Mit der Demokratie weniger hausieren gehen

Terrorismus in Europa Hans-Joachim Gießmann, Vizedirektor des Hamburger Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik, über Gründe für die Verwundbarkeit des Westens und Chancen für eine Koexistenz der Kulturen
Exklusiv für Abonnent:innen

FREITAG: Wie weit ist das Fenster der Verwundbarkeit durch die Anschläge von Madrid für Europa aufgestoßen worden?
HANS-JOACHIM GIESSMANN: Terrorismus in Europa ist nichts Neues. Früher bezog man das nur stärker auf nationale Konfliktsituationen, ob in Deutschland mit der RAF oder in Großbritannien mit der IRA oder in Spanien mit der ETA. Jetzt erleben wir, dass Europa Teil einer globalen Konfrontation geworden ist, in der es nicht mehr um politische Konflikte innerhalb nationaler Grenzen, sondern um Wertekonflikte geht. Das hat auch etwas mit der Art und Weise zu tun, wie europäische Staaten als Teil von Kriegskoalitionen in jüngster Vergangenheit auf Terroranschläge reagiert haben.

Es wurde nach dem 11. September 2001 von neuen Bedrohungen ges