Mutti und der Fernseh-Fischer

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Ach, wie werden sie gehätschelt unsere Mütter all, mindestens ein- zweimal im Jahr. Gekusselt von Kindern und Männern, mit Blumen beschenkt, mehr für ihre täglich privaten Dienste als aus wirklicher Liebe. Meine Mutti ist keine der Nation wie Meysels Inge, keine des Landes und erst recht keine der Revolution wie die ewig quengelnde Bärbel B., deren Frucht kaum jemand sein will. Meiner Mutter Sprache fand weder im Fernsehen noch auf der Straße statt, sondern auf der Opernbühne. Sie war Sängerin wie keine und eine Künstlerin wie viele: Der Alltag kümmerte sie wenig, was mir erdenklichen Kummer machte. Schon deshalb hätte jeder Dank zum Tag der Frauen nicht allzu üppig ausfallen brauchen. Im Haus war ich, der Sohn, die Frau, unt