Misstrauen pflegen

Film In „Vergiftete Wahrheit“ kämpft ein beharrlicher Bürokrat gegen einen Chemiekonzern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2020

Zu den Fragen, die Todd Haynes’ neuer Film Vergiftete Wahrheit aufwirft, gehört auch die, wie das Kino von ökologischen Katastrophen erzählt. Was kann das Kino leisten, das abstrakte Zahlen oder journalistische Berichterstattung nicht vermögen? Solche Fragen stellen sich vielleicht besonders dann, wenn man wie Haynes an der Schnittstelle zwischen Independentkino und Hollywood arbeitet. Sollte man, wenn man Aufmerksamkeit für ein aktivistisches Anliegen generieren möchte, mit einer radikalen Ästhetik bestehende Sehgewohnheiten herausfordern? Oder stattdessen auf etablierte Erzählformen und die Ressourcen großer Studios zurückgreifen?

Vergiftete Wahrheit basiert auf wahren Begebenheiten. Der Anwalt Rob Bilott (Mark Ruffalo) ist auf Umwel