Morgen bin ich wieder draußen

Alltag Prenzlauer Berg, 1946 - Heinz-Joachim Schmidtchen war jung und gegen die Vereinigung von KPD und SPD zur SED. Er klebte Plakate und ging dafür ins Gefängnis. Warum ihm ein paar Worte der Entschuldigung nicht reichen ...
Exklusiv für Abonnent:innen

Es war der erste sonnenwarme Tag im Frühling. Es war gerade ein Jahr Frieden. Es war Montag, der 11. Mai, - ein Schicksalstag für Heinz-Joachim Schmidtchen. Achtzehn Jahre alt war er. Stand vor der sowjetischen Kommandantur im Berliner Prenzlauer Berg und diskutierte mit dem russischen Posten. "Ich sollte mich doch hier melden, heute", hat er dem Posten gesagt. Verschwinden soll er, hat der geantwortet und ihm beinahe in den Hintern getreten. "Passant, dawaj", rief plötzlich der Posten, als Schmidtchen gerade gehen wollte, winkte ihn zu sich und telefonierte. "Na, zehn Minuten später wusste ich, das war blöd von mir", erinnert sich Schmidtchen.

Der Ausblick von der Terrasse des Restaurants stimmt versöhnlich. Glatt strömt die Elbe in Richtung Nordwest. Als