Monument der Medien

Live-Katastrophe und Denkmal Ein Rückblick zum zweiten Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001
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Als "Aphrodisiakum" und "Katastrophe im Kopf" hat Hans Magnus Enzensberger vor 25 Jahren die Apokalypse wegen ihrer Bildgewaltigkeit in einer Kursbuch-Glosse bezeichnet - ihr Titel: Zwei Randbemerkungen zum Weltuntergang. Auch der 11. September 2001 wurde zur unauslöschlichen Katastrophe in unseren Köpfen - wegen der Gewaltigkeit der Medienbilder. Traumatische Szenen, die man am zweiten Jahrestag nicht tatsächlich vor Augen haben muss, um sie zu sehen: das tieffliegende Passagierflugzeug, das auf das höchste Gebäude New Yorks zusteuert und in einem orangefarbenen Feuerball vor hellblauem Morgenhimmel explodiert; verzweifelte Menschen, die aus den Fenstern des brennenden World Trade Center springen; die nacheinander in sich zusammenstürzenden Zwillingstürm