Mord als letztes Mittel der Zensur

Im Gespräch Der ukrainische Journalist Sergij Lawrentjuk über Parlamentswahlen ohne Pressefreiheit
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Ende 2001 wurde in Slowjansk der Journalist Igor Alexandrow ermordet, im Februar 2002 in Berdjansk der Journalistin Tetjana Gorjatschewa Säure ins Gesicht geschüttet. Sergij Lawrentjuk hat über diese Anschläge mehrfach berichtet. In den vergangenen Wochen begleitete er mit Ex-Premier Viktor Juschtschenko den Spitzenkandidaten des aussichtsreichen Wahlblocks Unsere Ukraine bei seinen Wahlkampf-Auftritten.

FREITAG: Glauben Sie, dass wegen der bevorstehenden Abstimmung eine neue Welle der Gewalt über die Journalisten Ihres Landes hinweg geht?
SERGIJ LAWRENTJUK: Die Übergriffe auf Journalisten haben nichts mit den Wahlen zu tun. Seit sieben Jahren gibt es regelmäßig Angriffe, nur zwischen 1990 und 1994 herrschte so etwas wie Pressefreiheit. Doch in den ve