Nach seinem Bilde

Fotografie Gordon Parks’ Bilder von Muhammad Ali zeigen die Boxlegende fast so, wie er sich selbst sehen wollte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2020

Sport ist eine paradoxe Feier. Ein monomanes Ereignis, ein Rausch von Ausgelassenheit und Kommerz, ein Verschmelzen zu Gemeinschaft und Gegnerschaft. Ein Bilderreigen, der an soziale Konventionen gebunden ist und in seinen besten Momenten über sie hinaustritt. Der Zufall als dramatischer Akt wird bekämpft und beklatscht. Heben Sportler das Vorhersehbare auf, gewinnt ein Underdog; übersteht, sagen wir, die Fußballnationalmannschaft Islands – Menschen, die verstreut auf einer Insel aus Vulkanen, Fisch und Schnee wohnen – die Vorrunde einer Weltmeisterschaft, ist das eine weltweit beachtete Nachricht. Von den Rängen werden Grenzen besungen und ihre Suspendierung bejubelt. Dass Rekorde gebrochen werden, ist die Erwartung von Zuschauern und Trainingsziel der