Nicht ohne langes Reden

Medientagebuch Harun Farocki zeigt den Kapitalismus bei seiner vornehmsten Arbeit: Der Investitionsverhandlung
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Ich kann mich noch gut an das besondere Vergnügen erinnern, das mir dieser viel variierte Witz beim ersten Anhören bereitete: Arbeiten ist schön – ich könnte stundenlang zusehen. Dabei war es weniger das ironisierte Arbeitsethos, das mich an dem Spruch so begeisterte, als vielmehr die tiefe Wahrheit dieser Feststellung. Es gibt tatsächlich kaum etwas Spannenderes, als Menschen bei der Arbeit zuzusehen. Erstaunlicherweise nützt der Spielfilm diese Möglichkeit, seine Zuschauer in den Bann zu ziehen, herzlich wenig – außer vielleicht in dem inzwischen etwas außer Mode gekommen Genre des heist movie, dessen Höhepunkt stets die minutiöse Schilderung eines Raubüberfalls, mithin eines sehr speziellen Falls von Arbeit, ist. Anso