Mondo Canibale

"INPUT" in Kapstadt Auf dem diesjährigen Internationalen Fernsehtreffen in der südafrikanischen Metropole blieben zwar viele Stühle leer, doch es war einiges zu erfahren über das schwarze Kolonialschicksal
Exklusiv für Abonnent:innen

Was ich aus zehn Tagen Kapstadt mitgebracht habe? Vor allem große, überströmende Dankbarkeit dafür, hier leben zu dürfen, ohne Angst.

Hier im Berliner Wedding schaue ich aus meinem Erdgeschoß-Fenster über sechs Meter Blüten Grün bis zum Bürgersteig, und ich freue mich über jeden, der vorbeigeht: kein Zaun, kein Gitter, auch nicht an meinem Fenster. Ich komme gar nicht auf den Gedanken, mich vor irgend jemandem da draußen zu fürchten.

Die Fenster meiner Freundin Irma Engel in Kapstadt dagegen sind samt und sonders vergittert. Egal, aus welchem sie schaut, sieht sie eine Art Berliner Mauer: nur ein, zwei Meter weg vom Fenster, übermannshoch, roh gefügt aus schäbigen Beton-Elementen.

Irmas Mauer ist noch harmlos. And