Nackte Chancen

Lokalpolitik Der französische Film „Ein Dorf zieht blank“ zeigt die ganz normale Dauerkrise auf dem Land
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2018

Es bereitet beträchtliche Freude, in ihrer Gesellschaft zu sein. Die Bauern von Mêle-sur-Sarthe sind bodenständig, aber eine gewisse Aufgeschlossenheit ist ihnen durchaus zuzutrauen. Natürlich halten sie an den Gewissheiten der Vergangenheit fest, lehnen den Fortschritt aber nicht kategorisch ab. Normalerweise stellen sie sich die Zukunft als Fortsetzung der Gegenwart vor – würde ihnen diese nicht gerade aus den Händen gleiten.

Sie fühlen sich abgehängt: Mit den niedrigen Preisen, die Fleischimporte aus Deutschland und Rumänien erzielen, können sie nicht konkurrieren. Aber in Paris hört man nicht auf sie. Wie nur können sie ihrer Stimme Gewicht verleihen? Beim Anschauen von Ein Dorf zieht blank stellt sich ein sachter Argwohn