Patriotismus als Schnäppchen

USA Football-Star Colin Kaepernick bleibt bei der Nationalhymne immer sitzen. Ein Anlass für große Gefühlsaufwallungen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2016
„Nicht stolz auf die Flagge eines Landes, das Schwarze unterdrückt“: Kaepernick (vorn) von den San Francisco 49ers
„Nicht stolz auf die Flagge eines Landes, das Schwarze unterdrückt“: Kaepernick (vorn) von den San Francisco 49ers

Foto: Thearon W. Henderson/Getty Images

Colin Kaepernick, Quarterback beim Profi-Football-Team San Francisco 49ers und ein Star, der im Superbowl-Finale 2013 eine Hauptrolle spielte, begeht in den Augen vieler US-Amerikaner einen Affront. Er steht bei der Nationalhymne vor Spielbeginn nicht auf. Er tut das aus Protest gegen Rassismus und Polizeibrutalität. Das macht Schlagzeilen, und viele US-Amerikaner links von der Mitte befassen sich nun wieder einmal mit der vertrackten Frage, wie sie umgehen mit Hymne und Flagge und anderen blau-weiß-roten Symbolen. Seit dem Kalten Krieg belegt das konservative Amerika das Thema Patriotismus. „USA! USA! USA!“-Brüllen ist Knüppel gegen Andersdenkende.

In Deutschland wird selten beanstandet, dass Bundestrainer Jogi Löw und manche Nationalspieler den Mund ni