Philosoph Andreas Urs Sommer: „Wir brauchen die Drohmacht der Bürger“

Interview Der Freiburger Philosoph Andreas Urs Sommer fordert mehr Mut zu direkter Demokratie. Nur, wenn alle Bürger*innen als mündig und entscheidungsbefugt wahr- und ernstgenommen werden, kann eine Gesellschaft Zeiten wie diese überstehen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2023
Der Philosoph Andreas Urs Sommer: „Wir sollen mündig sein, zugleich dürfen wir nicht entscheiden“
Der Philosoph Andreas Urs Sommer: „Wir sollen mündig sein, zugleich dürfen wir nicht entscheiden“

Foto: Alex Dietrich

Autoritäre politische Systeme gewinnen weltweit an Bedeutung. Für den in der Schweiz mit ihrer semi-direkten Demokratie groß geworden Andreas Urs Sommer hat die Schwäche der westlichen Demokratie aber auch innere Gründe.

der Freitag: Herr Sommer, in Ihrem aktuellen Buch „Entscheide dich! Der Krieg und die Demokratie“ sagen Sie, unsere liberale Demokratie müsse sich so attraktiv machen, „dass es selbst auf die Untertanen eines siegreichen autoritären Systems unwiderstehlich wirkt, sie an ihrer Untertanenschaft zweifeln und schließlich überlaufen lässt“. Verlockt die deutsche Demokratie bereits genügend zum Überlaufen?

Andreas Urs Sommer: Das Verlockungspotenzial unserer Demokratie ist steigerbar. Derzeit schei