Operation gelungen

Blick zurück Dass sich heute kaum noch jemand über Sexismus aufregt, ist Folge einer Immunisierungsstrategie in Sachen »Political Correctness«
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»Wenn wir Worte wie Emanzipation, Geschlechterkampf und Feminismus laut aussprechen, dann kommen wir uns vor, als ob wir einen dicken Döner mit ordentlich Tsatsiki gegessen hätten. Es müffelt übel, abgestanden, unappetitlich, peinlich«, schreibt Katja Kullmann in ihrem Bestseller Generation Ally (2002), der die Befindlichkeit der Frauen, die heute zwischen 25 und 40 sind, exakt auf den Punkt zu bringen scheint. Frauen kennen ihre Probleme. Wie sie sie heute artikulieren, hängt eng mit der in den neunziger Jahren geführten Debatte um Political und Sexual Correctness zusammen.

Zeiten verschärfter Verteilungskämpfe um Arbeitsplätze und Sozialetats sind ein guter Nährboden für konservative Geschlechterbilder. Neoliberale Wirtscha