Nicht nur Giorgia Meloni hat ein unbeschwertes Verhältnis zum Faschismus

Sachbuch In Italien hat Giorgia Meloni gute Chancen, die anstehende Wahl zu gewinnen. Angesichts dieser Prognosen empfiehlt sich die Lektüre von Francesco Filippis „Mussolini hat Gutes getan?“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2022
Kein Verbot kam bisher gegen den Verkauf solcher Küchenschürzen an
Kein Verbot kam bisher gegen den Verkauf solcher Küchenschürzen an

Foto: Bertrand Rieger/Hemis.fr/Laif

Die Vergangenheit in Italien ist noch lange nicht vergangen. Eine systematische institutionelle Aufarbeitung des Faschismus blieb nach 1945 in Italien aus, eine wirkliche „Stunde Null“ gab es nie. Ironie der Geschichte: Italien hat eine antifaschistische Verfassung, und die Gründung faschistischer Parteien ist darin verboten – eigentlich, denn schon 1946 gründete sich die neofaschistische MSI, die in den 1990ern auch schon mal den Christdemokrat*innen zur Mehrheitsbeschaffung diente.

Bis heute wird Mussolini vielfach verehrt. In unzähligen Haushalten hängen Mussolini-Kalender, Kunstartikel-Geschäfte bieten bis heute Mussolini-Büsten an, obwohl die Verherrlichung des Faschismus seit 2017 gesetzlich verboten ist – nach 1952 und 1997 der dr