Mit uns zieht die neue Zeit

Postdemokratie Vielleicht gilt das nicht für die Parteien, die sich jetzt um eine Regierungsbildung mühen – für „die Märkte“ allerdings ist Italien durchaus regierbar
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2013

Der Ausgang der italienischen Wahlen hat das ethnologische und politologische Vokabular in Deutschland enorm erweitert: Die FAZ schrieb von einer „Grillokratie“. Italien sei ein Paradies, das von Teufeln bewohnt werde. Peer Steinbrück bezeichnete Berlusconi und Grillo als Clowns und wurde damit erstmals ein bisschen populär. Vornehm stach die Kanzlerin von ihm ab: Sie sagte nichts. Und doch meinten alle zu wissen, was sie dachte. Sie hatte schon vor einiger Zeit dem Begriff der Demokratie ein Adjektiv hinzugefügt: Marktkonform müsse diese sein. Das italienische Resultat wurde einer solchen Bedingung angeblich nicht gerecht: Irgendwie demokratisch mag es zustande gekommen sein, die Besonderheiten des dortigen Wahlrechts (relative Mehrheit der Stimmen gleich a