Nicht nur Risse im Gebälk

Getrennt in Nord und Süd Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat nichts zu verlieren als ihren schlechten Ruf und den Führungsanspruch der USA
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Wieder einmal habe die OAS schmählich versagt, hieß es nach ihrer Jahresversammlung in Florida Anfang Juni. Eine kraft- und hilflose Resolution werde gegen Boliviens Staatskrise nichts ausrichten. Man müsse den Akteuren dort, die notfalls einen Bürgerkrieg führen wollten, schon mehr auferlegen, als das Gebot des friedlichen Dialogs.

Vielleicht könnten sich dem Staatenbund in vergleichbaren Situationen künftig andere Spielräume eröffnen, würde er den Vorstellungen des OAS-Mitgliedes USA folgen und ein "Krisen-Frühwarnsystem" beschließen. Oder fühlt man sich bei einem solchen Vorhaben durch den Norden majorisiert, in seinem Souveränitätsanspruch missachtet, in eine Zeit zurückversetzt, der eine Mehrheit in der OAS