„Das Krankenhaus in Ingelheim war praktisch voll“, sagt Seelsorgerin Sylvia Winterberg. Die Klinik in Rheinland-Pfalz hatte im März 2020 wegen der Covid-19-Pandemie 40 zusätzliche Intensivplätze bekommen. Dass das Krankenhaus am Ende des Jahres trotzdem geschlossen wurde, stieß bei vielen in der Stadt auf Unverständnis. Die Pfarrerin hörte von Menschen, die sich deshalb weigerten, stationär behandelt zu werden: „Sie haben dort weniger Komfort in Kauf genommen, weil sie sich persönlich besser behandelt fühlten.“ Trotz Vierbettzimmern hätten viele das Gefühl gehabt, in Ingelheim könne man gesunden. Nur für das Haus mit insgesamt 130 Betten selbst galt das offenbar nicht. Es sei unrentabel, hieß es immer wieder; nach einem ersten Insolvenzverfahren 2019 sprang zuerst ein Investor ab, dann auch die eigens gegründete städtische GmbH, die die Klinik aus der Insolvenz hätte führen sollen.
Neben Ingelheim kam das Aus 2020 auch für das Bergarbeiter-Krankenhaus im sächsischen Schneeberg, die Marienhausklinik St. Josef Losheim am See im Saarland und das Weingartener Krankenhaus 14 Nothelfer in Baden-Württemberg. Insgesamt traf es nach Angaben der Bundesländer im Corona-Jahr neun Krankenhäuser, vier wurden verlagert. In den meisten Fällen führten laut der Deutschen Krankenhausgesellschaft wirtschaftliche Gründe zur Schließung.
Noch gibt es beim Statistischen Bundesamt keine Zahlen dazu, wie viele Krankenhausbetten 2020 weggefallen sind, die Daten werden frühestens im August 2021 veröffentlicht. Der Trend indes ist klar: In den vergangenen Jahrzehnten ist die Zahl der Betten um ein Viertel gesunken. Auch die Häuser werden weniger: 1991 gab es 2.411, 2018 waren es nur noch 1.925.
Vor allem kleinere Kliniken geben auf. Für sie ist es schwierig, kostendeckend zu arbeiten. Sie müssen – ebenso wie die großen – eine bestimmte Ausstattung unterhalten, deren Nutzung jedoch durch weniger Patienten finanziert wird. Hinzu kommt: Die überwiegend in den Kleinkrankenhäusern geleistete Grundversorgung wird schlechter vergütet als komplizierte Operationen in spezialisierten Kliniken.
Eine Studie der Bertelsmann Stiftung vom Sommer 2019 befand trotzdem, in Deutschland gebe es zu viele kleine Häuser. Denn diese verfügten oft nicht über die nötige Erfahrung, „um lebensbedrohliche Notfälle wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall angemessen zu behandeln. Viele Komplikationen und Todesfälle ließen sich durch eine Konzentration auf deutlich unter 600 Kliniken vermeiden.“
Daseinsvorsorge oder Markt
An dieser Auffassung einiger Forscher ändert auch die Corona-Pandemie nichts. Der Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Prof. Ferdinand Gerlach, meint: „Die Pandemie hat erneut eindrucksvoll gezeigt, dass weniger manchmal mehr ist. Die Versorgung von Covid-19-Patienten wird vor allem in großen, leistungsfähigen Kliniken mit diagnostisch unverzichtbarer Computertomografie und spezialisierter Beatmungskompetenz auf Intensivstationen gestemmt.“ Rund 60 Prozent der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen hatten im Jahr 2020 in Unikliniken und bei großen „Schwerpunktversorgern“ gelegen, der Rest in Kleinkrankenhäusern.
Die Politik beratende Forscher haben im November ein „Richtungspapier zu mittel- und langfristigen Lehren“ aus der Corona-Krise vorgelegt. Prof. Boris Augurzky vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Essen hat daran mitgearbeitet. Für ihn ist die zentrale Frage, wie Deutschland „die stationären Kapazitäten auf die Fläche“ verteilt. „Viele kleine Einheiten mit relativ hohen Fixkosten oder mehr mittelgroße und große Einheiten mit dann in der Summe geringeren Fixkosten? Diese Frage hat mit Corona nicht viel zu tun.“
Laut Gesundheitsökonom Augurzky müsse die höchste Versorgungsqualität erbracht werden – und die Kosten bezahlbar sein. „Eine größere Schwerpunktbildung kann dies erreichen. Für manch eine kleine Klinik der Grundversorgung bedeutet das jedoch ihre Verlagerung in ein größeres Zentrum.“ Wichtig sei, dass Erkrankte trotzdem Zugang zu einer guten Basisversorgung in der Nähe ihres Wohnorts hätten. Das könne vielfach jedoch ambulant und damit kostengünstiger gewährleistet werden.
Dieses „Wahnsinns-Vorhaben“ bringt Carl Waßmuth vom Bündnis Klinikrettung auf. Vor allem für Menschen in ländlichen Regionen breche mit jeder geschlossenen Notaufnahme eine erreichbare Notfallversorgung weg. „Auf den Dörfern ist die Unterversorgung jetzt schon augenfällig.“ Schließende Kliniken führten zu Versorgungsproblemen, im Zweifel zum Tod von Menschen. „Manche begründen die Schließung mit einer zu geringen Auslastung. Aber das sind Durchschnittswerte. Wir müssen die Stoßzeiten im Herbst und Winter berücksichtigen, wenn alle Betten belegt sind. Und wir dürfen nicht vernachlässigen, dass einige Abteilungen weniger Patienten haben als wiederum andere.“ Für den Ingenieur Waßmuth ist offensichtlich: „Einige sehen Gesundheitsfürsorge offenbar als Markt.“
Kliniken seien „Einrichtungen der Daseinsvorsorge und keine Industriebetriebe, die sich ausschließlich an Rentabilitätszahlen ausrichten“, steht auch in dem Zehn-Punkte-Papier zu den Lehren aus der Corona-Krise, das die Bundesärztekammer im August 2020 vorlegte. Krankenhäuser müssten den Patienten dienen, nicht dem Profit.
Anke Görtz hat gut 20 Jahre im Krankenhaus Havelberg der Klinikgruppe KMG in Sachsen-Anhalt gearbeitet. Mit ihrem „Traumjob“ als Röntgenassistentin war im September 2020 Schluss. „Das haben wir auch wegen Corona kaum glauben können.“ Der private Träger stellte den Betrieb ein: Die Einrichtung sei von den Menschen der Region nicht mehr in Anspruch genommen worden. Deshalb wolle man das Haus in ein Pflegeheim umwandeln.
KMG betreibt in 30 Kilometer Entfernung eine weitere Klinik in Brandenburg. Die zählt nun zu den Alternativen, die die gut 6.000 Einwohner von Havelberg und 20.000 Menschen aus dem Einzugsgebiet im Notfall ansteuern müssen. „Man fährt mit dem Auto etwa 40 Minuten dorthin oder ruft einen der beiden Rettungswagen. Mit öffentlichem Personennahverkehr wird das nichts.“ Deshalb will Anke Görtz vorerst nicht aufgeben: Mit dem Verein Pro Krankenhaus Havelberg engagiert sie sich ehrenamtlich für eine Rettungsstelle vor Ort.
Pflegewissenschaftlerin Prof. Gabriele Meyer von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg weiß: „Vorschläge zu einer umfassenden Strukturreform des Krankenhauswesens stoßen nicht zwangsläufig auf Gegenliebe bei Pflegefachpersonen. Zu groß ist die Enttäuschung über die vielen Pseudoinnovationen, Reformen und Verschlimmbesserungen der letzten Jahre.“ Ziel eines anderen Krankenhauswesens sei es jedoch, Patienten passender zu behandeln, mit besseren Ergebnissen in dafür ausgewiesenen Zentren. Meyer ist der Auffassung, damit ließe sich die „betriebswirtschaftlich motivierte Mengenausweitung der Behandlungen eindämmen. Fachärzte und Pflegefachpersonen können gezielter eingesetzt und aus dem Hamsterrad geholt werden.“
Viele ehemalige Kollegen aus dem Havelberger Krankenhaus haben inzwischen beruflich auf andere Branchen umgesattelt. Röntgenassistentin Anke Görtz überlegt, künftig als Bürokauffrau zu arbeiten.
Kommentare 16
Genau so ist es und bleibt es, wenn man nicht aufpasst. Krankheit und Gesundheit sind Geschäfte, der Anreiz ist, das zu tun, was Geld bringt und das einzustellen, was kein Geld bringt. Das führt zu der kruden Mischung aus Überdiagnostik (weil da eine Privatpatientin ist), fragwürdigen bis grenzwertigen Operationen (es ist auffällig, dass orthopädische und kardiologische Eingriffe in Deutschland signifkant häufiger waren, als in anderen europäischen Ländern mit guter Versorgung, etwa Skandinavien) und Untervorsorgung, dort wo es sich nicht lohnt (auf dem Land).
Gute Medizin ist heute – wegen der Effektivität und der Abrechnung über Fallpauschalen – schnelle Medizin. Von der blutigen Entlassung bis zur Verhaltenstherapie (oder noch besser, dem Medikament) für alles, was psychisch ist.
Andere wesentliche Faktoren sind allerdings auch in der Medizin längst identifiziert. Die Beziehung zwischen Patient und Arzt, was nicht weiter verwundert, da Beziehungen und ihre Qualität insgesamt einen überragenden Stellenwert im Leben haben. Der Reparaturbetrieb, zu dem dem Medizin verkommt, sieht diese Beziehungen jedoch als sekundär an, schnell muss es gehen, effektiv muss es sein, abholen, OP, Reha fertig: Wham Bam Thank You Ma'am.
Eine der entscheidenden Fragen ist aber, warum und wie lange wir das noch mit uns machen lassen wollen? Ketten niedergelassener Ärzte, McDoc, in denen Ärzte Zeitvorgaben pro Patient bekommen. Es muss sich ja lohnen.
Die Frage muss vor allem auch an uns gehen: Welche Art der Medizin hätten wir denn gerne? Gut vorstellbar, dass gar nicht alle dasselbe wollen, wer sein Leben der Effektivität verschrieben hat, sucht vielleicht genau das auch in der Medizin und hat gegen die Anonymität, die oft durchaus freundlich daherkommen kann, gar nichts einzuwenden.
Aber nicht alle Menschen sind so, nicht alle Erkrankungen kann man mal eben wegoperieren. In der Medizin fällt Qualität oft mit Quantität zusammen, insofern ist gegen bestimmte 'zeritifizierte Zentren', in denen ein Eingriff 1000x, statt 3x im Jahr gemacht wird, gar nicht viel einzuwenden. Nur dagegen, dass das alles sein soll. Man kann sich auch zu Tode optimieren, manchmal im wahrsten Sinne.
Man kann aber auch anders optimieren, nämlich in dem Sinne, dass man schaut, welche Typen von Menschen es gibt, welche Vorlieben und Vorstellungen sie haben und wovon sie wohl am meisten profitieren. Das ist dann ein etwas umfangreicheres Kapitel, aber eines, was durchaus gut untersucht ist und sich therapeutisch bewährt hat, gerade auch bei chronischen Erkrankungen.
Je besser wir informiert sind, je mehr Patienten in den Heilungsprozess einbezogen werden (zumindest einige), je mehr wir formulieren, was wir eigentlich wollen und was wir nicht wollen, umso eher können wir Einfluss nehmen und die Medizin lenken.
Es wird geröntgt, geschnippelt und intubiert was das Zeug hält. Alles wird getan, was der Leistungskatalog der Kassen hergibt. Der Kunde gilt als Fallpauschale mit kurzer (Lohnstückkosten) Verweildauer.
Neueste Studien haben ergeben, dass 80 Prozent der Operationen an der Wirbelsäule überflüssig sind, und besser konventionell (Physiotherapie) zu behandeln sind. Die Folgeschäden an chronisch Kranken sind zu Sozialisieren. Quasi mit der Pflegeversicherung zu verrechnen oder fallen als Frührentner der Rentenversicherung ins Budget.
Dies ist nur ein Beispiel dieser Misere, welche von Politik, seiner neoliberalen Ausrichtung instrumentalisierter "Selbstverwaltung" (Kassen, Kliniken, Ärztekammer) freie Hand einräumten.
Was soll man auch in einem System erwarten, in dem Krankenhäuser nicht in erster Linie Kranke behandeln, sondern nebenbei auch für fette Kapitalerträge privater Investoren sorgen sollen? Wer erwartet da denn keine Interessenkonflikte?
Klar dass sich mach teure Diagnose/Behandlung dann mehr *rentiert* als andere...Kinder-Stationen gibt es überhaupt kaum noch, die sind teuer d.h. *unrentabel*.
Klar dass es sich für die privaten Betreiber *rentiert*, mehrere Kliniken zusammenzulegen um bsp. Personal und teure Technik zu sparen. Dass dann viele *Kunden* auf dem längeren Weg zur Klinik sterben, interessiert den Betreiber ja nicht.
Das sind "Einrichtungen der Daseinsvorsorge und keine Industriebetriebe, die sich ausschließlich an Rentabilitätszahlen ausrichten" (!!!!!)
....man kann es noch so laut schreien, die neoliberale Gehirnwäsche hat leider sehr gut funktioniert. Trotz Corona fordern doch viele schon wieder das schließen von Krankenhäusern. Kombiniert mit der "Drehtür" in Politk und Wirtschaft, und jetzt ja sogar eines Pharmalobbyisten als Bundesgesundheitsminister? Wie soll sich da was ändern?
Vielleicht heißt es künftig in Todesanzeigen:
"Auf dem viel zu langen Weg ins Krankenhaus verstorben."
Dieses Krankenhaussterben ist auch eines dieser vielen Wunder die wir dem neuen "Messias" Jens Spahn zu verdanken haben. Er rief und sie kamen, die Heuschrecken, die Geldscheffler, die Beamten mit dem großen Genehmigungs- und Ablehnungsstempel, die sich in den Weg Steller.
Ich bin traurig wie in diesen Zeiten wahrer, reiner Glaube und Hoffnung, ganz besonders auch im Christentum an den Pranger gestellt wird - und sich die oben beschriebenen lustvoll die Hände reiben ...
Es wird Zeit für eine Rückbesinnung, denn was nützen * und I´s wenn es nur noch um Egoismus geht.
Hat denn einer mal rnünftige Lösung? Wahrscheinlich nicht. Dann kommt wieder nur die ausgelutschte Kamelle: "das muß dann der Staat machen"
Das Problem fängt doch schon damit an, das sich ein kleines Krankenhaus oder auch ein niedergelassener Orthopäde in der "Pampa" ein MRT oder ein gutes Röntgengerät gar nicht mehr leisten können. Und die Kosten fürs Personal müssen auch erst einmal erwirtschaftet werden. Alle schreien, berechtigterweise, nach mehr Geld für Pflegekräfte. Aber wo das herkommen soll, sagt keiner. Aber soll ja dann wieder der Staat machen.
Was ein staatliches Gesundheitssystem bedeutet, sehe ich doch immer wieder in Russland. War vor wenigen Monaten wieder routinemäßig beim TBC-Test (Pflicht bei Verlängerung einer Aufenthaltsgenehmigung). Stundenlanges warten, weil das Personal in einem Nebenraum saß und Fernseh oder Youtube schaute. An den Wänden war schimmel, und auf dem zugigen Flur saßen fiebernde, hustende und Sekret spuckende Patienten ohne Abstand und warteten. es gibt auch Kliniken nach "westlichem" Standard. Aber nur in Moskau und St-Petersburg und nur bei entsprechend dicker Brieftasche.
>>Dieses Krankenhaussterben ist auch eines dieser vielen Wunder die wir dem neuen "Messias" Jens Spahn zu verdanken haben.<<
Das ist wieder mal in die verkehrte Richtung gedacht. Lobbyisten der Profitscheffler gehen auf die Politik zu und nicht umgekehrt: Wer viel Geld bewegen kann wäre ja mit dem Klammerbeutel gepudert wenn er nicht einen kleinen Teil davon in den Kauf von politischen Entscheidungen investieren würde die den Profit massiv erhöhen.
Der "westliche Standard", das ist das Mobiliar, das nach dem vorläufigen Endsieg im Kalten Krieg mit zunehmender Geschwindigkeit verheizt wird.
nein, westlicher Standard sind zum Beispiel Einwegspritzen, vernünftige Lüftungsanlagen, Desinfektionspläne, saubere Dienstkleidung und ja auch gereinigte Betten und keine Matratzen, wo sich Ausscheidungen der darin liegenden Infizierten sammeln.
Habe selbst mal bei einem Nachbarn gesehen, der die Wohnung renovierte, wie ein "Bekannter" zum Materialtransport seinen dienstlichen Krankenwagen nahm. Da lagen dann hinten drin statt Patienten halt Bretter, Zement etc. Nach diesem Gefälligkeitsdienst ging es dann wieder zur Arbeit.
>>...westlicher Standard sind zum Beispiel Einwegspritzen, vernünftige Lüftungsanlagen, Desinfektionspläne, saubere Dienstkleidung und ja auch gereinigte Betten und keine Matratzen, wo sich Ausscheidungen der darin liegenden Infizierten sammeln.<<
Haben wir noch, ja. Es ist noch nicht alles weggespart, da ist noch viel Luft nach oben für die Privatprofitsause.
Fragt mal bei Lauterbach und der Bertelsmann Stiftung nach. In der Serie "Die Anstalt" ZDF wurde einiges dazu recherchiert.
In Kuba fehlt (Embargo) die Ausstattung, ansonsten gibt es dort wenigstens mehr Ärzte und Pflegepersonal. Eine Mischung aus unserem (Material) und des kubanischen Gesundheitswesen wäre doch zu machen.
Trotz der Armut, ist die Kindersterblichkeit geringer als in den USA.
Die meisten Rentabilitätsrechnungen im Gesundheitsbereich (und in anderen gesellschaftlichen Sektoren) sind mit großer Vorsicht zu genießen.
Gestartet als lobenswerter Versuch, finanzielle Transparenz zu verbessern, dienen diese Rentabilitätsrechnungen zunehmend dazu, den neoliberalen Charakter einer Maßnahme zu verschleiern, und eine sachliche Rationalität vorzutäuschen.
Sehr of sind diese Art von buchhalterischen („betriebswirtschaftlichen“) Verwirrungen die Vorstufe zu Privatisierung, Veräußerung, Umwandlung, Umwidmung, Schließung einer kommunalen Einrichtung, oder die Vorbereitung der Übernahme einer kleinen wirtschaftlichen Einheit durch eine größere, z.B. im Einzelhandel.
In ihrer Summe führen diese Entwicklungen seit den 70ern zur systematischen Entwertung und Zerstörung von Infrastruktur des ländlichen Raums.
Fast alle Kosten-Nutzen-Analysen und Kosteneinheit-, Kostenstellen-Berechnungen sind abhängig von vielen subjektiven Parametern, die – je nach Beurteilung – eine weite Spannbreite abdecken können.
Die Ausschreibungen für solche Studien werden oft durch Personen durchgeführt, die die fachlichen, thematischen, sektoralen und inter-sektoralen Zusammenhänge nicht kennen oder beurteilen können.
Das Ergebnis ist eine oft unüberschaubare Datenflut, die von Entscheidungsträgern kaum noch analysiert und bewertet werden kann.
Neoliberale Wirtschaftler, auf Form und Format eingeschworene Verwalter und für die rechtliche Verpackung zuständige Juristen treffen so die eigentlichen Entscheidungen.
Ähnlich wie mit den Begriffen des BSP, BIP, etc., wird hier eine Pseudo-Rationalität vorgetäuscht, die dazu dient, die Fata Morgana der Vernunft in parlamentarischen Entscheidungen aufrechtzuerhalten.
Szenenwechsel.
Im Zuge der Klimaanpassung werden die ländliche Gebiete erheblich an neuer Bedeutung gewinnen.
Zeitgemäße politische Strategie muß auf eine qualitative sozio-ökonomische, ökologische Inwertsetung und best-mögliche Adaption an kommende Umstände abzielen.
Das ist von einem neo-liberalen CDU-Staat mit GroKo-Geist kaum zu erwarten. Weder jetzt noch in den kommenden Jahren.
System. Change. Now.
https://www.ted.com/talks/mark_liddell_how_statistics_can_be_misleading#t-209592
Mich wundert es nicht, daß Kliniken geschlossen werden. Spahn hat damit nur indirekt zu tun. Ich will diesen Minister nicht verteidigen. Da Schließungen von Krankenhäusern auch immer auf Zustimmung oder Nichtzustimmung treffen, auf Landräte oder auch Landrätinnen- die ihren Einfluss geltend machen in die eine oder andere Richtung. Die Schließungen sind gewollt und gewünscht. Die Pandemie macht es weniger bekannt.
Russland ist mit seinen Oligarchen doch auch Kapitalistisch aufgestellt.
Kuba sollte das Maß sein !
Solange der Staat von Lobbyisten regiert wird, die für Steuerflucht und Cum Ex stehen wird das auch nichts.
Das gilt es zu ändern, damit wir wiedere ein vernünftiges Bildungs- und Gesundheitssystem bekommen!
Ergänzung: Schließungen entsprechen dennoch der Intention von Spahn.Ohne sich zu sehr aus dem fenster zu lehnen, wird der Krankenhausmarkt sozusagen bereinigt und nicht durch ihn.So geht es auch - mit der weißen Weste.