Müde in der Sonne

Flucht Der iranische Koch Majid Sattari wollte für sich und seinen Sohn eine Zukunft in Europa. Sie kamen bis Sarajevo
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2019

Zu Mohammed Sattaris 15. Geburtstag hat sein Vater Majid Menschen aus aller Welt eingeladen, Japaner, Brasilianer, Deutsche, Inder. Gegen acht Uhr abends treffen die ersten Gäste in einem Billardcafé in Sarajevo ein. Ihre ältesten Freunde hier kennen die Sattaris seit etwas mehr als einem halben Jahr. Und trotzdem ist die Feier vor allem eines: herzlich. Majid begrüßt die meisten mit einer Umarmung – Arbeitskollegen, ein paar Bosnier, viele internationale Freiwillige, die etwas gegen die humanitäre Krise auf der Balkanroute tun wollen. Für die Sattaris sind sie das neue Zuhause. Einer der Gründe, weshalb sich Majid Sattari entschieden hat, hier ein neues Leben aufzubauen und den Traum vom Weg in einen EU-Staat aufzugeben – anders als die