Nur mit Sicherheitsabstand

Nostalgie Beim „Diary Slam“ lesen Leute um die 30 aus den Tagebüchern ihrer Jugendzeit vor. Dabei geht es um mehr, als nur ums kollektive Lachen über einstigen Teenie-Pathos
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2013
Ella Carina Werner hat den „Diary Slam“ mitgegründet. Sie liest selbst auch oft vor
Ella Carina Werner hat den „Diary Slam“ mitgegründet. Sie liest selbst auch oft vor

Foto: Irene Habich

Nadine Wedel hat die drei Wörter extragroß und in schwarzer Farbe geschrieben. Jetzt hält sie die Seite hoch, damit alle im Publikum sie lesen können: „Tod der Liebe“ hat sie über ein halbes Blatt ihres Tagebuchs gekrakelt. Bestimmt hat sie das ernst gemeint, damals mit 16. Heute ist sie 31 und lacht über diesen Eintrag – gemeinsam mit gut 60 Zuhörern, die zum Diary Slam ins Hamburger Aalhaus gekommen sind. Seit anderthalb Jahren laden Nadine Wedel und Ella Carina Werner einmal im Monat jeden ein, auf der Bühne aus seinem Tagebuch vorzulesen. All das, was einmal das größte Geheimnis war: Liebesgedichte, Kummer, Hasstiraden oder ganz banale Alltagsgeschichten.

Melden sich nicht genug Freiwillige, lesen die beiden auch selbst