Mit erhobener Faust

Tagebuch der Selbstentblössung In seinem Roman "Amsterdam. Leidseplein" beschreibt Michael Buselmeier den Lebensfrust der ´68er
Exklusiv für Abonnent:innen

Warum müssen ausgerechnet so schwache Menschen wie Künstler moralisch besser als alle anderen sein ?" So fragt sich der namenlose Tagebuchschreiber in Michael Buselmeiers neuem Buch Amsterdam. Leidseplein beim Nachdenken über Ezra Pound, der für seine Sympathie mit den italienischen Faschisten von seinen amerikanischen Landsleuten drei Wochen in einen Käfig gesperrt wurde. Nicht zufällig ist auch der Ich-Erzähler Künstler: ein alternder Schriftsteller, der ein Stipendium antritt und sich im leichtlebigen, multikulturellen Amsterdam geradewegs in die Hölle verfrachtet fühlt. Er, der früher in H. der revolutionären Studentengarde angehörte, marxistischen Utopien anhing und Poesie und Sozialismus vereinen wollte, vermeint nun da