Auf einer Reise nach Frankreich, die ich gehofft hatte, in einem Rutsch via Mulhouse zu bewältigen, um jenseits der Grenze meine arbeitsfreie Zeit wie Gott in Frankreich rauschhaft zu verschwenden, überfiel mich aus finsterem Nachthimmel bleierne Müdigkeit, so dass ich linkerhand der Autobahn in Müllheim landete, wo ich fast den unbeleuchteten Fußgänger Kurt Meiser überfahren hätte, was mich augenblicklich in einen Zustand des verschärften Wachseins versetzte. Weil ich an ihm einiges wieder gut zu machen hatte, ließ ich mir auf sein Bitten das Manuskript seines Kochbuches Baden geht durch den Magen zeigen - offenbar trug er es stets bei sich -, das sich wegen der funzeligen Innenbeleuchtung meines Autos und eines Nadeldruckers als kaum entzifferbar erwies, weshalb wir gegen vier des Morgens mit meinem Wagen ins nächste Rasthaus zurückfuhren, damit ich seine Rezepturen zu würdigen wisse. Dort stellte ich vollständige Übereinstimmung der Gerichte mit dem Angebot der Raststätte fest, während mir Kurt Meiser, gescheiterter Kandidat der Grünen irgendwo im Breisgau, gestand, er habe es umgekehrt versucht und erst ein Kochbuch verfasst, um dann als Abgeordneter berühmt zu werden, wenn nicht gar als Minister. Ersteres werde wohl nie erscheinen, weil er letzteres nicht geworden sei, obwohl der Erlös dem Selbsthilfeverein der badischen Abteilung der Bulimie-Erkrankten zugute habe kommen sollen.
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