Patt mit Assad

Syrien Mitten im Krieg hat sich der kurdische Norden für autonom erklärt. Besuch in einer Region, in der eine höchst angespannte Ruhe herrscht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2014
Kurdische Frauen-Milizen in Nordsyrien. In den orthodoxen arabischen Gesellschaften wären sie verpönt
Kurdische Frauen-Milizen in Nordsyrien. In den orthodoxen arabischen Gesellschaften wären sie verpönt

Foto: Fabio bucciarelli/aFp/getty images

Der Außenborder schiebt das schwere Landungsboot über die Stromschnellen des Tigris. Das sanfte Gurgeln trügt, denn das graublaue Wasser fließt schnell, ein Schwimmer hätte schlechte Chancen, die 300 Meter zu schaffen. Nach wenigen Minuten haben die etwa 20 Passagiere an Bord die fließende Grenze überquert. Die Fähre von Faysh Khabur im Nordirak ist die einzige Verbindung zum kurdischen Nordosten Syriens. Hier liegt mit Jazeera, auch Cizîre genannt, der größte von drei Kantonen, die zusammen das Autonomiegebiet Rojava bilden. Es ist der Schauplatz für einen basisdemokratischen Feldversuch zu Kriegszeiten und ist umgeben von einer nicht eben freundlich gesinnten Türkei, einem skeptischen Irak und rabiaten islamistischen Freisc