Parcours der Tabubrüche

Erstaufführung Stefan Bachmann inszeniert am Schauspiel Köln Elfriede Jelineks „Schwarzwasser“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2020

Einsame Gestalten, die sich mit Red Bull aufputschen, schrille Typen und Tussis, die unentwegt labern und über ihr Gelaber sinnieren. Sie alle sind dem Wahnsinn nahe und wissen kaum, wo sie sich gerade aufhalten. Wie auch? Schließlich befinden sie sich alle in den geschlossenen Räumen eines dunklen Theaterparcours. Mit der Außenspielstätte Depot, einer ehemaligen Industriehalle, hat der Intendant des Schauspiels Köln und Regisseur Stefan Bachmann ein passendes Arrangement für die deutsche Erstaufführung von Elfriede Jelineks Schwarzwasser gewählt. Besucher in Kleingruppen begehen nun die durch Corona wochenlang leergefegten Räume, in denen sich Skurriles, Obszönes und – wie immer in den Suaden der Literaturnobelpreisträgerin