Mord im Goldfischglas

Buenos Aires Was nützt Stacheldraht, wenn die Gefahr von innen kommt? Die argentinische Krimiautorin Claudia Piñeiro erzählt von Mord und Totschlag in Gated Communities
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Alle glaubten an einen Unfall. Der Arzt bestätigte, dass sie gestürzt sei und sich dabei schwer am Kopf verletzt habe. Eineinhalb Monate nach der Beerdigung hob man das Grab erneut aus, holte María Marta García Belsunce aus dem Sarg und untersuchte ihre Leiche erneut: Fünf Einschusslöcher hatte sie im Schädel. Die Löcher hatte jemand mit Leim zugeklebt.

Der Mord erschütterte Argentinien. Denn García Belsunce wurde nicht im Zentrum der Millionenmetropole Buenos Aires oder in einem Armenviertel erschossen, sondern in einer bewachten Wohnanlage vor den Toren der Stadt. Bis dahin galten diese Rückzugsgebiete für die Reichen und die obere Mittelschicht als absolut sicher.

Eine dagegen hatte schon vorher befürchtet, dass so etwas ges