Nackt im Garten

Herkunft In „Welten auseinander“ erzählt Julia Franck meisterlich von ihrer lebenslangen Unbehaustheit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2021

Zu welchem Gegenwartsroman man auch greift, das Wort vom autofiktionalen Erzählen passt fast immer. Autofiktion, wo man hinschaut, als wäre die Fantasie in unserer sorgenvollen Welt ausgetrocknet. Auch zwei andere große Herbstromane bauen auf den Lebensstoff ihrer Autorinnen. Blaue Frau von Antje Rávik Strubel genauso wie Jenny Erpenbecks Kairos (der Freitag 35/2021).

Was ist dagegen zu sagen? Julia Franck sagt in ihrem neuen Roman Welten auseinander zunächst viel dagegen. Als die Ich-Erzählerin, die natürlich Julia heißt, von einer Freundin Frank McCourts Die Asche meiner Mutter als Lektüreempfehlung bekommt, gibt sie das Buch ungelesen zurück. Dabei entwickelt Julia, als die Mutter ihr im Aufnahmelager nach ihrer Ausreise aus der DDR ein S