Park ´n´ Roll

Und während ich so den hermesfüßigen Inlinern nachschaue - und es fast ein wenig bedaure, dass ich für diese Fortbewegungsart gänzlich unbegabt bin, ...

Und während ich so den hermesfüßigen Inlinern nachschaue - und es fast ein wenig bedaure, dass ich für diese Fortbewegungsart gänzlich unbegabt bin, denn: was gäbe es da nicht für Möglichkeiten, in entspannter Atmosphäre, wenn auch leicht erhitzt, sportive Frauen kennen zu lernen -, sondiert die andere Hirnhälfte, welches der allerorten aufblühenden Gewächse seine Pollen derart heftig verspritzt, dass meine Schleimhäute dem Wahnsinn nahe sind. Ohne zählbares Ergebnis natürlich, aber zum Glück legt sich der Niesreiz wieder und ich kriege den Blick frei.

Aus dem Sandkasten wächst eine metallene Halbkugel. Ständig werden Kinder von hilfsbereiten Händen hinaufgeschoben, wer oben sitzt, ist King und kann sich als Herrscher der Welt fühlen, der halben jedenfalls. Solange er nicht den Halt verliert und wieder zum bodennahen Sandler herabsinkt. Viele verzichten auch leichten Herzens auf den Thron und rutschen jauchzend hinunter.

Erneut verfängt sich eine Skaterin in meinen Augenwinkeln. Ihr Vordermann legt mit gesenktem Kopf ein horrendes Tempo vor. Sie bangt um langsamere Mitläufer, die Fahrbahn querende Hunde und Menschen und ruft ihm etwas zu. Die Sorgen hättest du bei mir nicht, denke ich. Mir müsstest du erst mal zum sicheren Stand verhelfen, mich dann Schritt für Schritt auf die richtige Bahn bringen. Ich würde für dich meinen angestammten Park-Platz aufgeben, mein Zweirad mit acht Rollen vertauschen und diese ramponierte Wiese hinter mir lassen. Ebenso die bedeutungsschwere Kugel dort im Sand und vielleicht sogar diese verfluchten Pollen ...

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