Notlicht

Lust Wer geht heute noch in ein Pornokino? Noch dazu in Zeiten, in denen alle Filme im Internet abrufbar sind. Ein Besuch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2018

Seit 25 Jahren arbeitet er an diesem Ort. „Zuhause ist für Verklemmte“, sagt der Mitarbeiter des LSD (Love-Sex-Dreams). Das erste Sexkaufhaus in Westberlin betreibt auch das Kino im Erdgeschoss und die Einzelkabinen davor. Der Mann hinter der Kasse hat das Kino nur über einen geteilten Bildschirm von außen im Blick. Kontrollgänge macht er manchmal. Zur Sicherheit. Fünf Männer sind gerade im Kino. Zwei Frauen. Was drinnen passiert, das bleibt drinnen. Die einzige Regel: „Es darf niemand zu Schaden kommen.“

Im Sexkino gibt es nur Vornamen. 24 Stunden hat es geöffnet, eine Karte kostet 12 Euro. Die Filme laufen in Endlosschleife, alle 20 Minuten eine neue Geschichte. Von morgens halb 7 bis halb 9 wird geputzt. Dann geht der Mitarbeiter