Nicht auf Feindbilder angewiesen

Im Gespräch Der Schweizer Kultursoziologe Reinhard Schulze über Hamas und den absehbaren Konflikt, als politische Partei nicht länger islamisches Netzwerk sein zu können
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Nach den USA hat 2003 auch die EU die Hamas samt allen Ablegern als "terroristisch" eingestuft. Doch gibt es auch andere Sichtweisen. Der Kultursoziologe Reinhard Schulze - Dekan der historisch-philosophischen Fakultät an der Universität Bern und Leiter des Instituts für Islamwissenschaft und Neuere Orientalische Philologie - forscht über islamistische Netzwerke und den Verbund von Menschen, die sich in ihren Solidaritätserwartungen vor allem an islamistische Organisationen wenden.

FREITAG: Warum bezeichnen Sie die Hamas als ein islamisches oder islamistisches Solidaritätsnetzwerk?
REINHARD SCHULZE: Weil dessen Mitglieder nicht in erster Linie Terroranschläge in Israel erwarten, sondern etwas anderes: Hamas soll für Schulen, Bildung, Hospitäler