Der Preis der Hotlist 2011/die besten Bücher aus unabhängigen Verlagen geht an die Frankfurter Verlagsanstalt für den Roman Mein sanfter Zwilling der Autorin Nino Haratischiwili. Die 26-jährige in Georgien geborene Schriftstellerin erzählt in ihrem Roman von einer unmöglichen Liebe zweier Halbgeschwister in Zeiten der kaukasischen Bürgerkriege.
Bekannt wurde Haratischwili als Regisseurin und Theaterautorin. Es ist, nach Juja, ihr zweiter Roman. Der Hauptpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wurde nicht an die Autorin, sondern an den Verleger Joachim Unseld überreicht. Das entspricht dem Profil des Preises. In den Worten des Organisators der Hotlist, Axel von Ernst: "Die Hotlist ist ein Verlagspreis, sie zeichnet aus, was die unabhängigen Verlage leisten. Der Deutsche Buchpreis zeichnet aus, was die deutsche Literatur an Romanschaffen zu bieten hat."
Melusine Huss
Moderiert wurde die Verleihung in der Frankfurter Traditionskneipe Sinkkasten von Freitag-Verleger Jakob Augstein und Charlotte Roche. Das Gespann konnte einen weiteren Preis überreichen: Für Peter Kurzecks Roman Vorabend wurde der Stroemfeld Verlag mit dem Melusine-Huss-Preis ausgezeichnet. Der Kritiker Peter Iden erinnerte an die legendäre Frankfurter Buchhändlerin Melusine Huss. Leer ging der mitfavorisierte Verbrecher Verlag mit der Veröffentlichung des ersten Bandes von Erich Mühsams Tagebücher aus. Jakob Augstein betonte jedoch die Bedeutung und den Mut dieses Editionsvorhabens. Danach wurde in der vollen Lokalität getanzt.
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