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Treibgut Eine Fotoausstellung zeigt den Alltag hinter den Glanzbildern von der EU-Erweiterung
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Am westlichen Rand Europas, im Hafen von Lissabon, steht mit ausgebreiteten Armen ein Jesus. Am östlichen Rand Europas, in Seda in Lettland, steht Swetlana Akuschina. Kaspars Goba hat die 37jährige beim Fensterputzen fotografiert. Sie gehört zu dem russisch sprechenden Bevölkerungsdrittel Lettlands, von denen viele als "Nichtbürger" gelten, weil sie ihre Sprachtests noch nicht absolviert haben. Seit dem 1. Mai sind sie die größte russisch sprechende Minderheit innerhalb der EU. "Nichtbürger" werden sie bleiben. In dem kurzen Text, der Swetlana Akuschinas Foto in der Berliner Galerie Giedre Bartelt begleitet, heißt es: "Ab und zu fährt sie nach Deutschland, um dort zu arbeiten." Ob die Dinge für sie nun einfacher werden, wird sich erst