Mit Kernenergie rettet man kein Klima

Im Gespräch Bärbel Höhn, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, über AKW-Legenden und AKW-Laufzeiten sowie die Endlichkeit der Uran-Ressourcen
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FREITAG: Atomenergie ist wieder gefragt, aber erleben wir auch wirklich eine Renaissance der Atomkraft, wie behauptet wird?
BÄRBEL HÖHN: Weltweit werden jedes Jahr mehr Atomkraftwerke stillgelegt als neue gebaut, weil die meisten einfach zu alt sind. Schon um die jetzige Zahl an AKWs zu halten, müsste man in den nächsten 15 Jahren alle zwei Monate ein neues ans Netz bringen. Ich erwarte eine Riesenwelle an Abschaltungen. Und wenn einmal eines aufgebaut wird wie Olkiluoto-3 in Finnland, gilt das der Atomlobby als großer Meilenstein. Ohne massive Subventionen sind solche Bauten nicht möglich, was die Briten noch merken werden. Mich interessiert derzeit vor allem, ob sich die Bayerische Landesbank nicht nur in Amerika, sondern auch noch mit ihren Krediten bei den