Nach der Wahl ist vor der Wahl

Spanien Ob am 26. Juni die erneute Abstimmung über das nationale Parlament zu einer Regierung führt, ist zu bezweifeln
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2016

Warten, taktieren, sich besser als die Gegner positionieren und sie diskreditieren, internen Zwist klein halten und wieder warten. Die Monate zwischen dem Parlamentsvotum vom 21. Dezember und den fälligen Neuwahlen am 26. Juni waren ein großes, männerdominiertes Geschacher spanischer Parteispitzen. Die „Señores“ Mariano Rajoy (Volkspartei/PP), Pedro Sánchez (Sozialisten/PSOE), Albert Rivera (Ciudadanos) und Pablo Iglesias (Podemos) inszenierten mit Pomp Differenzen und Pakte, während sie die Schachzüge der anderen abwarteten. Aus Bürgersicht trieben es alle mit der eigennützigen Taktiererei zu weit. Zweifellos hatte die Dezemberwahl ein vertracktes Szenario eröffnet. Der Abstimmung haftete die Aura des Epochenbruches an: Die Vor