Nur kein Rausch

Komprimierte Einsamkeit Von der Schweiz aus - ein kleines Lob der deutschen Sprache
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Betrete ich Deutschland, befällt mich Euphorie. Steige ich in Basel am Badischen Bahnhof in den Zug ein, ist es, als geriete ich in meinen eigenen Text. Es gibt sie also, diese Sprache, in der ich schreibe! Sie lebt, ich habe sie mir nicht ausgedacht, bin nicht alleine mit ihr! Das Inkognitodasein inmitten der Schweizer Dialekte zerspringt sogleich wie die Mauern einer Strafzelle. Mein illegales, verrücktes Tun ist in Deutschland gar erwünscht, es ist die Norm. Welche Ungeheuerlichkeit - wie wenn ein anstrengendes, gefährliches Dissidententum nicht mehr verpönt ist, sondern zur Bürgerpflicht gehört.

In Deutschland werde ich gesprächig, stelle in Freudentaumel geraten und zur Probe beliebigen Passanten Orientierungsfragen, und sie sprudeln tatsäc