Nicht nur Marmor, Stein und Eisen bricht

Kommentar Das Verhältnis SPD - Gewerkschaften ist nachhaltig beschädigt
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Wer durfte auf den 1. Mai-Kundgebungen des DGB reden? An dieser Frage hat sich in den Gewerkschaften erneut eine Debatte über das Verhältnis zur SPD entzündet: "Das ist in etwa so, als würde man in Niederbayern einem CSU-Mann den Kirchgang untersagen", kommentierte die Badische Zeitung die Ausladung von SPD-Bundestagsabgeordneten, die für Gesundheitsreform und Rente mit 67 gestimmt hatten.

Noch vor ein paar Jahren war das undenkbar. Vor der Bundestagswahl 1998 propagierten SPD und Gewerkschaften gemeinsam den "Politikwechsel" - und das mit Erfolg. Doch wurde die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Sozialdemokratische Politik sei im 21. Jahrhundert nur mehr mit und nicht gegen das Kapital zu machen, verkündete die SPD-Spitze bald. Und als Kanzler Schröder Mitgl