Besser kommen

Feministische Literatur Liebe, Sex und Begehren dringen tief ins Private und sind doch so politisch wie nie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2022
Kulturkriege gewinnen sich am besten durch Adaption oder Imitation
Kulturkriege gewinnen sich am besten durch Adaption oder Imitation

Foto: Stefanie Loos/AFP/Getty Images

Kurz nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine postete die Berliner Hetäre Salomé Balthus auf Facebook ein lustvolles Selbstporträt. Darunter versprach sie auf Russisch: „Alle Deserteure des russischen Militärs bekommen kostenlosen Sex mit mir!“ Statt moralischer Empörung löste Balthus’ politisches Statement überwiegend Zustimmung aus.

Möglicherweise befinden wir uns schon mitten in der Revolution, die die britische Star-Feministin Laurie Penny in ihrem neuen Buch ausruft. Die Sexuelle Revolution, die ihr vorschwebt, stellt sich „dem Machtmissbrauch auf allen Ebenen entgegen“, heißt es da. Der brutale Überfall der Ukraine ist ohne Zweifel ein solcher Machtmissbrauch.

Der Krieg, den Penny beschreibt,