Panjwai ist kein Einzelfall

Afghanistan Vor zwei Jahren lief ein US-Soldat Amok und Mohammad Wazir verlor seine gesamte Familie. Bis heute sucht er Gerechtigkeit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2014
Mohammad Wazir glaubt, am 11 März 2012 sei der Sinn seines Lebens verloren gegangen
Mohammad Wazir glaubt, am 11 März 2012 sei der Sinn seines Lebens verloren gegangen

Foto: Lela Ahmadzai

Vor genau zwei Jahren kam es in der afghanischen Provinz Kandahar zu einem der schlimmsten Kriegsverbrechen seit der US-Invasion vom Oktober 2001. Ein amerikanischer Soldat verließ nachts sein Camp, um in zwei nahe gelegene Dörfer einzudringen, die von Bauern und deren Familien bewohnt wurden. In beiden Orten tötete Robert Bales 16 Menschen, hauptsächlich Kinder, Frauen und Greise. Sechs weitere Menschen ließ er schwer verwundet zurück. Das jüngste Oper war ein zweijähriges Mädchen. Im September 2013 wurde der Täter von einem US-Militärgericht zu lebenslanger Haft verurteilt.

Wenn Mohammad Wazir von jener Nacht des Grauens erzählt, bleibt seine Stimme monoton und ernst. Der Bauer aus dem Dorf Panjwai in Südafghanistan hat am 1