, dass der Kampf gegen den Rassismus und den Kolonialismus auch einer westlichen Tradition entstammt. Sonst droht die Kritik in eine pauschale Verdammung des Westens zu verfallen – eine Tendenz, die bei vielen postkolonialen Theoretikern zu bemerken ist.
Doch das Muster: Barbarischer Westen im Gegensatz zum sanften, naturverbundenen Nicht-Westen, ist genauso binär und genauso falsch wie ältere Muster, die die Welt in den zivilisierten, fortschrittlichen Westen einerseits und die nichtwestlichen Barbaren andererseits einteilen wollten. Solche Gegensatzpaare passen nur zu einer Welt, die wie Carl Schmitt alles in Freunde und Feinde spaltet – ohne jede Hoffnung auf die Solidarität, die wir dringend brauchen, wenn wir den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden wollen.
Toleranz? Respekt wäre besser
Der Begriff „Solidarität“ ist aus der Mode gekommen. Ihm haftet ein Geruch Staatssozialismus an, oder bestenfalls jugendliche Erinnerungen an Bilder von erhobenen Fäusten. Statt an Solidarität zu appellieren, werden Rufe nach Toleranz immer häufiger. Doch was für ein Unterschied! Wofür wird das Wort „Toleranz“ im Alltag benutzt? Wir tolerieren Kopfschmerzen, die trotz Aspirin nicht vergehen, laute Musik aus der Nachbarwohnung, Gestank in der Ecke des U-Bahnhofes, die Betrunkene zum Klo gemacht haben. Toleranz ist gefordert bei unangenehmen Zuständen, gegen die wir machtlos sind.
Der philosophische Begriff der Toleranz wurde während der Religionskriege des 17. Jahrhunderts entwickelt, um eine sinnvolle Haltung zu empfehlen: Statt Ihren Nachbarn zu verbrennen, weil seine Heilsvorstellung nicht die Ihrige ist, sollten Sie ihn besser tolerieren. So unangenehm seine Vorstellungen sein mögen, kann keine Zwangskonversion sie ändern, und schließlich wird er dafür verdammt sein und nicht Sie. Doch eine bestimmte Heilsvorstellung zu tolerieren ist etwas völlig anderes als Toleranz ganzer Völker, Lebensweisen oder Hautfarben. Da ist nicht Toleranz, sondern prinzipiell Respekt und wenn nötig auch Solidarität angesagt.
Die Aufforderung zu Respekt vor und Solidarität mit Menschen, die man möglicherweise nie gesehen hat, hat mehr als eine Quelle. Alle drei monotheistischen Religionen wie auch der Buddhismus enthalten Strömungen, die in diese Richtung weisen. Doch der wichtigste philosophische Impuls dieses Universalismus kommt aus der europäischen Aufklärung.
Nichts ist heutzutage modischer, als die Aufklärung zu verwerfen. Vor einem Jahrhundert suchten Denker die Quelle unseres Unglücks in der Moderne. Heute werden sie spezifischer, wenn auch nicht genauer, denn die Tendenz, der Aufklärung unsere Misere anzulasten, basiert auf Textfetzen, die ohne Kenntnis der Zusammenhänge immer wieder zitiert werden. Wenn wir aber die Ideen der Aufklärung entsorgen, verlieren wir die wichtigsten normativen Ressourcen, die wir haben, und stehen mit leeren Händen vor den geistigen Aufgaben unserer Zeit.
Das Wesen des Bösen
Ohne Universalismus keine Solidarität; ohne Solidarität bleibt nur noch Toleranz, dieser schwache Begriff für Menschen, die zu machtlos sind, um missliche Zustände zu ändern. Doch gerade der Universalismus steht in Verruf, verlogen, wenn nicht leer zu sein: Denn es seien bloß die Interessen einer dominanten (westlichen) Kultur, die sich mit dem universalistischen Appell an eine abstrakte Menschheit besser durchsetzen kann.
Wie aber entstand der Universalismus-Begriff der Aufklärung? Wer die Aufklärung als naiv oder optimistisch bezeichnet, hat weder ihre Texte gelesen noch überlegt, aus welchen Zusammenhängen die Aufklärung entstanden ist. Die Denker der Aufklärung wuchsen in einer Welt auf, die immer wieder von Religionskriegen erschüttert wurde. Zwei Drittel der Bevölkerung Brandenburgs fielen einem dieser Kriege zum Opfer. Noch häufiger als die Religionskriege waren Pandemien, gegen die es weder Schutz noch Behandlung gab. Frauen wurden regelmäßig als Hexen verbrannt, Männer für die Verfassung kritischer Schriften in Ketten gelegt, Folter wurde selbstverständlich als juristisches Mittel eingesetzt. Es sollte niemanden wundern, dass sich keine Epoche mehr Gedanken über das Wesen des Bösen machte.
Gerade in dieser gewalttätigen Umgebung war die Idee des Universalismus revolutionär, denn er setzte eine Würde voraus, die in jedem Menschen, unabhängig von National- oder Religionsgemeinschaft, vorhanden ist. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ ist keine empirische Feststellung; denn wir wissen ja, wie oft diese Würde missachtet wird. Der Satz stellt vielmehr eine normative Forderung auf. Aus der Idee, dass alle Menschen den gleichen Anspruch auf Respekt vor dieser Würde haben, folgt keineswegs der Schluss, dass alle Menschen gleich sind. Unterschiedliche Kulturen und Geschichten fügen den abstrakten Knochen, aus denen die Abstraktion „Menschheit“ gebaut wird, Fleisch und Blut hinzu.
Verschleierte Machtansprüche
Dennoch ist die Fähigkeit, aus der Vielfalt der Menschheit Gemeinsamkeiten zu abstrahieren, die Grundlage der Solidarität. Aus derselben Fähigkeit entspringt der Begriff des Menschenrechts. Auch die Idee dieses Rechts ist nicht empirisch, sondern normativ: eine moralische Forderung, dass Machtansprüche nicht das letzte Wort haben sollen. Rechte sollen der Macht eine Grenze setzen. Denken wir an die Umstände, aus denen der Begriff hervorgegangen ist: Wenn der Bauer das Reh des Grafen für sich nahm, wurde er hingerichtet. Wenn der Graf das Tier, die Arbeitskraft oder die Tochter des Bauern für sich nahm, war das rechtens. Allerdings wurde der Begriff der Menschenrechte oft genug missbraucht, um Machtansprüche zu verschleiern.
Hier kann George W. Bushs Irakkrieg als jüngstes Paradebeispiel dienen, doch das Problem wurde schon in Platons Der Staat erörtert. Dort behauptet der junge Sophist Thrasymachos, dass alle Gerechtigkeitsansprüche nichts als verschleierte Machtansprüche sind. Solche nihilistischen Schlussfolgerungen gibt es bei so unterschiedlichen Denkern wie Carl Schmitt und Michel Foucault, beide Ziehväter vieler theoretischer Strömungen, die sich heute als links verstehen. Doch diese sollten sich eher fragen, ob eine linksliberale Geisteshaltung ohne einen Rechtsbegriff, der wenigstens versucht, reine Machtansprüche einzugrenzen, überhaupt möglich ist. Nur wenn wir die Idee universaler Menschenrechte aufrechterhalten, können wir überhaupt daran arbeiten, die Kluft zwischen Macht und Recht zu verkleinern.
Aufklärungsgegner heute behaupten aber, dass der abstrakte Begriff der Menschenrechte erfunden wurde, um der nichteuropäischen Welt europäische Werte und Normen aufzudrücken. Die angeblich universellen Rechte seien bloß Deckmäntel für die Interessen weißer Männer, die die Welt beherrschen wollten, und seien somit ein Instrument des Kolonialismus.
Die Kritik ist im Grunde genommen eine Wiederholung jener, die bei den vorsokratischen Sophisten zu finden ist. Wer glaubt, dass es keine Rechts-, sondern nur Machtansprüche gibt, findet dafür vielerorts Bestätigung. In Bezug auf die Aufklärung aber ist der Vorwurf besonders absurd, er ist nicht einfach falsch, sondern stellt die Fakten auf den Kopf. Es war die Aufklärung, die die Kritik am Eurozentrismus ja überhaupt erst erfunden hat. Sie empfahl den Europäern, von anderen Völkern zu lernen, und hat ihre Kritik europäischer Zustände oft gerade aus der Perspektive anderer Kulturen formuliert. So benutzte Montesquieu fiktionalisierte Perser, um die Pariser Gesellschaft zu persiflieren, Diderot stellte Tahiti gegen patriarchalische europäische Sitten, Voltaires schärfste Kritiken an der Kirche wurden wahlweise in den Mund eines chinesischen Kaisers oder eines indigenen südamerikanischen Priesters gelegt. Denn wenn die Kritik im eigenen Namen ausgesprochen wurde, lauerte Gefahr. 1723 befahl Friedrich Wilhelm I., dass Christian Wolff seinen Lehrstuhl, die Stadt Halle und ganz Preußen binnen 48 Stunden zu verlassen habe. Wolff, der Konfuzius und Menzius studierte, hatte die Chinesen als lebendigen Beweis dafür angeführt, dass Moral auch ohne Christentum funktioniert. Das galt als Atheismus, und darauf stand die Todesstrafe.
Diderots Giftpfeile
Die Aufklärer haben es nicht dabei belassen, von anderen Kulturen zu lernen. Sie verurteilten den Kolonialismus aufs Schärfste. Passagen, in denen Diderot die indigenen Völker Südafrikas aufforderte, die kolonisierenden Holländer mit Giftpfeilen zu vernichten, könnte man mit Texten von Frantz Fanon verwechseln, wären die Waffen bei Diderot moderner. Kant gratulierte den Chinesen und Japanern zu ihrer Weisheit, den Europäern die Einreise zu verbieten. Er nannte Kolonialismus ein Übel – ein Wort, das er selten benutzte –, nicht nur für hoch entwickelte Kulturen wie die chinesische. Auch die Rechte indigener Völker hat er vehement verteidigt, und er verurteilte die damals geltende Eigentumstheorie, der zufolge Jäger und Sammler keine Rechte auf ihre Länder hatten.
Wenn die Antikolonialisten von heute zu Recht darauf bestehen, dass wir die Welt auch aus nichtwestlichen Perspektiven be- trachten, folgen sie einer Tradition der Aufklärung, die auf Montesquieu zurückgeht. Warum sind sie nicht bereit, die Wurzel ihrer Kritiken in der Aufklärung zu erkennen? Einige zeitgenössische Beschreibungen von Nichteuropäern muten uns heute zwar unangenehm an, die Reiseberichte von damals wirken oft karikaturhaft. Im Gegensatz zu vielen heutigen Kritikern waren den Aufklärern aber die Grenzen ihrer Kenntnisse bewusst. Rousseau beklagte, dass das europäische Verständnis von ganz Afrika auf Berichte beschränkt sei, die von Reisenden geschrieben wurden, „die lieber ihre Taschen als ihre Köpfe füllen“.
Kant wies auf gegensätzliche ethnografische Schriften hin, um zu beweisen, dass man daraus nicht auf eine Überlegenheit der Europäer schließen dürfe. Auch wenn sie wussten, dass ihre empirischen Kenntnisse keine endgültigen Urteile über andere Erdteile legitimierten, haben viele Aufklärer die Vorurteile über Nichteuropäer aufs Schärfste kritisiert. Hier schreibt Diderot über die Spanier, die Mexiko kolonisierten: „Sie bildeten sich ein, dass die Leute keine Regierung hatten, weil die Regierung nicht von einem Menschen abhing; keine Zivilisation, weil sie anders war als die Zivilisation Madrids; keine Sitten, weil sie eine unterschiedliche Religion hatten; und keinen Verstand, weil sie anderer Meinung waren.“
Angesichts solcher Passagen – und ähnlicher, die Kant, Rousseau, Diderot, Voltaire und weniger bekannte Aufklärer geschrieben haben, verwundert es, dass die Aufklärung heute als Quelle von kolonialistischem Denken betrachtet wird.
Ein perfider Missbrauch
Liegt diese Verdrehung am allgemeinen Bildungsmangel? Sicherlich spielt er eine Rolle, doch eine andere Erklärung liegt auf der Hand. Zunächst aber müssen wir uns daran erinnern, dass Imperien nicht in der europäischen Moderne erfunden worden sind. Die Chinesen schufen Imperien wie auch die Assyrer, die Azteken, die Khmer, die Malien, die Mongolen, die Mughals und natürlich die Griechen und Römer. Seit den Anfängen der Geschichte haben stärkere Völker schwächere kolonisiert mit unterschiedlichen Graden von Unterdrückung und Brutalität. Alle haben aber Recht und Macht gleichgesetzt – das heißt ihre Imperien ohne jeden Rechtsbegriff aufgebaut. Für sie war es selbstverständlich, dass größere Nationen die kleineren verschlingen – so selbstverständlich, wie der Graf den Bauern verschlingen konnte.
Gelegentlich wurde die Brutalität der Kolonisierung kritisiert, wie es der spanische Priester Bartolomeo de Las Casas (1484 – 1566) tat. Doch Las Casas forderte bloß eine mildere, gütigere Form der Kolonisierung, nicht deren Abschaffung. Erst die Denker der Aufklärung plädierten dafür, auf Basis universeller Menschenrechte jede Form der Kolonisierung abzuschaffen.
Durchgesetzt haben sie sich nicht. Die europäische Kolonisation, die im 18. Jahrhundert begann, wuchs im darauffolgenden Jahrhundert rasant. Die aufgeklärte Kritik am Kolonialismus hat ihr Ziel nicht erreicht, sondern nichts als ein schlechtes Gewissen produziert. Zum ersten Mal in der Geschichte mussten die Kolonialmächte sich rechtfertigen. Weder die Römer noch die Azteken spürten ein Bedürfnis, ihre Eroberungen zu legitimieren oder ihren Untertanen weiszumachen, dass die Kolonisierung in deren Interesse sei. Nach der aufgeklärten Kritik an der Kolonisierung konnte aber kaum jemand übersehen, dass die Eroberung anderer Länder eine Verletzung eben der Ideale von Recht und Freiheit war, die die Europäer für sich selbst beanspruchten. Und so wurde behauptet, dass fremde Länder gerade deshalb übernommen wurden, um deren primitive Einwohner just mit den Idealen zu beschenken, die die Aufklärung verteidigt. Die großen Denker der Aufklärung hätten diese Lüge durchschaut, aber sie waren einfach nicht mehr da.
Der spätere Missbrauch der aufgeklärten Kritik am Kolonialismus ist somit der einzige halbwegs vernünftige Grund, der Aufklärung Verantwortung für den Kolonialismus anzulasten. Nun habe ich also argumentiert, dass nicht die Aufklärung selbst, sondern ein perfider Missbrauch von deren Ideen dafür verantwortlich war. Das mag zwar Historiker interessieren, doch hat es eine Bedeutung für unsere Zukunft?
Keiner zweifelt heute daran, dass die Zukunft des Westens international sein muss. Wenn die Hoffnung auf Solidarität nicht dafür ausreicht, muss die Angst vor dem Untergang herhalten: Spätestens seit der doppelten Bedrohung durch Pandemie und Klimakrise wissen wir, dass kein Erdteil allein durchkommt.
Das bedeutet: Das normative Projekt kann zwar kein Projekt des Westens allein sein, aber es kann auch nicht ohne den Westen auskommen. Doch ein Westen, der ausschließlich von Schuld befangen ist, wird weder dem Westen noch dem Rest der Welt viel nutzen: Überheblichkeit mit permanenter Zerknirschung zu ersetzen ist nur eine hilflose Umkehrung.
Ähnliche Ideen in Afrika
Auch wenn die Aufklärung den Kolonialismus nicht beenden konnte, hat sie zum ersten Mal in der Geschichte die Grundlage für dessen Abschaffung geliefert: mit dem Begriff der universellen Menschenrechte und den richtigen Schlussfolgerungen daraus. Darüber hinaus haben diese Prinzipien die Wirklichkeit von Millionen Menschen verändert. Zwar wurden diese Prinzipien nie vollkommen umgesetzt. Aber wer wegen der ungenügenden Umsetzung das ganze Projekt verwerfen will, sollte einen versklavten Menschen in Indien oder Mauretanien nach seinen Lebensumständen fragen, eine Frau in Saudi-Arabien oder Afghanistan, einen Schwulen oder eine Lesbe in Iran oder Uganda. Wir im Westen können die Leistungen der Aufklärung nur deshalb geringschätzen, weil wir sie seit ziemlich langer Zeit genießen.
Die Aufklärung ist keine bloße Erfindung des Westens; ähnliche Ideen finden sich in Indien wie in Afrika, womöglich auch in anderen Kulturen. Europa war aber der Ort, wo diese Ideen am gründlichsten ausgearbeitet wurden, auch wenn Europa heute nur mehr zögernd dazu steht. Doch diese Ideen sind eine Stärke, auf die wir zusammen mit anderen bauen können. Selbstbewusstsein im doppelten Sinn – als Reflexion unserer Geschichte, aber auch als bescheidener Stolz – brauchen die westlichen Intellektuellen, wenn sie in der Lage sein wollen, einen Beitrag zur Zukunft zu leisten.
Kommentare 22
bravo ! und sooo nötig,
wo hier das aufklärerische denken von vielen oft als "westlich",
als schaum-bad ausgeschüttet wird !
herzlichen dank !
Ist hier erzählte Aufklärung ein Fürbitten von legitimen wirtschaftlichen und politischen Gewaltausübungen in neuer integrierter moderner Form, so wie es als soziales Dilemma empfunden wird und Arbeitsprozesse weiter in Ungleichheit zu ermöglichen, wie auch damit Konkurrenz abzuschütteln?
Das wird doch schon in der griechischen Mythologie erzählt und ist die moderne bildende Kunst als Heldenepos auf vielen Bildschirmen.
Aufklären über Zukunftsanalysen, über vergangenheitsbezogenen Utopien beinhaltet immer das betrachten von Gegenwarten, doch in der Gegenwart gibt es keine Helden+*innen, die erschaffen wir erst über einen vergangenheitsbezogenen Blick auf Taten, um uns in unseren Motiven, auch beabsichtigt selbst zu täuschen.
Ach Philosophie du bist nur ein Werkzeug um ideologisches denken, einen Ghost Dance um Machtverhältnisse zu fördern, wie zu stabilisieren und diese Erzählung, modern als Trend im Zeitgeist neu verkaufen zu können.
Was ist ein Ghost Dance: Der Geistertanz war ein religiöser Krisenkult etlicher Indianervölker des nordamerikanischen Westens, der in zwei Ausprägungen um 1870 und um 1890 stattfand. Er führte indirekt zum Massaker von Wounded Knee, dass als Endpunkt der Indianerkriege in den USA gilt.
Doch die Ausgrenzungen und Machtgewalten von einst über Besitzergreifende Ordnungen, wie etwa über gelebten Rassismus in der amerikanischen Kultur, herrschen immer noch. Das ist Leitkultur und Weltweit angewandte Praxis.
Es gibt zwei unterschiedliche Auffassungen darüber, was der "Westen" sei.
Die eine betont eine geografische Vorstellung (Europa und die von Europäern geprägten Staaten USA, Kanada, Australien, Neuseeland) und hat eher negativen Charakter: Man grenzt sich ab vom Nichtwesten und sieht seine Wurzeln in der jüdisch-christlichen Tradition.
Die andere Auffassung sieht im Westen ein Modell, das bestimmte Vorstellungen darüber wie Menschen zusammenleben, bezeichnet. Dazu gehören z.B. der Wert des Individuums, das Recht auf Rechtfertigung, das Gebundensein an rechtlichen Vorgaben usw.
Diese zweite Auffassung bezieht sich nicht auf Wurzeln (jüdisch-christlich), die eine feste Verbindung beinhalten, sondern auf Quellen, aus denen alle Gesellschaften ungeachtet ihrer Tradition schöpfen können. Die Quellen können in der Antike liegen, im Judentun, im Buddhismus, bei Konfuzius usw.
Die Nichtverwurzelung würde dann allerdings bedeuten, dass der Westen seine eigenen Werte missachten kann, was ja auch ständig geschieht.
Ich würde, anders als die Autorin, statt von Wurzeln lieber von Quellen ausgehen und Respekt (den hat mir der Steinmeier verleidet) lieber gegen Anerkennung tauschen.
ich entdecke Ihnen mein inneres geländer:
die schärfste ablehnung des "westens",
in welcher form auch immer, kam von den rassistischen nazis:
unter-ordnung von individualität, sozial-darwinismus,
diskurs-feindlichkeit.
in summa: eine re-aktion auf die west-europäische aufklärung.
Mit Rankings bei nicht messbaren Disziplinen kann ich nichts anfangen.
ranking? rang-bestimmung? disziplin als vergleichs-veranstaltung?
????
Eine schlaue und fast plausible These, die die Position des Westens aufwertet. Verklären darf diese Verteidigung nicht, daß die von der Aufklärung und vom Christentum gewonnene selbstgefällige Gewissheit - über eine zweifellose Überlegenheit der eigenen Position - wichtig war, um in den Kolonien lokal vorhandene Strukturen soweit kaputt zu bekommen, dass Expansionen leichter vorangingen. Eine Argumentation, daß die Aufklärung des Westens für die kolonisierten Völker zum Vorteil gewesen wäre, ist schwer anzunehmen. Denn die Aufklärung darüber, welche Dynamik die Expansionen zuließ, direkt von den Kolonisierten und deren Reflexionen kommen muß. Dafür muß aber der Westen erstmal ruhig und lange zuhören lernen.
Anerkennung ist jedenfalls natürlich, Respekt klingt wie Verpflichtung
Ein Text, der wenig Neues zur gegenwärtigen Gemengelage beitragen kann. Mit Blick auf den Herausgeber des bepriesenen Buches kaum verwunderlich.
Anspruch und Wirklichkeit einer causa sind selten deckungsgleich. Dagegen stehen Fehler und Irrtümer. Und die sollen bekanntlich menschlich sein.
Dass die Schere so weit wie gegenwärtig auseinanderklafft, ist meines Erachtens neu. Von Demokratie ist - neben einer Idee - herzlich wenig übriggeblieben.
Offensichtich scheint dies manch einem Zeitgenossen zu genügen, wenn die eigene Kasse nur genügend auswirft.
Ich lese gerade den den neuen (und leider letzten) Graeber/Wendrow. Wurde hier ja bereits besprochen.
Dort bekommt man u. a. erklärt, wie viel die europäische Aufklärung der Begegnung mit den kolonisierten indigen Völkern zu verdanken hat.
++ Wir im Westen können die Leistungen der Aufklärung nur deshalb geringschätzen, weil wir sie seit ziemlich langer Zeit genießen. ++
Das ist wahr. Danke für diesen so guten Beitrag.
...auch Gedanken, Ideen und Vorstellungen entwickeln sich, um nicht zu sagen, auch sie haben eine Art Evolution. In Stufen.Spöttisch könnte man meinen, die Kritiker der Aufklärung würden auch Gutenberg und die Erfindung des Buchdrucks kritisieren - da Bilderdruck und elektronische Medien nicht auch direkt mit erfunden wurde...Die Aufklärung von Kant und Co. haben eine neue Epoche aufgestoßen und angestoßen. Sie haben vieles verändert - aber nicht "alles" direkt und unmittelbar.Dem "ersten Schritt" dürfen - müssen - weitere folgen. Aber deshalb den ersten Schritt zu kritisieren... - "siehe oben".
Ich bin irritiert über die unlogische Argumentation:
Der Kolonialismus ist ein Produkt des Westens, als der kriegerische, christliche, weiße Mann auszog, um die Barbaren zu unterwerfen.
Die Aufklärung als Produkt der westlichen Geistesentwickkung hat den Kolonialismus kritisiert, aber nicht beseitigt.
Der Kolonialismus fiel letztlich durch die Gegengewalt der unterdrückten Völker und Nationen, die aufstanden und die weißen westlichen Kolonialisten in Aufständen, Revolution und Befreiungskriegen verjagten. Da mag die Aufklärung als "Befreiungsideologie" eine gewisse Rolle gespielt haben, aber in erster Linie hat der Nationalismus die unterdrückten Völker ideologisch beflügelt. War auch der Nationalismus ein Produkt der Aufklärung? Wenn dem so wäre, könnte man jeden nichteuropäischen Widerstand gegen die Europäer unter der europäischen Aufklärung subsumieren.
Der Maxismus, ein durch und durch ideologisches Produkt Europas, spielte in antikolonialen Befreiungskampf eine gewisse zeitlang eine Rolle. Das ist schon alles.
Man muß es deutlich sagen. Der Kolonialismus wurde nicht mit Ideologien und schönen aufklärerischen Worten besiegt, sondern durch schlichte Gewalt, die aus den Gewehrläufen kommt, wie der antikoloniale Befreiungskämpfer Mao Zedong einmal formulierte. Wenn aufklärerische Ideologien die Befreiungskämpfer moralisch beflügelten, so war das hilfreich. Aber die tragende antikokoniale Ideologie war die Aufklärung nie.
"7 Tage 7 Köpfe " "tvtotal"... the 90s are back.
Muss das sein? Kann man das nicht einfach verdrängen??
"Dort behauptet der junge Sophist Thrasymachos, dass alle Gerechtigkeitsansprüche nichts als verschleierte Machtansprüche sind. Solche nihilistischen Schlussfolgerungen gibt es bei so unterschiedlichen Denkern wie CARL SCHMITT (hervorhebung vom mir) und Michel Foucault, beide Ziehväter vieler theoretischer Strömungen, die sich heute als links verstehen."
CARL SCHMIT isr dr NAAZI TRECZStheoretiker.
Ricbnt ha "ES" schin Spinza gesagt. GEECHTGKEWIT gib es nur inSTAATSwesen, wier eben MORAL wird, wbeo man/frau das ebn einf WEGLÄSST. SUr Diffrenz zwsch MORAL und aKTUEL RECHTSprechgung kan natürlcih vorkommmen und tut sie leider auch abundannt! MORKOLISAVH "im RECT sein" und "AUF'M PLATZ DS ALLTAGSlebnenss("ecxsistzeoekl Territorium") auc RECT BEKOMMEN; sind zweelei. SCOIN DS SCHIEDSrichter enscghodet oft falsch!
Al GERCHGR si jdeio AFT "SPIELRegelN was WIRRGESTREIN mit SPFRACHSpiel, LUcks mit POLITIKkioeegsgROSSMEWTEschach
viel realistsicher ausdrückt Man strn ncihntr deb SSHKESpearschen BÜHNDEsprachTOD!
#SPINOZA
DE Phiosophie, die dir IDEDELOGIEkrtik etrs entwivckelt, in TOTO IDelogie vorzuerfe. SELBER!!!!!!!!!!!! DOOF; ist schon "heftig". Idelgie. PARTKULSARinetseen für das GESAMTwohl aausgeebn wqas mit de "Invisble hands" ANGEBBlich (doippelbedtiuvb von ANGEBER) mkiit d prfit geldgoismu marktwirgscgft "wie von selbst" passier, OBWOHL ALLE ETHIKEN UND MORAL LEHTRE; das GELDegoismus DAS BÖSE; MORDMOTTIV NZUMME ! ist udn si verzwoefel verusch den gELDegousms ithewo anders einzufdämmen! MOITZ FUREDEMNSappelen zum BEISPIEL!
römisches MILTÄRkaiserRECHT ist wohl genug beweis!
REAKTIOIN mit dr ünlpöich politschen Doppelbredeutung. Die RECJREW wolle selbt dei KIRCHENkritik eindämmen! die VERSCHÄRFTE GEGENreformation PLUS
Wir sachätzedieAUfkläruimng IM GERNTEIL im RS am höchste. KUNST UND WISSENSCHSAFT; VERNUNFT aus r AUfklärin steh HÖGR alsie lte KIRCHE PABST "Goothewillte Ordnung!", die für alles ÜBLE, MILITÄR & KIRCCHE, die REICHEN wider Lippenbelkenntnisse ABSEGNGEN, au sem VWESTEN VERANTWORTLICH ist.
FRau NEim,an ist Vortsier de EINSTEN FORUMS - ich bedacht sie vor kurzm novch laut. DIE USFRAUENvrebafd woööte EINSGEN mi MC cARTHY Begündigj ausweisen udn Frau NEIMNAN iz KANTINETNM im GEMSATZ zum SPinziten EINSTEINM; KANT BEKÄMPÜPFE SPinza, auch indr RELIGIONSFrage, wa sam PANTHISMUSstreit, dr EIONSTEIN SPINZA mit d GEOPhioSIPHIE; INDUIEMN ISLAM verbindet. EWTRS IRREFühtend, da EINSTE WISSENSCHAFT ohne ((Spinzas) RELIGION zu recht asl lAHM beziefhnt und imr dAS CHRISTEUM das KANT veteidigte, massiv KRITSIERTE:
früher hätte man vermutet: die typen-hebel ihrer scheibmaschine
sind verklemmt.
heute vermute ich: ein häcker hat sich Ihrer tastatur bemächtigt !
Ich habe nichts verstanden, so dann im Blindflug meine Antwort:
Was ist Zeit?
Ein Möglichkeitsraum für Wachstum.
Was darin Erfolg haben wird unterliegt anderen Gesetzmäßigkeiten.
Unsere Zeit entsteht durch die Erdbewegung mit dem Mond, um die Sonne herum und unterliegt Schwankungen. Wir haben die Freiheit in dieser unbedeutenden Bewegung die unsichtbar ist, wie nicht sichtbares Licht und in ihrer Einheit unsere eigene Qualitäten zu erzeugen, die wir dann verlaufen sehen und Einstufungen von Wertigkeiten erlauben.
Alles was wir in den freien unsichtbaren Möglichkeitsraum der Zeit, wie auch im Licht verursachen hat nicht immer gute Qualitäten und dies durch uns gestaltete Werteempfinden in der Zeit verlangt, dass wir das verändern wollen und ist eigentlich der Zeit, die bei der Erdbewegung erzeugt wird, egal unwichtig was wir hier so tun, in ihrem erlaubten Zeit-, wie Lichtraum, um mögliches zu erlauben, einzig zählt nur Wachstum, dass gekoppelt mit dem Zeitpfeil voranschreitet.
Statt über Zeit zu reden, sollt man über die Qualität reden, die man in den eigenen Lebensführungen veranstalten. Hier hilft das mit dem Tod, oder im sterben liegt eine Kraft des lebendig sein und verstehen können von neuen anderen Bereichen, die Qualitäten steigern und man so das sterben, wie etwa durch eine erfahrene Krankheit abwenden und zeitlich verzögern kann.
Man lernt hier einen Sinn von lebendig sein und hat mit einem ökonomischen Sinn, oder wie kann man eine Wortsendung äußerlich besser erscheinen lassen, direkt nichts zu tun. Bei dem äußerlichen Sinn vom neuen Wortformat muss man noch kräftig arbeiten, dass eine gute Qualität erreicht wird.
Zeit für Wissens- wie Aufklärungsinformationen wird immer mehr neu und kürzer getaktet und verliert an Qualität, wie beim Karaokesingen, wobei nur noch der Refrain für die Erinnerung zählt.
TikTok gibt vor wie Aufklärung und Wissen in 15-30 sec. Videos als Zukunft mit ihrer Qualität sein sollen und dies folgt unbewusst unsichtbar das Wort agieren auf Arbeit, um Veränderung für gut zu heißen, was aber beim Konsument nicht so wahrgenommen wird.
Also habe ich dann mehr Zeit, um andere Qualität, wie auch anderes Wachstum bei mir zu erlauben.
Ein anderes Beispiel ist auch der Freitag, wo alles größer gemacht wurde und zu mehr Unübersichtlichkeit, wie auch Qualitätsverlust führt. Aber es ist wie in der Kunst. Nur was groß erscheint, ist auch wirklich gute Kunst. Ne, dass stimmt nicht.
Aber das tasking, die Aufgabenstellungen durch indirektes mehr an Klickarbeit fesselt dann den Konsumenten an diesen Licht und Zeit durchfluteten Raum, mit der Absicht, wie beim Gambling, das Suchtpotenziale, oder Abhängigkeiten über Opiate, die über dies verweilen am Bildschirm im Gehirn entstehen erlaubt werden.
Na dann weiterhin gutes gelingen auch bei all unseren Wortarbeiten und den im Widerspruch stehenden Artikeln zu Wissens und Aufklärungsarbeit, die wir für gut heißen.
Weiter kann man sagen, dass hierdurch, über das verstehen von Zeit ein Klimaschutz, wie auch Nachhaltigkeit als grüne Transformation, so wie wir das mit sprachlicher Bedeutung auslegen nicht stattfinden kann, da ja der Zeitstrahl nur in eine Richtung verläuft und dies gekoppelt sei mit der Ausdehnung vom Universum.
Wir können nicht das Universum schrumpfen, oder die Sonne mit der Erdbewegung Rückwärts laufen lassen, um ein Früher war alles besser zu erzielen. Das ist einzig abstrakter Glaube, der dies als Wunsch und Bedürfnisbefriedigung auslöst.
Die Nachhaltigkeit die immer entsteht ist das Wachstum weiter besteht und dies kann auch negative Folgen für uns haben, weil sich anderes mit seiner Qualität durchsetzen wird, was man dann als Evolution bezeichnet.
Anderes Beispiel hierzu der Rassismus in den USA und wie sich durch Zeit und agieren im Raum die Gewalt im Wachstum von diesen ungleichen Verdichtungsverhältnissen verändert hat und ein mitmenschlicher Umgang möglich erscheinen kann, oder die Nachhaltigkeit bei der Gewalttransformation nur neue Wirkungsgrade in die Breite erwachsen hat und so die immer noch bestehende Ursprungsgewalt deswegen harmloser, über ihre in die Breite gezogene Dichte für uns spürbar erscheint.
Ich BIN jetZT SELber dOOF, wegen dieser Zeit und Ethik ist was für beleidigte, um mit Sprache zurück zu morden.
Wer weiß, vielleicht zwickt dieser Umstand in unserem Hirn und klopft immer zu beim Wachstumsgen an, um uns zu erinnern, wie hinfällig unsere denkende Art und Weise ist, was wir ja auch sogleich als Bedürfnis ausleben wollen. Iahaen0ni9jZJPN484.