Operationen gegen "gescheiterte Staaten"

Ersatz für die "humanitäre Intervention" Im Sudan könnte erstmals nach dem Prinzip der "Responsibility to protect" interveniert werden
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Die letzten großen Kriege haben nicht nur viele Menschenleben gekostet, sondern auch das vorhandene Arsenal an Rechtfertigungen weitgehend erschöpft. Wenn die UN-Charta nichts her gab, wurde auf die vermeintliche Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen und den Terrorismus zurückgegriffen. Die so genannte "humanitäre Intervention", um Menschenrechte zu retten, erschien schon 1999 als höchst fragwürdige Begründung für die Bombardierung Jugoslawiens und galt fortan als verschlissen. Nun gewinnt ein neues Konzept die Gunst der Interventionspolitiker: die "responsibility to protect" - die "Verantwortung zu beschützen". Jüngst tauchte es bei George Bush und Tony Blair auf, als es darum ging, die Regierung in Khartum mit militärischen Mittel