Ohne Chef zur Straßenblockade

Selbstverwaltung In Argentinien haben Arbeiter mehr als 300 Betriebe besetzt und die Produktion übernommen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2015

Es ist Betriebsversammlung in der instandbesetzten „Fábrica Sin Patrones“ Zanón, einem riesigen Keramikwerk am Rande von Neuquén im westlichen Argentinien. Etwa die Hälfte der mehr als 450 Mitglieder der größten Arbeitergenossenschaft des Landes sitzen und stehen auf der Freifläche zwischen Werkstor, Fabrikverkauf und Besuchsempfang. Sonst diskutiert und entscheidet die asamblea als höchste Instanz über alles, was im Betrieb passiert – von der Arbeitsaufteilung über Veranstaltungsplanung bis zum Umgang mit Mackertum unter den Kollegen. Heute geht es jedoch einmal mehr um die Auseinandersetzung mit der Außenwelt, und zwar nicht mit den längst überwiegend freundlich und sympathisierend gesinnten Menschen aus d