No justice - no peace

Strasbourg Die Debatten auf dem "Internationalen no-border-Grenzcamp" waren auf der Suche nach dem neuen Typus politischer Arbeit - aber vor allem Ausdruck von unvereinbaren Positionen
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Der Grenzübergang zwischen der deutschen Kleinstadt Kehl und dem französischen Strasbourg ist denkbar unspektakulär. Die ehemalige Zollstation stellt nur noch eine technische Verkehrsbehinderung dar, die nichts symbolisiert, außer vielleicht den Prozess der europäischen Einheit. Auf den ersten Blick ein denkbar ungeeigneter Ort für ein Grenzcamp. In einem Vorort von Strasbourg aber befindet sich das Schengen Informations-System (SIS), eine Datenbank, die den Schengen-Staaten ermöglichen soll, Migrationsbewegungen besser zu kontrollieren. Mit ihm soll die Öffnung der Binnengrenzen kompensiert werden. Laut dem deutschen Innenministerium hat der Bundesgrenzschutz allein dank SIS-Angaben bisher 12.050 Migranten an den Grenzen abgewiesen.
Das SIS ist auch