#MeToo im Mittelalter

Film Ridley Scott erzählt in „The Last Duel“ einen mehr als 600 Jahre alten Justizfall – mit Parallelen zur Gegenwart
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2021

Es beginnt am 29. Dezember 1386, in einer Pariser Kampfarena, unweit der Kathedrale Notre-Dame. In den „Umkleiden“ ringen der Ritter Jean de Carrouges (Matt Damon) und der Knappe Jacques Le Gris (Adam Driver) mit ihren umständlich anzuziehenden, mindestens so belastenden wie schützenden Rüstungen. Sie stehen vor dem letzten in Frankreich gerichtlich angeordneten Duell, von dem Ridley Scott in seinem neuen Film The Last Duel erzählt.

Die früheren Freunde und Kriegskameraden waren zuerst aneinandergeraten, weil Le Gris sich vom Grafen Pierre d’Alençon (Ben Affleck) ein Stück Land hatte schenken lassen, das fest zugesagter Bestandteil der Mitgift von Carrouges’ Frau Marguerite (Jodie Comer) gewesen war. Der Betrogene erstattete Anzeige