Ost-Hilfe zur West-Entwicklung

30 Jahre Einheit Zwei Drittel derer, die zwischen 1991 und 2007 von Ost- nach Westdeutschland gingen, waren Frauen. Sie haben die alte Bundesrepublik nachhaltig verändert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2020

Mein Name ist Mandy. Ich lebe in München. Das scheint auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung eine außergewöhnliche Kombination. Wenn ich gefragt werde, ob mein ostdeutscher Name ein Problem sei, frage ich mich, wo das Problem eigentlich liegt.

Denn von „uns“ gibt es viele. Abwanderung von Ost nach West war weiblich geprägt. Gut gebildete Frauen zogen, wie ich, insbesondere nach Süddeutschland, in die großen und mittelgroßen Städte Bayerns und Baden-Württembergs. Fast zwei Drittel der Menschen, die zwischen 1991 und 2007 vom Osten in den Westen gingen, waren Frauen; erst 2007 endete der weibliche Überschuss in der Westwanderung. Während in der Post-Wende-Debatte meist auf die Folgen des dadurch entstandenen Männerü