Nachhaken

Spritzensport II Sport ist schmutzig, aber der Journalismus glaubt brutalstmöglich an die eigene Sauberkeit
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Die jüngste Debatte um Doping im professionellen Sport lässt so manchen Sportreporter den Journalisten in sich entdecken. Das gelingt nicht ganz reibungslos: Es werden Interviews geführt, in denen zwar keine erhellende Frage gestellt, umso mehr aber das eigene "brutalstmögliche" Nachhaken ausgestellt wird; es werden ganz grundlegende Zweifel an der weiteren Übertragung von Radsport geäußert, während bei gleichzeitigem Verweis auf die Involviertheit des AC Mailand in einen Bestechungsskandal vom phantastischen Champions League-Halbfinale gegen Manchester geschwärmt wird. Diese Koexistenz von rigider Moral und investigativem Eifer auf der einen Seite und affirmativer Bezugnahme auf den Sport auf der anderen ist weniger scheinheilig als vielmehr sy