Thomas Piketty hat nachgelegt. Mit einem Wälzer, über 1.300 Seiten stark. Kapital und Ideologie heißt das Buch, das im März 2020 auf Deutsch und Englisch erscheinen wird. Die französische Ausgabe, die seit einigen Wochen verfügbar ist, hat in der Ökonomenwelt bereits für heftige Debatten gesorgt.
Fast über Nacht wurde Thomas Piketty zum internationalen Popstar – dank des unerwarteten Erfolgs seines ersten großen Wälzers Das Kapital im 21. Jahrhundert. Das 2013 erschienene Buch erregte Aufsehen weit über die Ökonomenzunft hinaus, obwohl der Titel trog, denn theoretisch hatte Pikettys Buch wenig zu bieten. Eine Analyse des Kapitalismus im 21. Jahrhundert bot es jedenfalls nicht.
Aber das Buch war eine Fundgrube an Material, in ungekannt detaillierter Form versammelte es Daten über die Entwicklung der Ungleichheit von Einkommen und Vermögen in den führenden kapitalistischen Ländern, und zwar über einen Zeitraum vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis ins 21. Jahrhundert. Pikettys Datensätze zeigten klar, dass die ökonomische und damit zusammenhängend soziale Ungleichheit zwar für einige Zeit gesunken war – bedingt durch zwei Weltkriege und die große Weltwirtschaftskrise von 1929 bis 1940 –, dass sie aber seit dem Ende der 1960er Jahre wieder anstieg, beschleunigt seit den 1980er Jahren. Damit war ein Klassiker der Ökonomie, die sogenannte Kuznets-Kurve, widerlegt. Entgegen der lange geglaubten Lehrbuchweisheit nimmt die ökonomische und soziale Ungleichheit mit der „Reifung“ kapitalistischer Ökonomien nicht wieder ab, im Gegenteil, sie steigt rasant an.
Pikettys Analyse der Daten zeigte klar, dass die in den 1970ern beginnenden Steuersenkungswettläufe eine der Hauptursachen für die erneute drastische Zunahme der Ungleichheit von Einkommen und Vermögen waren. Daher die naheliegende Schlussfolgerung: Um die exorbitante ökonomische Ungleichheit zu reduzieren, müssen die Steuersätze erhöht, die Vermögens- und die Einkommenssteuer wieder progressiv gemacht werden.
Damit ist Piketty nicht allein. Er gehört zu einer Gruppe junger Ökonomen aus Frankreich und einigen anderen Ländern, die seit Jahren zusammenarbeiten und in Paris eine internationale Arbeitsgruppe gegründet haben, das World Inequality Lab. Dieses hat einen eindrucksvollen Satz von Datenreihen über die Entwicklung der Einkommens- und Vermögensungleichheit in allen OECD-Ländern und darüber hinaus zusammengestellt und fortlaufend erweitert.
Sozialdemokraten, hört ihr?
Einige dieser jungen Ökonomen lehren inzwischen in den USA, Emmanuel Saez und Gabriel Zucman an der University of California in Berkeley. Ihre Arbeiten haben nicht nur die akademische Zunft der Ökonomik aufgerüttelt, sondern auch politische Wirkung gezeigt. Elizabeth Warren und Bernie Sanders, zwei der aussichtsreicheren Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten, suchen ihren Rat und befolgen ihn sogar. In den Wahlprogrammen der beiden gehört die progressive Vermögenssteuer, die Piketty und seine Mitstreiter seit Jahren propagieren, inzwischen zum harten Kern. Leider wollen die sozialdemokratischen Parteien in Europa von diesem ursozialdemokratischen Steuerprogramm bis heute nichts wissen.
Piketty versucht in seinem neuen Buch, Capital et Idéologie, detailliert zu erklären, warum Gesellschaften mit hohen und rasant steigenden Niveaus ökonomischer und sozialer Ungleichheit leben können. Das hat, nicht überraschend, mit Ideologien zu tun. Der Glaube an eine meritokratische Ordnung spielt eine Schlüsselrolle. Jeder bekommt, was er verdient. Wer mehr bekommt, hat das auch verdient. Es ist der altbekannte ideologische Angelpunkt des modernen Kapitalismus. Die Reichen, die Kapital- und Vermögensbesitzer, wollen nicht nur reich sein, sie wollen auch das unbestreitbare und unangefochtene Recht auf ihren Reichtum haben, wie Max Weber betonte.
Der Glaube an die Meritokratie scheint in der Tat kaum erschüttert, wie die Daten zeigen. Er hat keineswegs abgenommen, obwohl die ökonomische Ungleichheit weiterhin kräftig zunimmt. Mehr noch: Das sogenannte Ungleichheits-Paradox zeigt, dass sich Menschen in Ländern mit höherer ökonomischer und sozialer Ungleichheit deutlich weniger Sorgen um die Ungleichheit machen als in Ländern, in denen die ökonomische und soziale Ungleichheit geringer ist.
Die zweite Hälfte des Buchs widmet Piketty der Vorstellung seiner politischen Vorschläge zur Verringerung der nach wie vor steigenden ökonomischen und sozialen Ungleichheit in allen kapitalistischen Ländern. Seine Rezepte ordnet er in drei Gruppen: Erstens Veränderungen der Unternehmensstrukturen, wodurch Beschäftigte mehr Macht bekommen sollen. Zweitens eine deutliche Umverteilung von Einkommen und Vermögen durch eine radikale Steuerreform. Und drittens eine weitgehende Reform der Europäischen Union, die einem transnationalen Föderalismus in Europa zum Durchbruch verhelfen soll.
Veranstaltungshinweis
Am 12. März 2020 spricht Jakob Augstein mit Thomas Piketty über sein neues Buch „Kapital und Ideologie“ in einer Spezialausgabe des Freitag-Salons im Großen Haus der Berliner Volksbühne. Mehr Infos gibt es hier
Piketty hat dazugelernt, vor allem von Anthony Atkinson, dem Doyen der britischen Ungleichheitsforschung. Zwei Vorschläge greift Piketty auf, und beide gehen weit über die deutsche Mitbestimmung hinaus. Die Beschäftigten sollten fortan 50 Prozent der Sitze im Aufsichts- oder Verwaltungsrat ihrer Unternehmen einnehmen. Und: Die Macht der größten Aktionäre sollte auf maximal zehn Prozent der Stimmrechte im Unternehmen beschränkt werden, ganz gleich, wie hoch ihr Anteil am Aktienkapital ist.
Dazu kommt ein Vorschlag von ähnlicher Radikalität wie das bedingungslose Grundeinkommen, von dem Piketty im Übrigen nichts hält: Zum 25. Geburtstag sollte jede und jeder vom Staat 120.000 Euro zur freien Verfügung erhalten, als einmalige Zahlung, ohne Abstriche und steuerfrei. Damit würde jeder zum Erben und Vermögensbesitzer beziehungsweise zum kleinen Kapitalisten, wenigstens einmal im Leben.
Pikettys neues Steuersystem ruht auf zwei Säulen: einer progressiven Vermögenssteuer, einer progressiven Erbschaftssteuer und einer progressiven Einkommenssteuer. Den Progressionstarif der Vermögenssteuer stellt sich Piketty recht moderat vor. Nur Milliardenvermögen sollen drastisch besteuert, das heißt de facto in Teilen vom Fiskus konfisziert werden. Für Milliardäre soll der Steuersatz auf bis zu 90 Prozent steigen, also auf das Niveau der im und nach dem Zweiten Weltkrieg üblichen Steuersätze.
Der Tarif der progressiven Einkommenssteuer soll mit zehn Prozent beginnen, bei einem Einkommen, das der Hälfte des Durchschnittseinkommens entspricht. Wer das Doppelte des Durchschnittseinkommens verdient, zahlt 40 Prozent Einkommenssteuer, wer das Fünffache verdient, zahlt 50 Prozent, beim Zehnfachen des Durchschnittseinkommens werden 60 Prozent fällig, beim Hundertfachen 70 Prozent und so weiter. Diese progressive Einkommenssteuer, die sehr viel weiter geht als alle vorhandenen Einkommenssteuertarife, soll insgesamt etwa 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für den Staat aufbringen. Damit würde das neue Steuersystem – auch ohne indirekte Massensteuern, die entfallen könnten – insgesamt etwa 45 Prozent des BIP für öffentliche Ausgaben einbringen, was etwa dem Durchschnitt des Staatsanteils in den Mitgliedsländern der EU entspricht. Die gesamte Steuerlast würde also in etwa gleich bleiben, sie würde nur deutlich anders verteilt – zulasten der Vermögensbesitzer und der Höchstverdienenden.
Piketty macht einige weitere bedenkenswerte Vorschläge, etwa den einer personalisierten Steuer auf CO₂-Emissionen, die mit der Größe des individuellen CO₂-Fußabdrucks steigt. Und die darüber hinaus von Jahr zu Jahr erhöht wird, wie jede effektive Umweltsteuer erhöht werden sollte. Im Blick auf die EU plädiert er für eigene EU-Steuern, die insgesamt etwa vier Prozent des gesamten BIP der EU-Länder aufbringen sollten: eine CO₂-Steuer, eine Steuer auf hohe Einkommen, eine Vermögenssteuer und eine Körperschaftssteuer. Klingt alles gut und zumindest überlegenswert. Bleibt nur zu hoffen, dass es in der europäischen Linken auch ein paar Leute mit Verstand gibt, die auf Piketty und seine Musketiere hören wollen.
Info
Capital et Idéologie Thomas Piketty Seuil, Paris 2019, 1.197 Seiten, 24,99 €
Kommentare 168
Alle Gedankenanstöße und THESEN sind willkommen. 100% Unrecht hat fast nie jemand, auch Piketty nicht. Über viele Forderungen kann man nachdenken!Worauf aber kleine Antwort gegeben wird bei den Forderungen ist es, wie das Leistungsprinzip und der Wille zum Vorankommen nicht zu stark gebremst wird.Im Russischen gibt es einen Witz: Wie verliere ich als Dicker am schnellsten 20 kg an Gewicht?! - Indem man ein Bein amputiert.Der Erfolg ist unmittelbar da. Aber will man das, mit den Folgen?Ein progressiver Steuersatz ist sinnvoll und in Deutschland gegeben. Ob der Höchststeuersatz bei 35 oder 45 oder 55% "korrekt" und"sozial gerecht" ist, kann niemand mit absoluter Gewissheit beantworten. Darüber darf und soll jede Gesellschaft streiten und sich festlegen.
Sätze von weit über 60% motivieren aber niemanden mehr, noch mehr zu leisten, etwas für die Kinder zu erhalten und mit viel Vermögen AUCH gemeinschaftlich-gutes zu tun. Starke Schultern können mehr tragen und sollen mehr tragen. Aber auch die stärksten Schultern werden sich irgendwann weigern, als "dummer Packesel" alles zu tragen. Es geht NUR gemeinschaftlich, ausbalancierend.
Ich finde es immer SCHADE, wenn die eine Seite nur auf die andere verbal draufhaut. Eine HARMONISCHE Gesellschaft ist möglich. In Balance. Darüber gern streiten.
P.S.: Global, weltweit sieht es in einigen Gegenden natürlich anders aus. Dort soll gern eine bessere Balance her! Piketty fokussiert ja nicht auf Deutschland allein...
Informativer Artikel, danke.
Ein Ungleichheitsparadox gibt es nur dann, wenn Menschen als Objekte wahrgenommen werden. Das Paradox verschwindet, wenn man Menschen als Subjekte betrachtet, die sich Sorgen über Ungleichheit machen und ihre Regierungen zwingen, Maßnahmen dagegen zu ergreifen.
»Sätze von weit über 60% motivieren aber niemanden mehr, noch mehr zu leisten, (…)«
Mit Verlaub, das stimmt so nicht ganz, und der Gegenbeweis wurde in der Praxis bereits erbracht. Abgesehen von den im Beitrag aufgeführten WL-II-Kriegsökonomien ist hier vor allem das Skandinavische Wohlfahrtsstaatsmodell aufzuführen – ein Modell, dass sich wesentlich durch exorbitante Besteuerung der Vermögenden finanzierte. Warum es zwischenzeitlich großteils kassiert wurde, ist eine andere Frage. Allerdings ist mir nicht bekannt, dass etwa schwedische Unternehmer massenweise Kapitalflucht begingen oder gar als ultimativen letzten Ausweg das Mittel des Massenselbstmordes wählten. Im Gegenteil: IKEA-Begründer Ingvar Kamprad ist ein beredtes Beispiel, dass Unternehmer auch in hoch besteuerten Gesellschaften durchaus als »Unternehmer« agieren und darüber hinaus wirtschaftlich erfolgreich sein können.
Mit anderen Worten: Die Anti-Steuer-Agitation, die von Wirtschaftsseite quasi als Grundrauschen verströmt wird, ist keinesfalls existenzielle Not. Vielmehr ist sie das Klappern, dass zum Besteck gehört wie das Fischmesser zum Barsch. Frappierend an der Diskussion zum Thema »sich (immer weiter) öffnende Soziale Schere« finde ich, dass zumindest die neoliberal »fortgeschrittensten« Gesellschaften die These von Marx & Engels wieder rehabilitieren, die lange Zeit selbst unter vielen Marxisten als historisch widerlegt galt: die der tendenziellen Verelendung der breiten Schichten.
Nicht zuletzt aus diesem »systemischen« Grund denke ich, dass kein Weg an deutlich progressiven Besteuerungsmodellen vorbeiführt.
Vielen Dank für die Informationen......
Ich sehe kein Paradox. Wo Menschen Ungleichheit eher egal ist, wächst sie, wo nicht, nicht bzw. weniger. An der Umkehrung des Schlusses, - sie ist egal, weil sie wächst/gewachsen ist -, ist wohl insoweit was dran, als ab einer hohen Höhe von Reichtum und seiner Konzentration diese/r dann auch wieder für die Lebensproblmem der allermeisten Menschen unwichtig wird.
Da kann man sicher die BMW-Dividenden/Ausschüttungen in Pflegestellen umrechnen, - aber es fehlt ja jetzt schon nicht an Geld, sondern an geeigneten Leuten, die sich ganz bestimmt nicht darüber einstellen werden, indem man die Gehälter verdoppelt. Das zieht dann nur die Macher schneller Märker, Jobhopper, Glücksritter und andere schwache Charaktere an, die ob der Gelegenheiten dann oft auch zu Langfingern werden etc.
Wichtig wäre, in solchen Jobs, die eine hohe Pausen-/Ausfall-/Abbruchrate notwendig haben MÜSSEN, die soziale Sicherung auch für den Fall der Nichtarbeit, der Rente u.ä., des Scheiterns etc. deutlich zu verbessern, auch ernsthafte, aber gescheiterte Versuche nicht als vertane Berufszeit zu bestrafen usw.
Piketty ist der, soweit mir bekannt ist, radikalste Versuch, eine Reformperspektive für einen Kapitalismus mit menschlichem Antlitz zu formulieren. Viele hier werden so wie ich diese Idee für illusionär halten. Aber sei es drum, Linke können einer erneuerten Sozialdemokratie auf dieser Grundlage nur Erfolg wünschen, sollte es wider Erwarten doch möglich sein, möge der Piketty-Kapitalismus über uns kommen.
Die ideologischen Grenzen von Piketty liegen auf der Hand: Warum soll es keine durch eine differenzierbare Funktion mit dem Grenzwert 100% im Unendlichen darzustellende Steuerprogression geben, gewissermaßen ohne Gerechtigkeitsunstetigkeiten, und heute, wo man nicht mehr handschriftlich seine Einkommens-, Vermögens-, Steuerschulden berechnet, sondern sie problemlos der Maschine abfragen kann? Die Funktion kann demokratisch-gesellschaftlich festgelegt werden, das entspräche dann dem vorliegenden Gerechtigkeitsempfinden. Einzig ein solches System könnte als demokratischer Kapitalismus bezeichnet werden, ein expliziter Konsens zwischen den Klassen.
Die Ideologie Pikettys verrät sich an der Stelle, wo er doch einen Höchststeuersatz verlangt, weil sonst kein Anreiz für kapitalistisches Wachstum besteht. Piketty akzeptiert die maßlose Gier des Kapitals. Sie verrät sich auch an der Ablehnung des BGE.
Auf die Spitze getrieben ist die Absurdität, man könnte aber auch sagen: die durchaus tendenziell in der Selbstimmunisierung des Kapitalismus anvisierte Idee des Kapitalismus für alle bzw des „alle werden Kapitalisten“. Was geschieht mit einer kapitalistischen Gesellschaft, die allen ein Grundkapital von x in die Hand drückt? Ist denn das Grundkapital für alle weniger widersinnig als das BGE (im Kapitalismus)? Sloterdijk hatte eine ähnlich absurde Idee eines sich freiwillig selbstbeschränkenden Kapitalismus. Bei aller Anerkennung dafür, das eingefahrene affirmative Denken zu verlassen, für Linke sind das Schnapsideen.
"Allerdings ist mir nicht bekannt, dass etwa schwedische Unternehmer massenweise Kapitalflucht begingen ..."
... womit denn auch, wenn die direkte Form, als Geldkapital, zu über 90% o. ä. weggesteuert wurde. Da läuft der Power-Drain über andere Mechanismen als dass Unternehme/r/n A seine Konten packt und wonaders hinzieht, was man dann als KF tracken könnte.
"Im Gegenteil: IKEA-Begründer Ingvar Kamprad ist ein beredtes Beispiel, dass Unternehmer auch in hoch besteuerten Gesellschaften durchaus als »Unternehmer« agieren und darüber hinaus wirtschaftlich erfolgreich sein können."
Naja, IK stützt sich auch wesentlich auf Sonderprofite/Steuervergünstigungen usw., indem er allerbilligste Lager- u. Gefangenen-Arbeit heranzieht. Und in der großen Wachstumsphase zw. 1950 u. ca. 1990 wurde der reinvestierte Gewinn auch nicht so hoch besteuert, danach sanken die Steuern auf "realisierte" Gewinne, Zinsen u. Renditen.
In den 60gern u. 70gern investierte z. B. der schwed. Staat in die Fischzuchtforschung bzw. begünstigte diese. Inzw. beherrschen aber internat. Firmen das Zuchtgeschäft, die weniger harschen Steuergesetzgebungen ausgesetzt waren, als es an die kommerzielle Ausweitung ab etwa 1980 ging.
Es gibt im Kapitalismus kein vernünftiges Leistungsprinzip und keinen unperversen Willen zum Vorankommen. Wie ich im Vorkommentar sagte, gibt es den Grenzwert eines funktionierenden kapitalistischen Systems in Gestalt des oben genannten demokratischen Kapitalismus. Ich halte allerdings schon den Pikkety-Kapitalismus für unrealistisch. Insofern kann ich Ihrem Argument zustimmen, schon Piketty tötet die kapitalistische Motivation, der reale Kapitalismus ist nur möglich unter dem kapitalistischen Leistungsprinzip: dem Erfolg in der kap. Marktwirtschaft, und dem perversen Willen zur Mehrwertakkumulation. Im Kapitalismus sind aber die „dummen Packesel“ diejenigen, die arbeiten, nicht die, die Profit einstreichen.
"die tendenzielle Verelendung der breiten Schichten" ist ein Generalphänomen aller Seinszeiten und Wirtschaftsformen. Es tritt immer dann ein, wenn man gegen anhaltende bzw. wiederkehrende, wichtige Bedürfnisse nichts macht, - weil man nicht kann, nicht darf, nicht will ...
Insoweit wird dann "Tendenz" von einer beobachtbaren Realität zu einer mal stärker mal schwächer wirkenden "Kraft", deren Wirkungen durch Gegenkräfte, im wesentlichen durch Arbeit, wo diese natürlich (freie Ressourcen) möglich ist, oder durch Anpassung(en) ..., maskiert werden.
@Richard ZietzKonkrete Beispiele machen anschaulich! A) Sie schreiben: Warum es zwischenzeitlich großteils kassiert wurde, ist eine andere Frage.Das ist genau die Frage - klären Sie mich auf bitte! Warum?B) Das Beispiel IKEA ist interessant. Ist es nicht so, dass das Unternehmen IKEA ein weit verzweigtes Firmenimperium ist und das die teuren Markenrechte (für die einzelnen Möbelhäuser) sündhaft teuer an eine Firma in den Niederlanden erbracht werden müssen - und dies dort quasi steuerfrei ist. Wieviel von IKEA wird in Schweden versteuert und wieviel in den sogenannten Steuerparadiesen? Der einfachen Google-Suche nach Ingmar Steuern Schweden entnehme ich folgende aufschlussreiche Artikel wie diesem: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ikea-gruender-ingvar-kamprad-zahlt-wieder-steuern-in-schweden-a-1060484.htmlVon 1973 bis 2015 also nich gar so rosig, diese Steuerfragen...Mit Verlaub, scheinen Ihre konkreten Argumente weniger stichhaltig, als Sie bisher vermutet haben.
P.S.: und damit es nicht übersehen wird, wiederhole ich mich: Starke Schulten können und sollen mehr tragen! Die Frage ist stets nach der RICHTIGEN Balance. Auch ich weiß die Antwort nicht allgemeinverbindlich, wie kein Mensch! Befürworten würde ich Steuersätze von 40 bis 45%... Alles über 60% nicht.
@ w.endemannMachen wir statt der "kap. Marktwirtschaft" die "soz. Marktwirtschaft" mit ordnendem Eingreifen des Staates, mit Regulierung und Besteuerung und Ausgleich....wie immer weigere ich mich, "Kapitalismus" mit sozialer Marktwirtschaft gleichzusetzen. "Manchester Kapitalismus" ist zu Recht abzulehnen und pervers. Was ist Kapitalismus? Den Kapitalismus, der von Marx kritisiert wurde, war die Manchester-Art.Spannende Frage, die leider unbeantwortet bleiben muss da Marx verstorben ist: wie würde er wohl die Lage der "Arbeiter" heute in Deutschland nennen? - volle Lohnfortzahlung bei Krankheit - für die gesamte Familie - Rentenversicherung, AL, KV, SV, ...- bezahlter Urlaub, oft bis zu 6 Wochen- Wochenarbeitszeit von oft 40h, i.d.R. Wochenende frei- keine Arbeiterfamilie mehr, die mit 6 oder 8 oder 10 Köpfen auf 40 Quadratmetern (in Berlin im 3. Hinterhof) hausen muss, oft kein Geld für HeizungAusnahmen gibt es (leider) immer, und schwere Arbeit gibt es auch noch. Die Frage ist ja, "was das Bild prägt", was das typische ist.
Strenggenommen ist der Begriff „soziale Marktwirtschaft“ (sW) eine contradictio in adjecto*, ich nehme doch an, daß Sie das Geld als äquivalentes Tauschmittel und den Tausch als Warentausch beibehalten wollen. In einem schwächeren Sinn könnte man von sW reden, wenn man eine staatliche Regulation des freien Marktes im Auge hat, also eine Regulierung des Kapitalismus auf der Marktebene. Der kap. Markt ist die Realisierungsebene des Kapitals, mit der Regulierung auf der Marktebene dreht man ein bißchen an den Justierungsschrauben der kapitalistischen Funktionsweise, da gibt es die Alternative sozialdemokratische oder neoliberale Reform, der Verbesserung oder Verschlechterung für die arbeitende Klasse. Und ich habe das Maximum der Verbesserung benannt. Wenn Linke, was sie sein sollten, Materialisten sind, werden sie den Mehrheitswillen akzeptieren, wenn die Menschen sich mit solch einem für die Arbeitenden optimierten Kapitalismus zufrieden geben. Allerdings gilt diese Überlegung ohnehin nur unter einer schon länger nicht mehr realistischen Annahme, die noch für Marx akzeptabel war, nämlich der potentiellen Unendlichkeit der Ressourcen. Waren sind ja keine knappen Güter, sondern beliebig (re)produzierbare, von der Produktmenge unabhängigen zum jeweiligen Stand der Produktivkraft herstellbare Güter. Die Massenproduktion fällt jedoch aus dem Bereich dieser Konstanz, auf der der Wertbegriff beruht, schon lange heraus, der Kapitalismus hat systematisch die ökologischen Grenzen der Stabilität verlassen. Der von mir oben skizzierte demokratische Kapitalismus stellt die systemische Grenze des Kapitalismus dar, die ökologischen Grenzen sind aber längst überschritten.
Keine Frage, der Kapitalismus hat die Lebensbedingungen vieler Menschen verbessert, eine Zeitlang sogar die der Elendsten. Relativ hat er verelendet, und heute wird wohl zurecht vermutet, daß er es schon wieder absolut tut.
* Sozial ist: jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen. Das würde man nicht unter dem Marktbegriff subsumieren. Man kann also allenfalls von einem sozialeren Markt, einem Markt, in dem das Marktprinzip eingeschränkt ist, reden.
"Sätze von weit über 60% motivieren aber niemanden mehr, noch mehr zu leisten, "
Das klassische Beispiel, das diesen Satz widerlegt, ist der sogenannten new deal von Franklin Delano Roosevelt, bei dem der höchte Steuersatz 90% war. Dieser Steuersatz hat den größten boom des 20ten Jahrhunderts ausgelößt.
„Die Ideologie Pikettys verrät sich an der Stelle, wo er doch einen Höchststeuersatz verlangt, weil sonst kein Anreiz für kapitalistisches Wachstum besteht. Piketty akzeptiert die maßlose Gier des Kapitals. Sie verrät sich auch an der Ablehnung des BGE.“
Wieso ist da maßlose Gier? Was ist einfach mit dem Wunsch, sich zu unterscheiden und dem nach Anerkennung? Es kann ja sein, dass man Anerkennung auch anders bekommt, als durch oder über Geld und viele Menschen wünschen sich das sogar ganz ausdrücklich. Wenn aber diese Form der Anerkennung wegfällt, dann eben die über Geld.
Beim BGE sehe ich eher technische Probleme, wie eine Geldentwertung, bzw. ein Anziehen der Mehrwertsteuer, um ein BGE zu finanzieren. Die Lösung immer mehr Geld zu drucken, ist in meinen Augen keine, weil sie zu Blasen, Inflation etc. führt, ansonsten zu Gerechtigkeitsfragen, die man lösen kann (warum jemand der nichts tut, genauso viel bekommen soll, wie jemand, der etwas tut).
Am Ende ist das m.E. immer zirkulär argumentiert, weil der Aufwand, mit dem man nachweisen möchte, dass alles einzig und allein dem Kapitalismus anzulasten sei, mit dem Wegbeißen so ziemlich aller alternativen Deutungen einher geht, von denen es dann immer wieder heißt, sie seien naiv oder ideologisch, was das Gegenteil eines Arguments ist und bei weiter sinkender Zustimmung überall in der Welt könnte man vom hohen Roß doch auch mal runter …? Auch historisch argumentierend ist das nicht zu halten, weil vielen Menschen in vielen Teilen der Welt ganz offensichtlich auch ohne Kapitalismus waren, wie sie erst durch den Kapitalismus geworden sein sollen.
Es ist ja nie ganz falsch, was, grob gesagt Linke, da anmerken und ich spüre bei den Klügeren den guten Willen (bei den Dummen nur viel agierte Aggression), aber die Setzung ist immer willkürlich und muss sich dann in der Rekonstruktion bewahrheiten. Kann ich nicht sehen.
»A) Sie schreiben: Warum es zwischenzeitlich großteils kassiert wurde, ist eine andere Frage.Das ist genau die Frage - klären Sie mich auf bitte!«
Ich denke, letztlich aufgrund derselben Humbug-Ideologie, auf deren Basis Tony Blair Thatchers Werk in GB fortsetzte und Schröder plus Genossen hierzulande die berüchtigte Agenda-Gesetze auf den Weg brachten. Wie hoch dabei die Anteile an vorauseilendem Gehorsam waren (sprich: dem Kapital das Bett so bequem wie nur irgend möglich zu gestalten), schlichter materieller Bestechung und schließlich auch subtil bis brachial ausgeübtem Druck, wird im Detail der Stoff späterer Geschichtsbücher sein – im Idealfall, nachdem die Verursacher dieser verbrecherischen Form von Politik gesellschaftlich und eventuell auch juristisch für ihre Taten zur Verantwortung gezogen wurden.
Zugegeben stehen die Chancen für derartige gesellschaftliche »Wahrheitskommissionen« derzeit nicht allzu hoch. Man soll die Hoffnung allerdings nie aufgeben.
@W.endemann"Sozial ist" - Ihre Interpretation ist eine Mögliche, aber nicht die einzige, nicht die allgemein verbindliche. Und selbst Ihre Interpretation ist leider so nebulös und auslegbar, dass uns leider nicht geholfen ist. Was "seine Fähigkeiten" sind, ist subjektiv. Die "soziale Marktwirtschaft" meint den Ausgleich, eine Balance. Keine Markwirtschaft pur. Ist Deutschland die letzten 60, 70 Jahre nicht so schlecht mit gefahren. BESSER geht es immer, aber die Grundrichtung könnte stimmen. Ressourcen sind nicht unendlich. Innovationen und Qualitätsverbesserungen schon. Und was wir einem Wert beimessen und bereit sind zu bezahlen... Aber ich schweife zu sehr ins philosophische ab...
@ iDogMan kann nicht alle Gebiete kennen, DANKE für den Hinweis zum NewDeal.
Die einfache Google-Recherche sagt mir aber folgendes dazu:
Spitzensteuersatz 79% (nicht 90%).Anzahl der Personen in den USA, die diesen Steuersatz gezahlt haben: EINSMuss das weiter kommentiert werden, oder reicht eine nackte Zahl aus?https://de.wikipedia.org/wiki/New_DealDer Spitzensteuersatz von 79 % war zwar sehr hoch, er sollte allerdings erst ab einem sehr hohen Einkommen angewandt werden. Tatsächlich gab es nur einen einzigen Steuerzahler, der nach Erlass dieses Gesetzes den Spitzensteuersatz von 79 % zahlen musste: Rockefeller.
@Richard ZietzNun, Mutmaßungen "ich denke..." sind OK - aber gelten nicht als Fakten.Das widerlegte IKEA (und Eigentümer) Beispiel ist da eher erhellend.Würde mich ja freuen, wenn es anders wäre. Aber ich kann mir die Welt nicht backen, wie sie mir gefällt...
Ich verstehe nicht, was Sie meinen. Sicher – über IKEA wird man streiten können: Kamprad und sein Konzern haben mit dem Konstrukt einer gemeinnützigen Stiftung als Anteilseignerin m. E. ein besonders perfides Beispiel der Steuervermeidung hingelegt. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass IDEA einer der basierenden – und trotz hoher Steuern prosperierenden – mittelständischen Unternehmen im seinerzeitigen schwedischen Wohlfahrtsstaat war – einem Ihrer Einschätzung nach fast kommunismusähnlichem Gebilde. Was zu der Schlussfolgerung führt, dass auch Herr Kamprad – anders als offenbar Sie – das Schweden der 1970er/1080er für ein aushaltbares Land gehalten hat. Im anderen Fall hätte er sein Unternehmen vermutlich woanders aufgezogen.
Wo liegt also mein argumentativer Fehler? Der weltweite Weg weg von Sozialstaat hin zu mehr Derugulierung ist unumstritten respektive Fakt; wir streiten an der Stelle lediglich darüber, ob das als gut oder schlecht zu bewerten ist. Sicher ebenfalls nicht abstreiten werde ich das Ihrer Argumentation zugrundeliegende Das-Kapital-ist-ein-scheues-Reh-Argument. Das genau ist jedoch die Malaise, die meines Erachtens nicht schicksalhaft als gegeben hinzunehmen, sondern vielmehr aktiv zu verändern ist. Wobei an der Stelle ja bereits andere Diskutanten angemerkt haben, dass das Reh in Wirklichkeit durchaus robust ist und auch unter Umständen wie der amerikanischen New-Deal-Politik oder dem westeuropäischen Sozialstaatsmodell der 50er bis 70er durchaus prosperieren kann.
Last but not least: Keiner hat gesagt, dass die armen Familien Quandt & Co. im Fall einer Wiederkehr keynesianischer Modelle am Hungertuch nagen sollen. Im Hauptfokus stehen ja vor allem die exorbitanten Vermögen und Erbhinterlassenschaften dieser die Politik vor sich hertreibenden Geld-Dynastien. Dass ein hochbezahlter DAX-CEO mit mehreren Millionen pro Jahr (plus Boni plus …) stärker zur Kasse gebeten werden muß als bisher, liegt einerseits ebenfalls auf der Hand, lässt sich andererseits jedoch genauso wenig als inhuman zu bewerten: Bleiben dem guten Mann (oder der guten Frau) doch selbst bei Spitzen-Einkommenssteuersätzen à 80 oder 90 % immer noch hunderttausende pro Jahr übrig – ein Volumen, für das eine Lehrerfamilie ganz schön lange rackern kann.
" ... den größten boom des 20ten Jahrhunderts ausgelößt."
ja, zunächst bei der Mafia und dann in den weniger "strengen" Anrainerstaaten, als auch noch das Gold, bis auf ein paar Eheringe, einkassiert wurde. Casinos, Minen ...
Eine "geordnete" Kapitaflucht, wie man sie andernorts/-zeits beobachten konnte, stand dem US-Kapital oft gar nicht so einfach zur Verfügung, a) weil die Welt für diese Riesenakkumulate noch viel zu unentwickelt war, um sie produktiv/renditeträchtig im potentiellen Umfang voll aufzunehmen und b) weil rechtliche, vertrauensmäßige (Banken!) und finanztechnische Entwicklungen dazu in der Welt noch fehlten.
Arbeitsmäßig wurde der "New Deal" erst dann richtig, also massenhaft, griffig, als das Militär ordentlich Leute (ab)zog und Großaufträge vergab. Diese Konstellation hielt sich bis zum Ende des Vietnamkrieges Mitte der 70ger Jahre, ergänzt um ABM in Mondlandunen/Weltraumfahrt u. ä. sinnarmem "Löchergraben" (Keynes). Die milit. Macht u. Präsenz/Prädominanz stützt dann das, nunmehr umlaufgedeckte, Geldsystem dahingehend, dass diese "Absiedlungen" den wertmäßig produktiven Ausfall vieler Staatsausgaben kompensieren, - aus hohen Steuern, denen aber wenig primär-kommerzielle Staatsleistungen gegenüber stehen, - was Inflation bedingt hat und noch mehr hätte, wenn nicht die politische Quasi-Zuschreibung von Wert dieser milit. Macht die Staatsbilanz durch Eingang von "Immobilien" ausgeglichen und den Dollar relativ hoch gehalten hätte, die amerik. Verschuldung in politisch wertgedrückten Fremdwährungen sowie Importe in dieser Folge nicht so billig gewesen wären usw.
Mit dem relativen Rückzug der USA aus der milit. Prädominanz 'all over the world' sinkt der Anteil eigentlich "ausländischer" Aktiva bzw. stiller Reserven in der US-Staatsbilanz beträchtlich. 20% Fed-BASIS-Zinssatz wie Anfang der 80ger werden wir also nicht so schnell wiedersehen. Mit der IT u. auch anderen Feldern stehen den USA allerdings gute Chancen offen, diesen Wegfall durch den Wert des "serve the world" (google, fb, twitter, cloud usw.) zu kompensieren, - wozu wieder der weltumgreifende Ansatz vermutlich zwingend gehört, was wieder die übermäßige Kapitalgröße nach sich zieht. Es ist nämlich sehr fraglich, ob nationale und nationalbündnerische Ansätze, die nach Monopol-Zerschlagungen und der weiteren Verhinderung von Globalmonopolen dann ja nur übrig blieben, - ob solche Ansätze es denn je zuwege gebracht hätten, über mehrere Jahre täglich zw. 500 u. 5000 neuen Rechnern zu installieren, diese dann über die Nationalgrenzen hinweg so effizient kooperieren zu lassen, wie google/alphabet das getan hat usw.
Wer Anerkennung durch Geld oder Macht anstrebt, ist psychisch gestört oder korrupt. Wer Reichtum anerkennt, ist käuflich. Ich will das gar nicht skandalisieren, aber schönreden halt auch nicht. Kein Schwarz-weiß, aber die dunkleren Töne müssen doch benannt werden. Korruption als Form der Anerkennung positiv zu sehen, geht mir zu weit. Korruption aus einer Zwangslage zu entschuldigen, ist o.k.
Der Hinweis auf die mangelnde Eindeutigkeit des Begriffs „sozial“ ist berechtigt. Allerdings habe ich in diesem Forum einen gewissen Konsens vorausgesetzt, dem zufolge sozial meint, auf ein allgemeines, zumindest gemeinsames, nicht auf ein individuell-partikulares oder gruppenegoistisches Bedürfnis/Interesse bezogen zu sein. In dem formalen Sinn sind auch die Nazis und die imperialen Militaristen sozial, sie verfolgen in der Regel nicht nur individuelle Ziele.
Unter dieser Voraussetzung ist meine Formulierung zwar etwas überspitzt, das sollte jedoch mit dem Ziel der Klarheit akzeptabel sein.
@Richard ZietzIKEAIch hatte ja Quellen gepostet - laut den Quellen hat Kamprad von 1973 bis 2015 eben nicht Steuern in Schweden gezahlt. Zu Kamprad (Person) finde ich Quellen, zur tatsächlichen Steuerlast von IKEA in Schweden leider nichts konkretes. Doch die Lizenz"tricks" und anderes mehr lassen eine kleine Last mutmaßen (hier muss ich auch mutmaßen).
@w.endemann Meine aufgeführte Auslegung von "sozial" war und ist ebenfalls auf gemeinsame Interessen ausgelegt. Das ist nicht der Punkt!Der Punkt ist, das alle Auslegungen diffus sind. Wie bereits erläutert: "Jeder nach seinen Fähigkeiten" - wer kann das verbindlich festlegen oder bestimmen?Ikk für mich bin am besten fähig, den Kühlschrank leerzufressen... Meine Frau ist am besten befähigt, den wieder uffzufüllen. Sozial gerecht? Überspitzt genug?
„Wer Anerkennung durch Geld oder Macht anstrebt, ist psychisch gestört oder korrupt.“
Wir müssen das mal, ohne Ironie gemeint, ordnen. Für einen nicht unbeträchtlichen Teil Linker existieren psychische Störungen schlicht nicht, sondern sind Erfindungen des Bürgertums, das so seine Herrschaft sichern will. Ich bin der Meinung, dass es psychische Störungen gibt und das es rationale Gründe für die Konzepte von Störung und Normalität gibt. Ich glaube aber nicht, dass man gestört ist, wenn man Anerkennung durch Geld oder Macht anstrebt, warum sollte das so sein?
„Wer Reichtum anerkennt, ist käuflich. Ich will das gar nicht skandalisieren, aber schönreden halt auch nicht. Kein Schwarz-weiß, aber die dunkleren Töne müssen doch benannt werden.“
Würde ich auch abmildern. Ich sehe hinter Reichtum und seiner Anerkennung eine gewisse Hilflosigkeit, aber eben, weil andere Formen fehlen. Für warme Worte kann man sich nichts kaufen, man mag die Einstellung bedauern, aber sie ist gewiss nicht selten.
„Korruption als Form der Anerkennung positiv zu sehen, geht mir zu weit. Korruption aus einer Zwangslage zu entschuldigen, ist o.k.“
Korruption hieße für mich ohne Leistungen, aufgrund von Beziehungen Vorteile zu ergaunern. Für gute Leistungen Geld zu bekommen, finde ich nicht verwerflich, ab einer bestimmten Höhe stellt sich mir die Frage, ob es schlicht idiotisch ist, m.E. kommt man dem Thema aber auch auf diese Art am besten bei. Wir brauchen andere Gratifikationssysteme, die in der Bevölkerung Anerkennung finden.
Sie haben in Ihrem Beispiel die Voraussetzungen mißachtet. Das Bedürfnis, den Kühlschrank leer zu fressen, ist kein allgemeines, verallgemeinerbares. Das Beispiel, das Sie geben, ist das Aufeinandertreffen eines Egoisten mit einem Altruisten. (Ein feiner Unterschied, von Egoisten nicht wahrnehmbar). Das ist kein Modell für eine befreite Gesellschaft. Eine solche würde allen Menschen unabhängig von ihrer Leistungsfähigkeit ein menschenwürdiges Leben ermöglichen, die leistungsfähigen würden übermäßig zu dem Notwendigen beitragen, ohne auf angemessene Äquivalente zu schielen.
Vielleicht können Sie sich das nicht vorstellen, dann sind Sie in dem bürgerlichen Denkhorizont gefangen, da ist eine andere Gesellschaft nicht möglich. Wenn Sie kein reaktionärer Bürger sind, lassen Sie wenigstens die Möglichkeit gelten, daß eine solidarische Gesellschaft einrichtbar wäre, in der (nicht alle, aber) die große Mehrheit das gute gemeinsame Ganze im Blick hat (eine solidarische Gesellschaft verträgt eine nicht allzu große Zahl Asozialer). Das nicht wenigstens zu versuchen, ist dumm, dem entgegenzuarbeiten, ist asozial.
Meine zitierte Formel ist eine regulative Idee. Ihre Strategie ist, die Fähigkeit, Lebensmittel zu verzehren mit der, sie zu produzieren, gleichzusetzen. Auf diese formale Weise ist das Mordenkönnen auch gleichzusetzen mit dem Gebärenkönnen, bei solcher Formalisierung (hier des Begriffs Fähigkeiten) wird alles Gesagte zu Unsinn. Ist das Ihre Form, sich des Anspruchs auf einen sozialen Fortschritt zu entledigen?
Die einzige große Übernahme in meiner Sicht-Domäne, die ein schwedisches Unternehmen tätigte, war die von AEG (Weisse Ware u. ä.) durch Elektrolux, - und das war deutlich NACH der Senkung der hohen, einschlägigen Steuern in Schweden ...
Echt? Wer das 10fache Durschnittseinkommen bezieht, hat 10x so viel geleistet wie der Durchschnitt. Das müssen ja Wundermenschen sein mit magischen Kräften. Eigentlich ist wohl eher das Gegenteil der Fall: Die steigende Ungleichheit, dass eine kleine Minderheit auf Kosten aller immer reicher wird, genau das untergräbt potentiell den Leistungswillen der 99% !!! Wozu hackeln gehen, wenn doch wieder nur die Oberschichte abkassiert!
Das Einkommen hängt immer weniger von der tatsächlich selbst erbrachten Leistung ab, als von der Machtposition in der Pyramidengesellschaft in die man hinein geboren wurde oder sich erkämpft hatte. Da gibt es zahlreiche Untersuchungen die den Mythos von Leistung und Einkommen widerlegen. Genau diese "Leistungsideologie" ist das Problem. Die Putzfrau im Krankenhaus oder sonst wo leistet gesellschaftlich wesentlich mehr als die ganzen kriminellen Abzocker auf der Börse, zumal die Hyperspekulationen durch Computerprogramme gemacht werden und nicht durch Menschen !!!!! Nicht die eigene Arbeit macht wirklich reich, sondern der Besitz von Produktionsmitteln bzw. von Kapital bzw. von vermögenswerten Rechten.
"Die Lösung immer mehr Geld zu drucken, ist in meinen Augen keine, weil sie zu Blasen, Inflation etc. führt, ansonsten zu Gerechtigkeitsfragen, die man lösen kann (warum jemand der nichts tut, genauso viel bekommen soll, wie jemand, der etwas tut)."
Doch, Gelddrucken ist kein Problem und führt auch nicht zu Inflation, wie Japan und die USA zeigen. Der Kapitalismus leidet an Deflation und wäre für einige Zeit zu retten, man könnte durch Gelddrucken einfach die Renten verdoppeln und die Bezahlung von Pflegekräften verdreifachen und nichts schlimmes, auch keine Inflation, würde passieren. Die Leute hätten dann endlich genügend Geld den Kapitalisten die Waren anzukaufen, die diese sonst nicht loswerden. Die Konzerne wie Apple schwimmen im Geld und wissen nicht, wie sie dies gewinnbringend investieren sollen. Deshalb kaufen sie eigene Aktien zurück und sorgen für steigende Kurse.
Für im Geiste der sparsamen schwäbischen Hausfrau erzogene Deutsche geht das allerdings nicht in den Kopf, da hilft nur massenhafte Psychotherapie wie tausend mal schreiben
"Staatsschulden sind kein Problem - die Quantitätstheorie des Geldes ist falsch....die schwarze Null ist grober Unfug...."
warum das so ist, verrät die Neue Geldtheorie Schrumpfgermanen, werft eure antrainierten Voruteile über Bord oder leidet weiter
Eure Wahl.......
Oooop, das war natürlich eine Antwort auf Jens C!
Warum verdient wer wieviel?
Ich weiß, dass das Ihre Dauerlösung für alles ist, aber es gibt eben auch Gegenargumente, die Sie geflissenlich ignorieren. Die Geldmenge weltweit ist angewachsen, die Schulden auch, geholfen ist damit kaum jemandem.
Dazu kommt die Frage, was wohl passieren würde, wenn sich zig Millionen Menschen mehr nun endlich ein neues Smartphone, einen SUV, einen schönen Urlaub leisten können, alternativ aber auch Solarzellen und Biokost.
Völlig klar, alle kaufen regionale Biokost. Warum es über Ihre Behauptung hinaus nicht zu einer Inflation kommen soll, wenn deutlich mehr Geld im Umlauf ist, ist mir auch nicht klar. Ist nun alles anders und die Modelle für die Urne, wie die FAZ Ende 2017 schreibt? So sieht es wohl im Moment aus: Inflationsrate in Deutschland sowie Reallöhne und Nettoverdienste.
Die leidenden Deutschen finden Sie hier.
Sie wollen mir sagen, dass damals ein einzelener Rockefeller sich nicht gegen hohe Steuersätze wehren konnte, jetzte aber die Liga der 585 Multimillardäre in den USA oder der 2210 weltweit, also die Bezos, diversen Zuckermänner und Privatbanken sowie BlackRock und Kompagnie nicht nur anteilig direkt zum Schattenregime gehören, sondern natürlich soviel Macht monopolisiert haben, dass sie die Steuergestze quasi selber machen ? ...sowie in Deutschland zB. die "gemeinützige" "Bertelsmann Stiftung" Gesetze macht...
Was sind denn das für Gegenargumente? Die Inflationsrate liegt unter der Vorgabe der EZB. Es gibt keine Inflation, sondern nur die irrationale Angst der Deutschen, eine typisch deutsche Psychose, davor....und Wikepedia ist für ernsthafte Themen keine seriöse Quelle, die geben gerade mal Jaheszahlen richtig wieder....
Den Kapitalisten ginge es besser, wenn die große Masse der Leute mehr Geld hätte, um ihnen ihren nützlichen und unnützen Scheiß anzukaufen
...so das muß fürs erste reichen....
Der Kapitalismus ist nicht mehr zu retten. Der Zug ist abgefahren. Man versucht mit Gelddrucken den Zusammenbruch des globalen Finanzsystems hinauszuszögern... Das wird auf Dauer aber nicht funktionieren. Die Großbanken werden dennoch scheitern, nicht weil sie zu verschuldet wären, sonderen weil das Gelddrucken bei Null- oder Negativzinsen eine totale Entwertung des klassischen, industriellen Mittelstandes weltweit ergeben wird, denn dem geht danplötzlich nichts mehr, weil er keine Kredite mehr bekommen kann, die sich gewöhnlich auf die Kompetenz des Unternehmers selbst bezogen haben. Hier ist ein Mensch gemeint, meist ein einzelner, der das Unternehmen verkörperte. Ohne diesen produzierenden Mittestandsunternehmer aber funktioniert der Kapitalismus genauso wenig wie ohne Rohstoffe oder ohne unbezahlte Hausfrauen. Und was sollen die Dealer dann verdealen und auf was die Spekulanten spekulieren?
Nee es ist vorbei. Und alle die meinen, eine neue Theorie könne eine kranke Parxis retten sind blind.
Japan scheint Ihrer Theorie auch nicht im geringsten zu entsprechen: hier
Im übrigen, kaufen sie doch Apple-Aktien, wenn sie Angstvor der Inflation haben, ehe diese noch teurer werden. Das viele Geld, das keine profitable Anlagemöglichkeiten mehr in Realkapital findet, treibt die Preise der Vermögenswerte.....die Reichen wissen nicht mehr, was sie mit ihren Geld machen sollten, denn mehr als 2 Flaschen teuren Champus pro Tag ist sehr ungesund.....und mehr als 10 Porsches sind langweilig
Wiki nehm ich nicht ernst und habe im übrigen keine Lust ihnen weitere Links - die sie ohnehin nicht lesen würden - um die Ohren zu hauen.....dieses Spielchen liese sich tagelang fortsetzen.....sie müssen an sich und ihrer Inflationpsychose arbeiten.....Gesprächstherapie, Medikamente, was sie lieber mögen..
Grundsätzlich hast du recht. Ich glaube aber, der große Crash wird noch etwas auf sich warten lassen. Nochnzuviele Länger dieses Planeten sind nicht richtig durchkapitalisiert, da gibt es noch Potential.
Im übrigen Weine ich mit den armen mittelständischen Unternehmern, die niemand mehr richtig Liebhaber will.
Im übrigen gehen mir die linken Kleinkapitalisten, vertreten durch Dr. Gregor Gysi, manchmal am meisten auf die Nerven. Ihre Verarmungsangst treibt mir die Trämen in die Augen. Es gibt berufsmäßige Erben, die in ihren Laden nicht mal Tarif bezahlen wollen und die sich dann wundern, wenn die Leute kein Geld haben, ihnen ihren Scheiß abzukaufen
Apple sollte mehr in ein ordentliches Rechtschreibprogramm investieren, dann würden mir weniger Rechtschreibfehler unterlaufen.....aber die kaufen lieber ihre Aktien zurück....
Wieso sollten sie? Sie kaufen doch trotzdem bei Apple.
Du täuschst Dich leider. Es gibt nicht mehr viel zu holen, fast nirgends, aber die akute Situation wird meist und auch gerne falsch interpretiert. Es hägt alles an der Energiemenge, die zur Verfügung steht, und die wächts nicht mehr. Peak Oil war 2006.
Jetzt kommen irgendwelche rigiden Schlauköpfe und lesen bei Wikipedia oder sonstwo, dass noch nie soviel Öl gefördert wurde wie heute. Das stimmt sogar, besagt aber nichts , denn es wurde auch noch nie so viel Öl dabei verbraucht wie heute, dieses Öl zu fördern. Und unter dem Strich sinkt dabei der Nettoeförderertrag. Die Bruttoförderung muss hochgefahren werden, um annähernd die Fördernettomenge zu erhalten , die man früher, vor peak oil auch hatte, damit weingstens noch ein ganz kleines Wachtsum möglich ist. Aber auch damit ist es jetzt vorbei. Wir haben den Höhepunkt wahrscheinlich gerade erreicht und ab jetzt geht es bergab.
Ohne den durch die fossilen Brennstoffe befeuerten Produktionszuwachs,also ohne die Menge an verbrauchter energie steigeren zu könne, kann es keine kaptalitisches Wachstum geben, ohne Wachstum keinen Kapitalismus. Das ist faktisch der status quo. Das aktuelle Pseudowachstum wird durch künstliche Aufrechterhaltung der Börsen, also Spekulationsgewinne erzeugt, und das ist nur durch radikale Erhöhung der Geldmenge möglich. Im Oktober hat die FED alleine 1000 Milliarden Dollar ins System gepumpt. Die EZB ist auch nicht faul und kauft gegen jede Regulierung massenhaft Schuldentitel, weil die Wirtschaft oder ganze Volkswirtschaften sonst längst baden gegeangen wären. All das ist unter dem Strich eine sehr, sehr teuere erkaufter, kurzer Aufschub. Demnächst geht es leider rund ... bitte anschnallen...und da helfen auch keine "Besitzstandswahrungsalluren von an sich Besitzlosen.
"Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir werden gewinnen!" (Warren Buffett)
@w.endemannIhrer Reaktion entnehme ich, das Zuspitzungen Ihnen nur gefallen, wenn diese von Ihnen kommen. Entlarvend - Pardon, nach so fein gestreuten Herabwürdigungen Ihrerseits DARF man parlieren. Vorstellen kann ich mir vieles - ist jede Vorstellung auch realistisch?Versuche gab es genug, in den sogenannten sozialistischen Ländern. Wie viele Versuche soll es noch geben?Sind die Menschen in Ihren Grundstrukturen der Emotionen so weit veränderbar?Ein schöner, edler Traum, dass Leistungsstärkere auf Dauer immer mehr leisten und die sich-Zurücklehnenden mitziehen, denen die gleichen Leistungen zugestehen bei weniger Eigenleistung.Mit "wäre, vorstellen" und Co. lässt sich vieles ausmalen. Um Ihre Worte aufzugreifen.Ich fange gern an, starting with the man in the mirror. Fangen wir alle an. Ob wir alle erfolgreich sein werden - das darf ich bezweifeln. Sie dürfen weiter davon träumen.
@w.endemannIhrer Reaktion entnehme ich, das Zuspitzungen Ihnen nur gefallen, wenn diese von Ihnen kommen. Entlarvend - Pardon, nach so fein gestreuten Herabwürdigungen Ihrerseits DARF man parlieren. Vorstellen kann ich mir vieles - ist jede Vorstellung auch realistisch?Versuche gab es genug, in den sogenannten sozialistischen Ländern. Wie viele Versuche soll es noch geben?Sind die Menschen in Ihren Grundstrukturen der Emotionen so weit veränderbar?Ein schöner, edler Traum, dass Leistungsstärkere auf Dauer immer mehr leisten und die sich-Zurücklehnenden mitziehen, denen die gleichen Leistungen zugestehen bei weniger Eigenleistung.Mit "wäre, vorstellen" und Co. lässt sich vieles ausmalen. Um Ihre Worte aufzugreifen.Ich fange gern an, starting with the man in the mirror. Fangen wir alle an. Ob wir alle erfolgreich sein werden - das darf ich bezweifeln. Sie dürfen weiter davon träumen.
@Aktive A ÖEeeeeeecht, wo habe ich denn genau dies gesagt? ( Wer das 10fache Durschnittseinkommen bezieht, hat 10x so viel geleistet wie der Durchschnitt)Mit mir untergeschobenen Worten kann man vieles machehn - ist das Ihr Stil?! Darf ich Ihnen dann auch etwas unterschieben?Bitte und GERN diskutueren wir hier. Miteinander streiten, um aneinander zu wachsen. Aber Worte unterschieben ist nicht FAIR PLAY. DANKE im Voraus für die Berücksichtigung.***Wer das zehn- oder zwanzigfache Einkommen erzielt, hat seine Leitungen gezielt dafür eingesetzt. Gerecht ist dies nicht immer, das stimmt. Gezahlt wird in der Regel "Knappheit" (VWL-Sprech): wie viele Menschen sind in der Lage, Aufgabe X zu erledigen - wieviel muss man bezahlen, um diese Person zu bekommen. Wie viel Mehrwert kann geschaffen werden."Natürlich" leisten in der gerechten Welt 10 Krankenschwestern mehr als ein Vorstandsvorsitzender.
Können 10 Krankenschwestern gemeinschaftlich den Job des Vorsitzenden machen? - Offene Frage an alle.Gerechtigkeit ist ein edles, schönes Wort. Nur versteht JEDER etwas anderes darunter. Auch ich empfinde frühere Zeiten, in denen ein oberster Chef meist das 20- oder 30-fache bezogen hat FAIRER als Auswüchse, wo wir an das 100- oder 200-fache kommen. Solche Auswüchse sollte man eindämmen. Über die geeigneten Mittel dürfen wir streiten.
Und wo sind die Grenzen. Der Eigentümer eines Unternehmens, ein Erfinder, ein Herr Siemens oder ein Herr Miele - wo darf er sich begrenzen, mit seiner Schaffenskraft und seinem Ideenrteichtum und Co.? Wo ist da der gerechte Lohn?
Wenn all diese Fragen so simpel und einfach wären, würde die Gesellschaft nicht fortwährend darüber streiten.
@iDogNein, ich wollte und habe nur Ihre Argumentation widerlegen, erstens hatten Sie sich in der Zahl vertan (79 statt 90%) und zweitens ist die tatsächliche Anzahl der Bürger, die den Höchststeuersatz damals gezahlt haben, sehr relevant.Ein Beispiel: nehmen wir die Bevölkerungszahl der USA und vergleichen mit uns. Da müssten wir Deutschland, Frankreich, Spanien, Holland, Schweiz, Italien, Österreich, Polen, Ungarn und wohl noch mehr Länder zusammennehmen und von diesem Gebilde wäre dann genau eine Person, die den Spitzensteuersatz a 79% zahlt. Alle anderen weitaus weniger.Ich denke, bei dieser Verteilung finden Sie keinen Gegner, das kann man machen. Dann geht auch 99% Spitzensteuersatz - wenn den europaweit nur eine Person zahlt.
Die Sache mit Peak Oil hat sich nicht bewahrheitet. Schon vor 40 Jahren zog damit der Westberliner Profossor Altvater durch die Lande und erschreckte die Leute. Heute gibt es ein Überangebot an Öl, das zum Leitwesen lateinamerikanischer Länder den Ölpreis drückt. Jetzt wird sogar das umweltschädliche Facking rentabel und die USA mutiert zum Energieexporteur. Doch niemand kauft ihr Erdgas und das macht Trump sauer. Die Sache mit Grenzen des Wachstums, Knappheit fossiler Energie etc. wird nicht zum Untergang des Kapitalismus führen. Dieser wird die Produktivkräfte weiterentwickeln und neue Energien erschließen, auch wenn das die Grünen nicht glauben wollen.
Die Grenzen des Kapitalismus das sind die Grenzen der Verwertbarkeit des Kapitals. Dieses findet, auch wegen der wachsenden Ungleichheit keine rentablen Verwertungsmöglichkeiten mehr. Der Kapitalismus erstickt an seinen Reichtum an Kapital. Danach folgt die Zeit des Chaos, der Weltbürgerkrieg, der schon begonnen hat. Das ist so, weil die Linken die soziale Frage vergessen und das Proletariat angeschrieben haben.
Einzelne Aussteiger wie du, mögen alternativ überleben. Für die große Masse ist dies nicht möglich...siehe auch Die Wandervögel auf Wallfahrt zu Big Zeppelin
''Entgegen der lange geglaubten Lehrbuchweisheit nimmt die ökonomische und soziale Ungleichheit ... nicht wieder ab, im Gegenteil, sie steigt rasant an.''
Deutschland ist ein Land der Superreichen. 114 Dollar-Milliardäre leben in der Bundesrepublik. Ihr Gesamtvermögen beläuft sich der Liste „Billionaires 2019“ zufolge auf rund 500 Mrd. Dollar (umgerechnet etwa 443 Mrd. Euro). 2001 waren es noch 43 Milliardäre mit rund 200 Mrd. Dollar.
Nach der Analyse von „Forbes“, liegt Deutschland gemessen an der absoluten Zahl von Superreichen europaweit einsam an der Spitze. Das Vereinigte Königreich kommt demnach auf gerade mal halb so viele Dollar-Milliardäre (54). Noch weiter abgeschlagen sind Frankreich (41), Italien (35) und die Schweiz (33).
Auch international spielt der deutsche Club der Milliardäre in der Königsklasse. Indien (106 Milliardäre) oder Russland (98 Milliardäre) müssen sich dahinter einreihen. Weltweiter Spitzenreiter der Milliardäre sind die USA mit aktuell 607 Milliardären und China mit 324 Milliardären.
►Bei Herrn Quandt entspricht die Jahresdividende von 700. Millionen Euro dem Jahresarbeitslohn von 12.000 qualifizierten Krankenschwestern oder von 15.000 beruflich hochqualifizierten Pflegekräften in der Altenpflege und dabei jeweils auch im wechselseitigen Schichtdienst. Oder aber zusammengenommen von 5.000 Jahreseinkommen von Chefärzten und medizinischen Professoren in deutschen, österreichischen oder Schweizer Kliniken.
►Der Geburtsfehler der BRD und DDR (1949) waren bereits die vor 1945 nicht vollzogene Abrechnung mit dem Faschismus, dem Kapitalfaschismus, der bis heute fortwährenden Macht und Herrlichkeit der Finanz und Monopolbourgeoisie für ganz Deutschland und über große Teile der Europäischen Union.
○ Die Niederschlagung kam zum Kriegsende von den Alliierten, aber nicht aus der gesamtdeutschen Bevölkerung.
○ Eine historische Abrechnung mit dem Kapital-Faschismus hat es bis heute in Deutschland nicht gegeben!
Info-Empfehlung:
● Sebastian Haffner: Der Verrat 1918/1919 – als Deutschland wurde, wie es ist.
● Wilhelm Reich: Die Massenpsychologie des Faschismus.
● Rainer Mausfeld: Warum schweigen die Lämmer?
● Institut für Gesellschaftswissenschaften: Der Imperialismus der BRD. Dietz Verlag Berlin 1971.
28.12.2019, R.S.
Deine Analysen sind richtig, langweilen aber. Was ist die Lösung des Problems, wie schafft man den Kapitalismus ab.?
Ich habe keine Ahnung. Ich weiß aber, friedlich wird der Kapitalismus niemals seine Macht aufgeben. Dazu bedarf es revolutionärer Gewalt.....ein heutzutage unter Salonlinken ein ganz unerträglicher Gedanke...
Sehen Sie, da geht es Ihnen, verglichen mit mir, ja richtig gut. Sie müssen nur lernen was Argumente sind, die Gewicht haben. Pathologisierungen des anderen sind keine, kaschieren aber Hifllosigkeit. Selektive Quellenauswahl, ohne eine triftige Begründung, warum gerade diese Quellen besser sind, ist auch kein Argument.
Dass ich nicht lese, was Sie anbieten, ist eine Projektion ihrerseits, Sie hätten das, was Sie nicht angeklickt haben in der Zeit unmöglich lesen können, aber es interessiert sie auch nicht. Ich hab's hingegen gelesen, bin aber nicht überzeugt, das gibt es. Die einen argumentieren dann besser, die anderen werden dann etwas emotionaler.
„Können 10 Krankenschwestern gemeinschaftlich den Job des Vorsitzenden machen? - Offene Frage an alle.“
Kommt auf die Krankenschwester an, viele verlassen den Job wieder, bilden sich weiter und gehen in den lehrenden oder administrativen Bereich. Vorsitzende von Krankenhäusern sind in der Regel Leute aus der Wirtschaft oder solche, die durch Beziehungen regional gut vernetzt sind. Der Trend dort ist glasklar, das große Kosten einsparen steht auf dem Programm, 60% der Kosten sind Pi mal Daumen Kosten für Mitarbeiter, inzwischen ist der Boden erreicht, wie man täglich hört, das geht auf Kosten der Gesundheit von allen Menschen, wenn die medizinische Versorgung nämlich runter gefahren werden muss, weil der Betrieb auf Stationen nicht aufrecht erhalten werden kann. Das Ziel ist aber auch ein anderes, nämlich nachdem immer noch zu viele Krankenhäuser die erste Runde des Kaputtmachens überstanden haben, noch mal etwa ein Drittel der Krankenhäuser zu ruinieren. Strategisches Ziel sind große Gesundheitszentren, in denen man sich auf bestimmte Krankheiten spezialisiert, was mit der Versorgung in dünner besiedelten Regionen geplant ist, weiß ich nicht.
Überall alles in den Ruin zu sparen, ich glaube, dass würden 10 Krankenschwestern auch hinbekommen, ja. Ansonsten ist die Idee, dass Qualität besser bezahlt werden sollte, als das, was jeder machen kann, schon eine, die ich teile.
„Gerechtigkeit ist ein edles, schönes Wort. Nur versteht JEDER etwas anderes darunter.“
Jeder glaube ich nicht, da gibt es schon Cluster, mit typischen Gerechtigkeitsvorstellungen. Aber in der Tat scheitern viele Linke an Vorstellungen über Gerechtigkeit, die von der Mehrheit der Bevölkerung nicht geteilt wird. Der Anthropologe Michael Tomasello hat „Eine Naturgeschichte der menschlichen Moral“ theoretisch ausgearbeitet. Was den Menschen von allen anderen Primaten unterscheidet, ist, dass er a) viel kooperativer ist und b) Trittbrettfahrer nicht mag, das sind jene, die – Tomasello entwickelt seine Theorie an der Alltagspraxis der gemeinsamen Nahrungssuche – die bei der Nahrungssuche nicht mithelfen (obwohl sie könnten) aber ihren Anteil beanspruchen.
„Auch ich empfinde frühere Zeiten, in denen ein oberster Chef meist das 20- oder 30-fache bezogen hat FAIRER als Auswüchse, wo wir an das 100- oder 200-fache kommen. Solche Auswüchse sollte man eindämmen. Über die geeigneten Mittel dürfen wir streiten.“
Finde ich auch. Laut empirischen Studien soll dass 20-fache des Besten in einem Betrieb gegenüber jenen die am wenigsten verdienen von den meisten toleriert werden.
“Der Pazifismus ist seinem Wesen nach bürgerliche Sozialreform, ist eine spezifische Form der bürgerlichen Sozialreform und ebenso ohnmächtig wie diese, die Widersprüche, Gegensätze und Übel des Kapitalismus zu überwinden.“
“Um sich von der Ausbeutung und Unterdrückung zu befreien, muss die Arbeiterklasse der Bourgeoisie nicht bloß die Produktionsmittel des Lebens entreißen, sondern auch die Produktionsmittel des Todes. Gewalt lässt sich nicht wegdisputieren und nicht wegbeten. Gewalt kann nur durch Gewalt gebrochen werden. Das sprechen wir Kommunisten offen aus, nicht weil wir ‘Anbeter der Gewalt’ sind, wie sanfte bürgerliche und sozialdemokratische pazifistische Gemüter uns beschuldigen.
Nein, wir beten die Gewalt nicht an, jedoch wir rechnen mit ihr, weil wir mit ihr rechnen müssen. Sie ist da und spielt ihre geschichtliche Rolle, ob wir wollen oder nicht.
Es fragt sich nur, ob wir sie widerstandslos erdulden oder ob wir sie kämpfend überwinden wollen.“
Quelle: Clara Zetkin, Gegen den Pazifismus. Aus der “Kommunistischen Fraueninternationale“ 1922, S. 13/14.
Aus meiner Erwiderung zur Irrationalität des treudeutschen Ideologen: »@denkzone8« auf dF-Community und damit zugleich zu seinem ideologischen Dienst für die (deutsche) Finanz und Monopolbourgeoisie.
►Sie wollen doch nicht auch noch mit ihren irrealen Ausführungen behaupten, Frau Susanne Klattens privater Reichtum sei ihr persönliches alljährliches Genie und/bzw. psychische Genialität und ebenso ihrer ökonomischen und juristischen Berater von mehr als der Gesamtleistung von 1.000 Mal eines wissenschaftlich-historischen Albert Einsteins?
Meine Antwort auf ihre weltfremde und vollkommen absurde Erwiderung zur Rechtfertigung monströser Verwilderung im Kapitalfaschismus Deutschlands:
►Bemerken Sie nicht ihre monströse ideologisch-psychologische Absurdität in ihrer Argumentation, bei der Rechtfertigung für geradezu absurd überdimensionierte persönlich leistungslose Privat- und Kapitalvermögen im Kapitalismus Deutschlands, bzw. in der staatlich beschützten bundesdeutschen „sozialen Marktwirtschaft“ der Finanz und Monopolbourgeoisie?
@bella1956DANKE für diesen Gedanken, darüber lohnt es sich, intensiv nachzudenken!Die Grenzen des Kapitalismus das sind die Grenzen der Verwertbarkeit des Kapitals. Dieses findet, auch wegen der wachsenden Ungleichheit keine rentablen Verwertungsmöglichkeiten mehr. Der Kapitalismus erstickt an seinen Reichtum an Kapital.***Vielleicht stimmt es. Kein System ist perfekt, kein System hat nicht auch Schwächen oder kann auf ewig funktionieren. Gilt leider auch für den Kommunismus/Sozialismus. Diese(oder r) (sind bisher stets) an der Natur des Menschen eingegangen. Kann man bedauern - war bisher jedoch stets die Realität.VIELLEICHT gibt es Auswege für den "Kapitalismus" (welcher??? Manchester- oder "soziale Marktwirtschaft" oder...). Vielleicht können wir für Werte, die bisher keinen monetäten Wert hatten, einen imaginären Geldwert (aus dem Nichts) erschaffen?Saubere Luft. Immer noch mehr Bildung und Wissen und gute Erlebnisse. Natur. Autofreie Innenstädte. Weniger Wochenarbeitszeit und mehr Urlaubstage. Gedanken... Gern mit Argumenten zu begegnen...
Als hoffnungslos verbohrte linke Sozialdemokratin und Traditionalistin glaube ich, der Kapitalismus könnte - eine gewisse Zeit, wer weiß wie lange - reformiert, verbessert, sozialer gestaltet werden. Dazu müßte man auf die Wirtschaftstheorie des guten alten Keynes und die Ideen der neuen Geldtheorie zurückgreifen. Die Geldtheorie von Marx, wenn er denn eine entwickelt hat, halte ich für falsch, letztlich liberal, neoliberal würde man heute sagen.
Ich weiß, das wird mir niemand glauben. Menschen - das wissen gute Marketingleute sehr genau - überzeugt man durch Emotionen, Argumente, Wissen, die sog. Rationalität, sind nur Mittel zum Zweck. Du brauchst einen glaubwürdigen Auftritt, mußt, durch viele Verlinkungen etc. sowas wie Kompetenz ausstrahlen, dann glauben dir die Leute.
Ich aber will niemand überzeugen. Das hier ist für mich ein Spiel, ein netter Zeitvertreib und ich ergötze mich an den Reaktionen mancher Zeitgenossen, die meist meine"Vorurteile" bestätigen..
Werter Jens C, ich habe schon verstanden, daß Sie der Meinung sind, sozialistische (antikapitalistische) Versuche hat es schon genug gegeben, sie haben nicht funktioniert, daher weg mit der spinnerten Idee einer ganz anderen Gesellschaft. So denken auch überzeugte Sozialdemokraten, und das betrachte ich nicht als ehrenrührig. Und es mag ja sein, daß die Idee, die Menschen könnten eine bessere Ordnung als die kapitalistische einrichten, illusionär ist. Linke halten eine Ordnung, die besser ist als die gegebene, nicht nur für wünschenswert, sondern für ein Stück weit realisierbar. Aber sei es drum, wenn Sie glauben, sie leben in der besten aller möglichen Welten, dann genießen Sie es. Da bleiben nur einige Fragen, die ich stelle und die Sie sich selber beantworten können.
Ist die linke Utopie einer solidarischen, selbstbestimmten Gesellschaft, abgesehen von ihrer Realisierbarkeit, keine bessere Idee einer Gesellschaft? Hat denn der Kapitalismus, im Unterschied zu den sozialistischen Versuchen, gut funktioniert? Und für wen hat er gut funktioniert? Für die Länder der dritten Welt, die in eine vierte Welt von Chaos und Elend zurückgebombt wurden? Für die Natur, in der der natürliche Prozeß des wachsenden Artenreichtums umgekehrt wurde? Funktioniert ein Kapitalismus, in dem sich der Prozeß der pathologischen Entgleisung in den Faschismus zu wiederholen andeutet, in dem immer mehr Irre und Clowns das Ruder übernehmen und die Individuen massenhaft süchtig werden?
Für Linke ist der Kapitalismus eine asoziale Sozialordnung. Man kann resignieren, weil man keinen Ausweg sieht. Aber wie nennt man jemanden, der gegen diejenigen kämpft, die diese Asozialordnung stürzen wollen?
Und daß bei uns die Reichen die Leistungsstarken sind, ist albern.
@bella1956Da bin ich ja froh, dass ich Sie durch ein einfaches und ernstgemeintes DANKE zu überraschen wußte...
@w.endemannMan kann resignieren - stimmt, denn jedes Wort und jeder Gedanke kann bis zur Unkenntlichkeit verdreht werden.Ich lege wert auf die Feststellung, dass ich sozialistische Ideen nicht als "spinnert" bezeichnet habe - sondern als "schönen Traum" und mit der offenen Frage verknüpfe, ob denn "die Menschen" in ihrer Natur veränderbar sind.Erkennen Sie bitte die großen Unterschiede zwischen diesem Wording. DANKE"Kapitalismus" (Manchester) hat nicht gut funktioniert, soziale Marktwirtschaft schon. Was gäbe ich dafür, wenn man dies präziser auseinanderhalten würde."Irre und Clowns" sehe ich auch... Aber ich konnte auch Stalins, Maos und NBetonköpfe sehen... Faszinierend, was alles so an die Macht kommen kann - UNABHÄNGIG vom System...
Ich HOFFE, in einer der besten der möglichen Welten in Deutschland zu leben, da die soziale Marktwirtschaft reformierbar und entwickelbar zu sein scheint. Kann man vom Manchester-Kapitalismus oder Sozialismus historisch weniger behaupten.Die soziale Marktwirtschaft hat Errungenschaften hervorgebracht, auf die wir stolz sein müssen. Bildungsreformen, gute Gesundheitsversorgung für quasi alle, Rentenversicherung, AL, , SV, KV und so weiter, bezahlter Urlaub, Gewerkschaften und tausend Dinge mehr, die uns allen so selbstverständlich erscheinen oft... und es doch nicht sind.Wer in Deutschland den TYPISCHEN Angestellten oder typsichen Arbeiter als "ausgebeutet" ansieht, sieht es anders als ich, vornehm ausgedrückt. Einzelne Ungerechtigkeiten gibt es, die Frage ist, was ist typisch...
Die soziale Marktwirtschaft gibt es nicht mehr. Sie wurde durch die Agenda 2010 und den Untergang der DDR zerstört. Solange die DDR als noch so schlechte Alternative existierte, ließ die Oberschicht soziale Wohltaten zu. Als die Konkurrenz zusammenbrach, war Schluß mit lustig den den sozialen Klimbim.
Die bloße Existenz der DDR - und eine kämpferische westdeutsche ArbeiterInnenklasse - hat ausgereicht einen halbwegs guten Sozialstaat zu erzwingen. Fazit: um heutzutage wieder einen Sozialstaat wie damals zu erzwingen, bedarf es einer Revolution mit all ihren Schrecken für die Oberschicht
Boah, das ist die geilste populistische Rhetorik seit Adolf!!
Bestehende Systeme sind nicht perfekt, aber Ihre unscharfe Utopie (die selbstverständlich mit dem real existert habenden Sozialismus und ferner mit der chinesischen Variante NICHTS zu tun haben) wäre es?
Heim ins Reich mein Freund mit den guten, solidarischen Menschen. Und wer nicht mitmacht, bleibt - wo?
"Ich weiß, das wird mir niemand glauben. Menschen - das wissen gute Marketingleute sehr genau - überzeugt man durch Emotionen, Argumente, Wissen, die sog. Rationalität, sind nur Mittel zum Zweck. Du brauchst einen glaubwürdigen Auftritt, mußt, durch viele Verlinkungen etc. sowas wie Kompetenz ausstrahlen, dann glauben dir die Leute."
Dahinter steht die an sich antiaufklärerische These, dass der Mensch durch Argumente nicht zu erreichen sei, wohl aber, oder besser oder ausschließlich über die emotionale Schiene. Ist das denn so? Oder muss man da eine Münze werfen?
"Ich aber will niemand überzeugen. Das hier ist für mich ein Spiel, ein netter Zeitvertreib und ich ergötze mich an den Reaktionen mancher Zeitgenossen, die meist meine"Vorurteile" bestätigen.."
Na klar. Nee nee, Ihr Ärger ist schon echt, das qualifiziert Sie wenigstens noch als Gesprächspartnerin, Sie sind noch offen. Das Problem ist, dass Sie etwas gut und richtig finden, dafür sogar nahezu brennen, aber tatsächlich nicht die besten Argumente haben.
Sie ärgern sich ein Loch in den Bauch, dass andere da scheinbar erfolgreicher sind, aber klären Sie doch mal, ob Menschen wirklich nur dumme Triebtiere sind, die durch bestimmte Reize gefügig gemacht werden können, wie Mausfeld ja immer wieder betont und Schramm immer wieder zitiert. Glauben Sie den Mist? Ich denke, ja, das macht Sie ja so sauer.
Aber wo stehen wir denn wirklich? Es hat ja den Anschein, als sei der Mensch wirklich so Reiz-Reaktions gesteuert. Aber schauen Sie sich mal die andere Seite an, die da immer wieder betont, es sei nun alles besser denn je. Pinker oder Renn, die beziehen sich durchaus auf Daten, die man erst nehmen kann.
Mich überzeugen die auch nicht, nicht weil ich so gerne innerlich auf Touren komme und ohne Schnappatmung nicht leben kann, sondern aus - hoffentlich - guten Gründen. Es lohnt ein zweiter Blick, es lohnen kritische Fragen, zu den doch auch imposanten Daten. Glaub' ich nicht, will ich nicht sehen, die andere sind alle doof ... das ist Kinderkram.
Finden Sie das redundante Programm unserer Hardcoreideologen, die 5000x den gleichen Beitrag schreiben echt so spannend? Nur weil er mit Emotionen so nett garniert ist? Dann haben Sie die Wahl getroffen und Recht, denn die anderen haben da bessere Mittel. Um davon überzeugt zu sein und resigniert die Flügel sinken zu lassen, muss man allerdings ein Wesen sein, was in der Lage ist zu analysieren und Argumenten zugänglich zu sein. Sie wären dann der lebende,. pefromative Widerspruch zur eigenen These, das ist ein Argument was zählt.
Könnte es denn so sein, dass es Menschen gibt, die Argumenten sehr wohl zugänglich sind, andere, die viel mehr als Vorurteile anspringen und vielleicht noch eine weitere Gruppe, bei denen wir eine Mischung finden? Die größere Versatzstücke gefuttert haben und vernünftig klingende Dinge in einen insgesamt unreflektierten ideologischen Kontext einfügen. Das werfen Sie anderen vor und es ärgert Sie maßlos. Da Sie ja nebenher auch noch Expertin für Psychologie sind, müssten Sie die Projektion darin doch eigentlich erkennen, oder?
Schlankste Formel: Was einen bei anderen stört, ist der eigene Schatten, je häufiger und je emotionaler, umso sicherer. Fangen Sie was damit an.
Du hast schon wieder recht. Wenn aber ein sozialdemokratische Wohlfahrtsstaat heutzutage nur noch revolutionär durchsetzbar ist, dann könnten wir bei dieser Gelegenheit die Bourgeoise gleich total entmachten und unser eigenes Ding - ganz ohne diese Leute - aufmachen?
An dieser Stelle trifft sich heutzutage Sozialdemokratie und Kommunismus. Aber ich bin zu alt, um noch Kommunistin zu werden.....und außerdem, wo gibt es den noch KommunistInnen? Sind ein seltenes Getier geworden?
"Dahinter steht die an sich antiaufklärerische These, dass der Mensch durch Argumente nicht zu erreichen sei, wohl aber, oder besser oder ausschließlich über die emotionale Schiene. Ist das denn so? Oder muss man da eine Münze werfen?"
Ja das ist so, der Mensch ist im Allgemeinen durch Argumente nicht zu überzeugen. Die Börse zeigt das börsentäglich....
Nur leider gelten positive Belege für eine These als wissenschaftlich und philosophisch wertlos. Haben Sie verstanden, warum man zu dieser Auffassung gelangte?
@Jens C. @Reinhold Schramm
"Ich finde es immer SCHADE, wenn die eine Seite nur auf die andere verbal draufhaut. Eine HARMONISCHE Gesellschaft ist möglich. In Balance. " "Die Frage ist stets nach der RICHTIGEN Balance. " (Jens C.)
Der Staat, der die Steuersätze festlegt, ist selbst nur Ausdruck von Kräfteverhältnissen sozialer Klassen. Deren wirtschaftliche Interessen sind wesentlich antagonistisch. Daher bewegen sich die Ökonomien zyklisch und nicht harmonisch.
Es gibt eine Klasse, deren Vertreter nicht arbeiten müssen, wenn sie nicht wollen. Die nichts leisten müssen, aber dennoch horrend verdienen.
Es geht nicht um finanzielle Gleichheit oder Gerechtigkeit, sondern um die Auswirkungen extremer Ungleichheit: Vernichtung von auch humanen Ressourcen in Wirtschaftskrisen und Destabilisierung.
Das linke Prinzip für den Sozialismus (in der Theorie) hieß immer, jeder nach seinen Leistungen. Jeder muss arbeiten.
Herr C., Sie schreiben, der Sozialismus sei an der Natur des Menschen gescheitert. Es gibt keine "Natur" des Menschen, der ein gesellschaftliches Wesen ist.
Natürlich muss jemand der als europäischer Leiter oder free-lancer in Malaysia Fabriken aufbaut, global millionenteure Ressourcen bewegt, der Arbeitsplätze schafft und erhält, der volles Risiko geht, mehr verdienen als 10 Krankenschwestern. Er sollte auch haften.
@Reinhold SchrammVielen Dank Herr Schramm für Ihre Beharrlichkeit. Eine Anmerkung zu Frau Clara Zetkin.Ihr Zitat ist von 1922. Soweit ich weiss, gab es damals in Deutschland Hungersnöte (keine soziale Balance oder Harmonie), es gab die Rote Ruhr Armee, es wurden Rathäuser etc. besetzt.
Die Gewalt war also schon da. Vor diesem historischen Hintergrund ist Frau Zetkin zu verstehen. Sie war keine Prophetin für das 21. Jahrhundert.
Andererseits zur Gewaltfrage: Warum gibt es keine Selbstmordkommandos gegen Politiker usw. von Hartz4-Empfängern, die nichts mehr zu verlieren haben ?
Weil sie denken, sie seien selbst schuld, schließlich leben wir ja angeblich in einer Meritokratie. Da bringen sie sich lieber still und heimlich selbst um, wenn ihnen das Geld ausgeht, während der Investmentbanker 2008 sagt, ok, ich habe im letzten Jahr 450 Millionen verdient, daran, dass andere kaputt gegangen sind, aber das war ja legal. Ok, es war nicht fair, aber legal. Und es war nicht in der Balance, nicht harmonisch, möchte man hinzufügen.
Herr Jens C.:
Sie werfen den Linken hier vor, unpräzise zu sein. Die Wirklichkeit ist noch viel wahnsinniger. Wir wollten das Geld abschaffen, ja die Ware-Geld-Beziehung. Implizite natürlich die Lohnarbeit, also die Arbeitskraft als Ware.
"Die soziale Marktwirtschaft hat Errungenschaften hervorgebracht, auf die wir stolz sein müssen." (Jens C.)
Diese Gesellschaft ist entwickelt worden in der Auseinandersetzung zwischen Arbeitgeber Verbänden, Gewerkschaften, rechten und linken politischen Parteien in der Nachbarschaft von "kommunistischen" Gesellschaften unter der Obhut der Siegermächte. Kampf hat vorgeherrscht und nicht Balance.
Balance und Harmonie für uns alle !!!
Bzw. haben Sie sich mit dem "im Allgemeinen" ja ein Hinterrürchen offen gelassen. Wie ist es denn im Besonderen? Wurde nie ein Mensch von etwas überzeugt und hat daraufhin sein Leben geändert?
Was ist denn mit diesen besonderen Menschen, Sie werden kaum abstreiten, dass es die gibt? Sind die mutiger, klüger, alle Franzosen?
Und wie viel bräuchte es von denen, die anders sind, die mit dem Froschschenkelspirit? 3, 75% oder 20% oder 50, 80, 100%?
@bella1956...das es die soziale Marktwirtschaft nicht mehr gäbe, habe ich hier schon häufiger gelesen... Muss deshalb aber nicht stimmen.Gibt es Regulierung und Gesetze? Gibt es den Mindestlohn, die maximal erlaubte Arbeitszeit pro Tag, Schulpflicht für alle Kinder, bezahlten Urlaub, Gewerkschaften, AV KV RV SV, Arbeitsschutzgesetze und tausend Dinge mehr? Mag sein, dass einige dies für selbstverständlich halten und nicht der Rede wert - ich schon.Geht es dem durchschnittlichen, typischen Arbeiter/Angestellten heute materiell und vom Lebensstandard her besser als vor 30 oder 40 Jahren?Auto? Urlaubsreisen per Flugzeug? Handy, TV, Wohnung, etc.Wie kommt es, das die durchschnittlich pro Person zur Verfügung stehende Wohnfläche - zu freien Lebensentfaltung, so positiv angestiegen ist? Ein Zeichen für gestiegene "Teilhabe am Wohlstand" oder nur was ganz anderes? Quelle: https://www.deutschlandinzahlen.de/tab/deutschland/infrastruktur/gebaeude-und-wohnen/wohnflaeche-je-einwohner 1960 war die typische Wochenarbeitszeit in Deutschland noch bei 48h - 2010 bei 35 bis 38h - ein Zeichen für Teilhabe am gestiegenen Wohnstand oder von Ausbeutung...Ich bin gern vom Gegenteil überzeugbar, mit Argumentation. Aber ich habe auch noch viele weitere Beispiele und Argumente - denn ich glaube, ich habe Recht...
''Frau Zetkin zu verstehen. Sie war keine Prophetin für das 21. Jahrhundert.''
Sie war niemals eine Prophetin. Es geht um deren Inhalt. Blicken Sie doch nur in den Nahen Osten, nach Asien, Afrika und Lateinamerika. Aber auch ein Blick in die Europäische Union, nach Bulgarien, Rumänien und Griechenland. Ebenso, auf die Balkanstaaten, u.a. Albanien heute. Aber auch auf die NATO-Türkei. Hier insbesondere auch auf die ländlichen Regionen und der Konflikt mit der zum Teil sozialrevolutionären kurdischen Bevölkerung (z.Z. noch eine Minderheit).
So haben die Aussagen der frühbürgerlichen und mitteleuropäischen Aufklärung (zum Ende des 18. Jh.) weiterhin im 21. Jahrhundert ihre Berechtigung, ebenso wie Zetkins Ausführungen zur Gewaltfrage.
28.12.2019, R.S.
@Schumpeter7...Es gibt keine "Natur" des Menschen, der ein gesellschaftliches Wesen ist....Warum gibt es keine "Natur" - vielleicht mit diesem Begriff verkürzt und mißverständlich zusammengefasst... Wir leben in einer von uns geschaffenenen Zivilisation, mit von uns geschaffenen Regelen. Somit können wir diese auch verändern.Dennoch sind wir Geschöpfe "aus der Natur". Unsere Triebe können wir bändigen, aber nur zum gewissen Part. Triebe, Emotionen, Ängste, Gier, Mitgefühl, Solidarität, Glaube, Hoffnung, Wunsch nach Unterscheidbarkeit, Wille zum Erfolg - und wie man es noch alles umschreiben könnte.Sollten Sie meinen, dies ließe sich alles vollständig oder ausreichend von uns "kontrollieren" - dann haben wir geteilte Ansichten. Und Lebenserfahrungen.
Also Junge, du mußt noch sehr jung sein, denn du glaubst noch den Unsinn, der täglich in der Zeitung steht, du mußt der herrschen Klasse für nichts dankbar sein. All die sozialen Wohltaten, von denen du schreibst, wurden den Herrschenden im harten Klassenkampf abgerungen. Der Kampf um den 8 Studen Tag koste vielen ProletarierInnen das Leben. Du mußt unseren Mütern/ Vätern und Großmüttern dankbar sein, daß du auch heutzutage diese sozialen Wohltaten noch genießen darfst. Diese habe sie für dich erstritten.
Am Kampf um die 35 Stunden-Woche war ich als junge Frau noch selbst beteiligt. Wir haben wochenlang gestreikt, wurden ausgesperrt, aber wir gaben nicht klein bei. Als die Gewerkschaft einen nach unserer damaligen Ansicht faulen Kompromiss vorlegte, stimmten 68% dagegen. Das war für die Fortsetzung des Streikes keine Mehrheit.
und nebenbei bemerkt, daß es Schulpflicht, eine gewisse Bildung, bezahlten Urlaub, Krankenversicherung etc, gibt, liegt auch im Interesse der Kapitalisten selbst. Dumme und ausgemergelte ArbeiterInnen können die modernen Maschinen der Kapitalisten nicht bedienen.
So, das reicht fürs erste, das mußt du erstmal verdauen....
"Sie werfen den Linken hier vor, unpräzise zu sein. Die Wirklichkeit ist noch viel wahnsinniger. Wir wollten das Geld abschaffen, ja die Ware-Geld-Beziehung. Implizite natürlich die Lohnarbeit, also die Arbeitskraft als Ware."
Du mußt dich für die Fehler des Sowjetblocks nicht noch tausend Jahre nach dessen ruhmlosen Untergang entschuldigen und die herrschenden Klassen um Verzeihung bitten. Das wirkt irgendwie würdelos und überzeugt wenig. Und mich nervt es mittlerweile nur noch.....
Das "segensreiche Wirken" der katholischen Kirche hat mehr Menschen grausam massakriert, als der stalinistische Terror überhaupt fähig war.
Das sind doch die Tatsachen, oder etwar nicht?
Sie haben es selbst präzisiert: "aus der Natur". "mit von uns geschaffenen Regeln. Somit können wir diese auch verändern." Darum geht es bei der Frage der Natur oder des sozialen Wesens der Gattung Mensch.
Es geht nicht um "kontrollieren". Es geht darum, wie wir uns alle als soziale Wesen entfalten können, ohne "schöpferische Zerstörung"(Schumpeter) in großen Krisen.
"Du mußt dich für die Fehler des Sowjetblocks nicht noch tausend Jahre nach dessen ruhmlosen Untergang entschuldigen und die herrschenden Klassen um Verzeihung bitten. Das wirkt irgendwie würdelos und überzeugt wenig. Und mich nervt es mittlerweile nur noch....."
Klingt nach der Argumentation von AFD und Nazis. Die meinen auch, es reicht ähnliches zu thematisieren.
Wenn sie von Tatsachen reden, ja, die linken Träumereien haben Millionen das Leben gekostet. Auch den viel zitierten Proletariern ging es ans Leben. DAS sind die Tatsachen.
Sie wollten das Geld abschaffen? Wie wäre die Alternative?
"So haben die Aussagen der frühbürgerlichen und mitteleuropäischen Aufklärung (zum Ende des 18. Jh.) weiterhin im 21. Jahrhundert ihre Berechtigung, ebenso wie Zetkins Ausführungen zur Gewaltfrage."
Mir ging es nur um die politische Opportunität. Mit welcher Taktik und Strategie kommt man auf die Füße ? Grundsätzlich stimmt es, was sie zitierten. Wollte man in Westeuropa politische Ziele aber mit Gewalt durchsetzen, hätte man sehr schlechte Karten.
Eine größere Militanz wäre aber meines Erachtens nötig, damit sich etwas ändert.
Hi Bella,
Das war ironisch gemeint. Das Geld beherrscht die Welt, da scheint es wahnsinnig, die Abschaffung zu verlangen. Ich bin noch immer derselben Meinung, aber ich finde den Weg nicht mehr.
Wir dachten kurz der "Sowjetblock" wäre zumindest ein Brückenkopf dahin. Aber es war vielleicht nur eine asiatische Despotie unter false flag.
Die Entscheidung liegt in der Ökonomie. Daher ist es wichtig, sich mit Piketty u.a. Ökonomen auseinanderzusetzen.
"Sie wollten das Geld abschaffen? Wie wäre die Alternative?"
In den Schriften von Herrn Uljanow gibt es eine Stelle, in der er schreibt, nach dem Sieg des Kommunismus werden wir Toiletten aus Gold bauen.
Denn in der Geldtheorie des Marxismus ist das allgemeine Äquivalent, also das Geld: Gold, egal durch wie viele Papierzettel es repräsentiert wird. Er meinte also, wir würden den Geldcharakter des Goldes abschaffen und es zu einem normalen Rohstoff machen. Natürlich alles ökonomisch und nicht per ordre de mufti.
Bevor wir über Alternativen zum Geld reden, müsste es kritisiert werden. Lesen Sie die 3 Bände des Kapital oder rufen Sie Herrn Krätke an, der will einen Sozialismus mit Markt. Der wird für Auskünfte bezahlt.
Wir brachen Hitler das Genick und ermöglichten so die Entwicklung, die sich heute als Moderne oder Postmoderne schimpft. Die bittere Niederlage von 1989 hat die sozialdemokratische und kommunistische Linke gleichermaßen geschwächt und viele zweifeln, ob "unsere Sache" jemals wieder siegen könnte. Nach der Niederlage im deutschen Bauernkrieg hat es zweihundert Jahre gedauert, ehe 1789 die revolutionären Kräfte wieder siegten. Solange wird es diesmal nicht dauern, dazu haben wir auch keine Zeit, keine Zeit zu verlieren
Venceremos
79% ist doch schon ganz gut oder ...nur angeblich nicht zu machen, aber nicht aus dem Grund, den Sie hier vorzubringen meinen, sondern weil die Leute, die das Geld haben, auch die Gesetze machen. Anders ließe sich wohl u.A. auch nicht erklären, dass eine Steuererhöhung von nur 1% für die Reichsten 10% , die etwas so viel ergeben würde wie die gesammten Steuern, die die ärmere Hälfte der Bevölkerung bezahlen, dennoch nicht erhoben wird, um die ärmere Hälfte zu Gunsten der Wirtschaft zu entlasten ...
Auch ist es wohl eher eine böser Zauber als fatale Wirklichkeit, dass in einem Land wie Frankreich, wo ich lebe, etwa 100 Milliarden € pro Jahr an der Steuer vorbei bugsiert werden, ohne dass das auch nur irgend jemanden stören würde, ausser natürlich die berüchtigten 99%, die stattdessen zur Kasse gebeten werden und dann zu auch noch, verklagt werden und im Knast landen sollen, wenn sie darauf bestehen, dass das ein relevantes politisches Thema sei.
Nun ist ihre "Argumentation" bezüglich er Motivation zur Leistung so dünn wie es nur geht, denn was ich Ihnen schrieb, war ja gerade, dass die Milliardäre dieser Welt sicher einiges dazu beitragen könnten, die Situation zu beruhigen, aber gerade ihre Zahl und Macht es anscheinend politisch unmöglich macht.
Sie, JensC, haben aber noch nicht erklärt warum diese Reichsten nicht dazu zu motivieren sind, mehr Steueren zu bezahlen. Die Aussage, "Leistung" können über einem Steuersatz von x nicht mehr motiviert sein, ist doch schon aus rein wirtschaftlicher Sicht Unsinn. Was Sie "motivierte Leistung" nennen, fängt erwiesernermaßen bei Beträgen weit unter einem Cent an. Sie brauchen also, um ihre Behauptung zu beweisen nur einen nachvollziehbaren Fall bringen, bei dem eine Unternehmer lieber nichts einnimmt als zB. 20% weniger. Und sie sehen also sehr schnell, dass Sie sich Argumentativ in einem Märchenbuch bewegen, hier aber Leute unterwegs snd , die aus dem Alter raus sind.
@bella1956Also Mädchen (Retourkutsche...), Du mußt sehr verbittert sein, wenn Du nur liest, was Du lesen möchtest. Mir ist sehr wohl bewust, dass vieles hart erkämpft werden mußte. Hat irgendwer gesagt, dass die soziale Marktwirtschaft auf dem Silbertablet serviert wurde? Also ich nicht, und wieso Sie (ist mir lieber, bin halt alte Schule, Pardon...) dies hineininterpretieren, ist mir rätselhaft.Nichts für ungut, aber Respekt sieht anders aus. Da DARF ne Retourkutsche sein...Präferiere sehr, wenn wir zurück zum vorherigen Niveau kommen, meine Dame.
@Schumpeter7Da zitieren Sie aber mich bruchstückhaft. Leider. Ob jeder sich nur die Informationen rauspickt, die ihm gefallen... Könnte in der Natur des Menschen liegen... Jeder fühlt sich halt besser, wenn er bestätigt wird...Den Part bitte nochmals:Dennoch sind wir Geschöpfe "aus der Natur". Unsere Triebe können wir bändigen, aber nur zum gewissen Part. Triebe, Emotionen, Ängste, Gier, Mitgefühl, Solidarität, Glaube, Hoffnung, Wunsch nach Unterscheidbarkeit, Wille zum Erfolg - und wie man es noch alles umschreiben könnte.Sollten Sie meinen, dies ließe sich alles vollständig oder ausreichend von uns "kontrollieren" - dann haben wir geteilte Ansichten. Und Lebenserfahrungen.
Sorry das sagen zu müssen, aber Du sitzt genau der selben Missinterpretation auf, die ich in aller Kürze beschrieben habe. Es gibt aber dummerweise ernstzunemende wissenschaftliche Arbeiten dazu, die selbstverständlich jenseits des politischen Mainstreams bleiben müssen, weil sie diesen nicht bestätigen, und die basieren dann auf den Zahlen und dem Wissensstand der Ölmulties selbst.... das alles ist ein nicht ganz einfaches Thema und bleibt ohne intensive Beschäftigung eben oberflächlich und populistisch. Als Überblick oder Einstieg ist dieses Buch ganz gut.
Das was man glaubt, ist oft nicht das, was real ist. Aber auf dem, was man Dich glauben macht basiert unsere Zivilisation - leider.
@iDogNun, dass aber genau eine Person diese 79% gezahlt hat von rund 150 Millionen Einwohnern damals in den USA, ist aber nicht so gut. Auf diese Argumentation gehen Sie nicht ein?Ich schreibe von Deutschland oder Europa insgesamt - man kann nicht Experte für alles sein! Die Lage in Frankreich ist mir weniger bekannt, hier kann ich mich an keiner Diskussion beteiligen.Man kann aber mutmaßen, dass auch in Deutschland genug "an der Steuer vorbei" geht. Dies zu bekämpfen - da finden Sie einen Mitstreiter in mir. Vergegenwärtigen wir uns aber alle, dass diese Steuervermeidung ein beliebter Sport aller Einkommen ist... Kleinere "Schummeleien" oder Tricks sind hier sehr weit verbreitet. Bitte also gerecht an alle Seiten austeilen, die Kritik.
Die mangelende Motivation der Reichen können wir an vielen Beispielen deutlich machen. Warum ziehen denn ein Herr Würth, Schuhmacher und Co. in die Schweiz? Warum, vorher Thema hier, hat der IKEA-Besitzer von 73 bis 2015 keine Steuern in Schweden gezahlt, warum sind die alle sogenannte Steuerflüchtlinge?
Selbst Emanzipationsikonen wie Frau Schwarzer haben solche "Schweizer Geschichten" - soll ich weiter ausführen, oder reicht dies bereits?
Sie haben mich anscheinend nicht verstanden oder ich habe mich nicht klar genau ausgedrückt. Das kann man ändern.
Bei den 100 Milliarden pro Jahr handels es sich ausschließlich um Steuerflucht und eben nicht um die par Tausend im Jahr, die hier in Frankreich jeder Kleinunternehmer einfach nicht versteuern kann, also schwarz verdienen muss, weil er sonst ganz real nicht überleben kann. Frankreich ist das Land mit der weltweit höchsten Besteuerung der Armen.
Bei einer entsprechenden Versteuerung von sagen wir 20% mehr für die Profite ab einer bestimmten Höhe, würde das keinen Unternehmer davon abhalten zu produzieren oder "motiviert" zu sein. Es würde allerdings zu weiterer Steuerflucht kommen, solange die möglich bleibt.
Was ich also sage ist, dass die Steuerflucht eine Institution des Systems ist und trotz diverser Offenlegungen diesbezüglich rein gar nichts unternommen wird, weil das nicht vorgesehen ist, denn : Steuern bezahlen ist nur für arme Arschlöcher gedacht. Die Reichen kassieren, weil sie es sind, die die Ausbeutung der Massen fördern, Subventionen und Steuerbefreiungen, die aus den besagten Arschlochsteuern gezahlt werden, usw. Sie merken wo der Hammer hängt ? Nicht?
Wenig Substanz, das wird kaum reichen
Bei einer entsprechenden Versteuerung von sagen wir 20% mehr für die Profite ab einer bestimmten Höhe, würde das keinen Unternehmer davon abhalten zu produzieren oder "motiviert" zu sein."
Vielleicht nicht. Er würde eher den Betrieb ins Ausland verlagern oder die höhere Steuer zusätzlich aus dem Betrieb ziehen, evtl. auch einfach die Preise erhöhen.
"Es würde allerdings zu weiterer Steuerflucht kommen, solange die möglich bleibt." haben ich geschrieben. Diese Kondition wird dann auch im Kommentar erklärt. Und Preise erhöhen geht ja auch nicht in jedem Fall ausser antürlich mit illegalen Absprachen , denn es gibt ja auch noch die Konkurrenz. Ansonsten ist das Verlegen der Prooduktin bereits geschehen. Die meisten Steuern werden von Multinationalen Firmen und deren Aktionären nicht bezahlt. Die berüchtigte Transaktionststeuer gibt es seit 11 Jahren eben nicht.... usw.
"…nur liest, was Du lesen möchtest" "Da zitieren Sie aber mich bruchstückhaft … Ob jeder sich nur die Informationen rauspickt, die ihm gefallen""Könnte in der Natur des Menschen liegen…"(Zitat Jens C.)
Könnte auch in der Natur von kurzen Internet Botschaften liegen, dass Missverständnisse aufkommen, wenn soziale Fragen debattiert werden. Das Geschriebene ist gegenüber dem wirklichen Leben oft ein Prokrustesbett.
Schon hier fängt es an: "Jeder fühlt sich halt besser, wenn er bestätigt wird"(Jens C.) Das mag bei Ihnen so sein.
Ich halte mich diesbezüglich generell an Marc Aurel: "was soll ich mit Ruhm ? Wer weiss, was das für Leute sind, die mich rühmen ?"
"Unsere Triebe können wir bändigen, aber nur zum gewissen Part… " (Zitat Jens C.)
Für mich gehört Sigmund Freund zur Aufklärung. Wenn der diesen Satz von Ihnen gelesen hätte, total unqualifiziert. Triebe bändigen- das ist Küchenpsychologie, totaler Murx.
"Wille zum Erfolg kontrollieren"(Jens C.) - wer will das außer ihre Phantasie ? Sorry Sie tun so als würden Sie etwas repräsentieren, etwas Besseres, dass milde daher kommt. Sind Sie Sozialwissenschaftler ? Oder in einer anderen Branche ? Haben Sie Erfolg mit dem Verkauf von irgendwas ? Dann bildet man sich leicht ein, man hätte von allem Ahnung.
Sie sind für Harmonie und Balance. Das erinnert an Versöhnen statt spalten von Johannes Rau und an den Dalai Lama. Beeindruckend.
Trotzdem: nice to meet you.
Solange Sie die Frage offen halten, ob der große Paradigmenwechsel, also eine andere Gesellschaft möglich ist, ist ein Gespräch möglich, dann müßten Sie in der Lage sein, sich auf die Idee des Kommunismus einzulassen, auch wenn Sie eine andere persönliche Präferenz haben. Daß Sie zweifeln, ist nicht zu beanstanden, wird nur schräg, wenn Sie umgekehrt die Wohltaten des Kapitalismus nicht mehr bezweifeln. Für mich klang das anders. Und ich hatte es hypothetisch formuliert: „WENN Sie kein reaktionärer Bürger sind, lassen Sie wenigstens die MÖGLICHKEIT gelten ...“ und „dem (Bemühen um eine sozialistische Ordnung) ENTGEGENzuarbeiten, ist asozial.“ Um die Entscheidung, ob sie mit der Linken in Form von Kompromissen kompatibel bleiben oder den linken Ansatz bekämpfen wollen, kommen Sie nicht drum herum. Als ich meinen Kommentar schrieb, hatte ich noch nicht Ihre letzte Antwort an Bella gelesen, da relativieren Sie stärker, das wäre mal ein Anfang. Sachlich:
Die menschliche Natur ist flexibel, zu behaupten, etwas widerspräche seiner Natur, ist so problematisch wie die Gegenansicht, daß sich alles mit seiner Natur verträgt.
Es gibt keinen Gegensatz von Kapitalismus und Marktwirtschaft, man kann einen regulierten Kapitalismus (samt Marktwirtschaft) von einem unregulierten (neoliberalen) unterscheiden. Sie haben meine Bemerkung von der c.i.a. der soz. Marktwirtschaft nicht beantwortet, ich vermute, weil Ihnen diese Feststellung zu unangenehm war.
Wenn Systeme mit Macht durchgesetzt werden sollen, werden Machtmenschen die Führung übernehmen. Es ist ein Grundfehler, den Kommunismus gegen den Willen der Menschen durchsetzen zu wollen. Wenn man diese Idee wenigstens in Aspekten unverfälscht mit Gewalt installiert, braucht man eine starke Initialzustimmung und muß schnell die Mehrheit für die Sache gewinnen, sonst ist ihre Entartung vorprogrammiert.
Die sM, richtiger der stark zugunsten der Schwachen regulierte und sozial halbwegs verantwortlich agierende Kapitalismus (der sog. rheinische) IST ein Fortschritt. Man muß allerdings sehen, daß es nur die Klugheit des Kapitalismus war, unter der Bedingung der Systemalternative die Revolution zu vermeiden. Sobald die Systemalternative verschwunden war, hat der Kapitalismus sich neoliberalisiert. Das Soziale ist kein intrinsischer Wert des Kapitalismus, die darauf bauen, sind ideologisch Verblendete, die das System nicht verstanden haben. Man kann selbstverständlich dem System sehr viel abtrotzen. Aber kann man ein System wollen, das schlecht ist und dem man das Gute abtrotzen muß. Ein Gutes, das weit unter den besseren Möglichkeiten bleibt?
Zu guter Letzt. Bestünde noch eine positive Dynamik, wäre Zustimmung zum System so nachvollziehbar wie Ablehnung von womöglich unausgegorenen Experimenten der Veränderung. Seit langem allerdings besteht eine negative Dynamik, der Kapitalismus kommt überhaupt nicht mehr aus der Krise heraus. Unter diesen Bedingungen weiterhin auf den Kapitalismus zu setzen, ist mir unbegreiflich.
Ich kenne kein existierendes Reich der guten, solidarischen Menschen. Ich hoffe, daß sich einmal viele auf einen neuen gemeinsamen Weg machen, aber wer nicht mitmacht, bleibt – wo er ist.
Meine, nein, nicht meine, ich habe keine persönliche, die kommunistische Utopie (unscharf, wie alle Utopien, weil ihnen reale Erfahrungen fehlen*) ist so wenig perfekt wie alles, was aus Menschenhand entsteht, nur sollte sie klüger sein als das, wovon sie sich reflexiv bearbeitet absetzt.
Aber selbstverständlich hat die kommunistische Idee etwas mit Stalin und Mao zu tun, und mit dem Sozialstaat, so, wie die Idee der bürgerlichen Gesellschaft etwas mit den Verrücktheiten zu tun hat, die uns so unbewußt bleiben und nur von Außen, dann umso schärfer ins Auge fallen. Und daß das alles zusammenpaßt, ist reine Gewohnheit.
Nein, schön wär‘s, aber ich täusche mich nicht, meine Rhetorik ist alles andere als populistisch. Vielleicht regt sie den einen oder anderen zum Nachdenken an.
* Scharf ist allenfalls, und hoffentlich, das Moment der Kritik in der Utopie. Das Moment des Anderen kann immer nur ein Versprechen sein, eine noch unbegangene Möglichkeit. Es gibt Utopien, wenn das Bestehende sich als defizitär erwiesen hat. Und nur solche Defizite lassen Utopien und den Widerstandsgeist gedeihen. Ein Narr, wer künstlich Utopien in die Köpfe pflanzen will, ein Narr, wer virulente Utopien glaubt, rational entkräften zu können.
"Wenig Substanz, das wird kaum reichen" Kleiner Scherzkeks, oder ?Sie reden von sich, jetzt wird es verständlich.
"Sätze von weit über 60% motivieren aber niemanden mehr, noch mehr zu leisten, etwas für die Kinder zu erhalten und mit viel Vermögen AUCH gemeinschaftlich-gutes zu tun. Starke Schultern können mehr tragen und sollen mehr tragen. Aber auch die stärksten Schultern werden sich irgendwann weigern, als "dummer Packesel" alles zu tragen. Es geht NUR gemeinschaftlich, ausbalancierend"
warum haben dann die sog. "stärksten schultern" (man könnte auch sagen die privilegiertesten) in zeiten von einkommensteuersätzen bis zu 60/70/80/90% sich nicht geweigert "mehr zu leisten"?
genauso haben die menschen sich bei höheren vermögens- und erbschaftssteuern sich in der vergangenheit ebensowenig geweigert "mehr zu leisten".
es lässt sich auch über "etwas leisten" streiten, z.b. anhand von "sinnhaftigkeit" und "nützlichkeit" für die gesamtgesellschaft: spekulanten leisten mitunter arbeitszeitlich ziemlich viel, krankenpfleger und putzkräfte hingegen haben eine geregwete 40-stunden-woche, machen aber ihren körper dabei kaputt und machen deutlich wichtigere arbeit für die gesellschaft.
Nun, die Konkurrenz hätte ja das gleiche Interesse zu erhöhen. Das geht automatisch. Da braucht es heute keine Absprachen. Das ins Ausland verlegen ist bei weitem noch nicht abgeschlossen. Da geht noch viel mehr und dieses Jahr wird es wohl wieder einen Schwung geben. Die Kosten werden manche nicht aufbringen wollen oder können.
Selbst Bio-Betriebe siedeln sich immer mehr im Ausland an, die Kosten sind hier zu hoch. Es finden sich auch kaum Leute.
Z.B. lohnt Rohstahl kaum noch, der größte Teil der Produktion ist verlagent, die Spezialstähle werden wohl auch bald aus dem Ausland bezogen. Ist billiger, weniger Auflagen. Aluminium ähnlich, Holz teilweise. Es geht immer mehr Richtung Dienstleistung. Nicht unbedingt erfreulich.
Nun ja, diese Steuersätze zahlt fast keiner. Stehen nur auf dem Papier. Fragen sie einen Steuerberater. Die Gewinne können verlagert werden bevor die Steuer zugreift. Wer als Spitzenverdiener den Höchstsatz bezahlt hat sich nicht darum gekümmert. Darum ist Mitleid fehl am Platz.
Aber es ist der falsche Weg. Das "starke Schultern" Argument ist Blödsinn. Wer das Geld hinterhergeworfen bekommt oder durch versch. Machenschaften generiert hat keine starken Schultern. Er hat schließlich wenig dafür getan. Würde bedeutet die Benachteiligten gerecht zu bezahlen und auch von diesen dann Steuern zu erhalten. Also die Einkommenschere wieder auf ein vernünftiges Maß zu schließen.
Keiner möchte von Almosen leben. Eine Putzfrau hat mehr gesellschaftlichen Wert, auf die Arbeit bezogen, als ein Finanzberater.
Sie weichen aus, wie immer, was solls. Es ist ja sowieso egal wo die Produktion stattfindet, wenn die keine Steuern bezahlt, oder ? Wer bezahlt also die Struktur, in der wir leben, wenn die einen keine Steuer zahlen , weil sie ihre Einnahmen nach irgendwo verlegt haben oder davin befret wurden, und die anderen machen nichts, von dem sie ausreichend Steueren bezahlen könnten. Und das ist ja praktisch der status quo. Nun sind sie dran uns das zu erklären. Wenn also keiner "Motiviert" ist, kann auch keiner was bekommen , die einen keinen Profit , die andreen keinen Konsum, und alle zusammen keine lebenwerte Struktur. Und das soll jetzt die Erklärung dafür sein , warum es keine höhers Steuern geben soll ? Das wird der Menschenverstand aber eine sehr harte Proben gestellt.
Wollte man "politische Ziele aber mit Gewalt durchsetzen, hätte man sehr schlechte Karten."
Notwendige Bemerkungen zur Gewaltfrage im heutigen weltweiten Kapitalfaschismus.
[Es gibt keinen Realsozialismus, auch nicht im kapitalistischen und bourgeois-sozialistischen China, ebenso wenig wie einen schweizerischen oder schwedischen humanistischen Kapitalismus].
Das Kapital, vor allem die Wirtschafts- und Monopolverbände (BDA+BDI), die multinationalen Unternehmen, vor allem die DAX-Konzerne Deutschlands, insbesondere deren Vorstände und Hauptaktionäre, deren Erbschafts-MultimillionärInnen und Dividenden-Milliardärinnen, sie haben den gesamten staatlichen Gewaltapparat: alle bürgerlichen Parlaments- und Regierungsparteien, alle hohen Ministerialbeamten, alle großen privaten und öffentlich-rechtlichen Medien, alle staatliche Justiz und BRD-Stasi, den BKA-BfV-BStU-Staatsschutz und imperialistischen Bundesnachrichtendienst (BND) der BRD-Kapitalsicherheit, unter ihrer Kontrolle und fest an ihrer Seite. Ebenso auch den gesamten staatlichen Beamtenapparat und militärischen Gewaltapparat der Bundeswehr und des MAD zur Verfügung, zur Verteidigung ihrer Kapital- und Eigentumsverhältnisse.
Das personifizierte Kapital der Finanz-, Rüstungs- und Monopolbourgeoisie, deren bürgerliche Parteien und Medien, deren Gewalt und Justizapparat, würden im Inland und im Ausland, zur Wahrung ihrer privaten Kapital- und Eigentumsverhältnisse, bei Bedarf, zum blutigen (militärischen) Einsatz kommen!
Mit idealistischen Streicheleinheiten, Gutmenschentum und Gesprächen, damit kann man die reale Macht und Herrlichkeit/Herrschaft der deutschen, französischen, britischen, -europäischen, nordamerikanischen, japanischen und asiatischen Finanz- und Monopolbourgeoisie niemals zur Aufgabe bewegen. Sie würden zuvor ihre humanistischen GegnerInnen psychisch vernichten und physisch ausrotten.
28.12.2019, R.S.
Jetzt sehen sie in mir nicht immer den Feind, ich habe nirgendwo geschrieben, man sollte keine Steuern erheben. Ich habe Fragen in den Raum gestellt die beantwortet werden müssen, sonst endet das Ganze in der üblichen Tragödie.
Ich weiß nicht wieso Linke immer auf Angriff gehen, wenn man einfache Fragen stellt die die Kehrseite einer Medaille darstellen und für die man Lösungen braucht.
Ich habe NICHT gefordert, daß Vermögende immer mehr anhäufen können oder Benachteiligte immer schlechter gestellt sind.
Aber ich sehe 1 Forderung und 30 Fragen dazu, ohne deren Beantwortung die ganze Forderung obsolet ist.
Sie übersehen , dass ich die Frage(n) längst beantwortet habe, Sie aber nicht.
Nun, ihr erster Ansatz ist falsch, da es bei der einen Variante auch keine Arbeitsplätzemit Steuern und Sozialabgaben, ebenso keine MwSt gäbe. Dazu keine Zulieferung. Es ist also nicht egal wo produziert wird.
So viel Kreide.^^
"Nein, schön wär‘s, aber ich täusche mich nicht, meine Rhetorik ist alles andere als populistisch. Vielleicht regt sie den einen oder anderen zum Nachdenken an."
Dann denken Sie mal mit, anstatt sich auf die gewohnte Leidensattitüde des Harmlosen zurückzuziehen.
„Ist die linke Utopie einer solidarischen, selbstbestimmten Gesellschaft, abgesehen von ihrer Realisierbarkeit, keine bessere Idee einer Gesellschaft?“
Wie genau sieht die „linke Utopie einer solidarischen, selbstbestimmten Gesellschaft“ für JEDEN einzelnen aus?
Und weshalb soll man von deren Realisierbarkeit „absehen“?
„Hat denn der Kapitalismus, im Unterschied zu den sozialistischen Versuchen, gut funktioniert?“
Was genau ist Kapitalismus „im Unterschied“ zu den sozialistischen Versuchen?
„Im Unterschied“ ist er der Verzicht auf eine zentrale Steuerung und der reine Markt mit Gewinnern und Verlierern, die wechseln können.
In Verbindung (!) jedoch ist er die Vorteilsnahme, der reine Betrug und die Bevorzugung einzelner.
„Und für wen hat er gut funktioniert?“
Für die Gewinner und für die Betrüger.
„Für die Länder der dritten Welt, die in eine vierte Welt von Chaos und Elend zurückgebombt wurden?“
Zuerst wurden diese Länder von Christen und Menschenrechtlern beraubt. Danach erst wurden sie mit den Ideen des Kapitalismus genährt und systematisch ausgebeutet. Zusammengebombt wird bis heute lediglich das Streben dieser Länder, dem Kapitalismus zu entkommen. Da die „solidarische, selbstbestimmte Gesellschaft“ jedoch ebenso wenig gewillt ist, diese Gesellschaften ihrer Selbstbestimmung zu überlassen, wäre das Gemetzel einstiger Tage weiter notwendig. Die „solidarische, selbstbestimmte Gesellschaft“ setzt auf Verführung und Aufwiegelung – den Krieg verschulden aus ihrer Sicht nur die, die sich zu Unrecht gegen ihre vermeintlich guten Absichten wehren. Sie wäscht aber ihre Hände in Unschuld – wie schon heute. Ihre Mittel werden der Versuch sein (müssen), Lager für die Bösen zu unterhalten und die Guten zu sich zu nehmen.
„Für die Natur, in der der natürliche Prozeß des wachsenden Artenreichtums umgekehrt wurde?“
Natur wird durch Wissenschaft bekämpft, deren sich der Kapitalismus bedient. Würde denn die „solidarische, selbstbestimmte Gesellschaft“ die Wissenschaft abschaffen und der Natur – mit allen Implikationen wie Mücken, Masern etc. – freie Hand lassen?
„Funktioniert ein Kapitalismus, in dem sich der Prozeß der pathologischen Entgleisung in den Faschismus zu wiederholen andeutet, in dem immer mehr Irre und Clowns das Ruder übernehmen und die Individuen massenhaft süchtig werden?“
Faschismus ist … die systematische und industrielle Vernichtung und Benutzung von Ressourcen. Er ist „richtungslos“. Die „solidarische, selbstbestimmte Gesellschaft“ ist selbst faschistisch, da sie die Verantwortung ausschließlich auf eine Idee überträgt und keinerlei (!) persönliche Verantwortung mehr kennt. Die Irren und Clowns sind die Anführer dieser Sekten, deren Verhalten sie regulieren und bewachen.
„Für Linke ist der Kapitalismus eine asoziale Sozialordnung. Man kann resignieren, weil man keinen Ausweg sieht. Aber wie nennt man jemanden, der gegen diejenigen kämpft, die diese Asozialordnung stürzen wollen?“
Die Linke bleibt JEDE Konkretisierung schuldig. Ihre ab und an geäußerten Träume lassen eine ressentimentgeladene totalitäre Gesellschaft ahnen, die wie der einstige real existierende Sozialismus ihre Gegner zum Schweigen bringt und kaserniert, während sie so tut, als wären „alle“ für sie. Es ist leicht, gegen etwas zu sein – und schwer, es besser zu machen. Deshalb verzichtet die Linke auf jede Konkretisierung, verleugnet die gescheiterten Sozialismusversuche der Vergangenheit und setzt auf die reine Illusion.
„Und daß bei uns die Reichen die Leistungsstarken sind, ist albern“
Kapitalismus bildet Nischen für Abgreifer und Betrüger, und diese nehmen überhand. Entstanden als Industriekapitalismus durch Geschick und Erfindungsgabe einzelner, wird er heute anonym verwaltet. Es ist ideale Beute für die „solidarische, selbstbestimmte Gesellschaft“, was aber nicht schlimm ist, wenn er das System programmiert hat, dem die „solidarische, selbstbestimmte Gesellschaft“ folgt – und das hat er.
Die „solidarische, selbstbestimmte Gesellschaft“ ist nur eine Modifikation des Kapitalismus, nicht seine Abschaffung. Der alte Kapitalismus mit den Patriarchen ist weitgehend vergangen, und die Erbengenerationen benötigt tatsächlich keiner wirklich – sie werden abgelöst bzw. Bestandteil der „solidarischen, selbstbestimmten Gesellschaft“. Die Steuerung des Kapitalismus zieht sich in andere Stützpunkte zurück und agiert von dort aus dezentral und unausweichlich. Die „solidarische, selbstbestimmte Gesellschaft“ wird weiter ihre Ideologie und ihre Werkzeuge von dort beziehen (sie hat selbst keine, muss zudem unschuldig bleiben kraft „eigener“ Definition) und als neue 4. Welt damit klarkommen müssen.
"Ein Narr, wer künstlich Utopien in die Köpfe pflanzen will, ein Narr, wer virulente Utopien glaubt, rational entkräften zu können."
Ich bin überzeugt, dass der Umbruch nicht nur ansteht, sondern bereits im Gange ist. Der Kapitalismus liebt schwammige Ideen und füllt sie mit seinen Inhalten. Das Ergebnis dürfte sehr wenigen gefallen ... aber bis die das merken .....
Die Utopie des allmächtigen Subjekts jedoch wird wie stets seine Hände in Unschuld waschen, denn "das hat es nicht gewollt", es wurde nur "falsch umgesetzt".
@iDogNun, wenn ich die Steuerflucht in die Shweiz aufführe oder das IKEA-Beispiel mit den Lizenzrechten in den Niederlanden, ist dies alles unter Steuerflucht mit anzusiedeln. Ich habe einfach mehrere Aspekte aufgeführt. "Sie haben mich anscheinen nicht verstanden..." möglich. ODER Sie konnten dies nicht verarbeiten... - Ist es nicht herrlich, wie unbemerkt man ganz beiläufig die andere Seite erhöhen oder erniedrigen kann...Sie sehen in mir ein Befürworter der deutschen sozialen Marktwirtschaft. Dies bedeutet nicht, dass alles "geschnekt" wurde - nie behauptet, von anderen hier mißverstanden. Dies bedeutet nicht, dass alles so bleiben soll wie es ist oder nicht verbessert werden kann. Die Stärke der s.M. sehe ich gerade darin, dass diese nach meiner Wahrnehmung SEHR viel mehr reformfähig ist als andere Gesellschaftsmodelle. BALANCE, ich führte es oft genug bereits aus.Von den USA kann man auch lernen. Dort ist die Steuerpflicht an die Staatsbürgerschaft geknüpft, der (ausländische) Wohnort wird berücksichtigt, aber hilft nicht bei Steuervermeidung. Dies ist bei den Würths und Schuhmachers und Beckenbauers (Schweiz) ganz anders...
Hier wäre ich für eine Reform mit Vorbild USA.Sie führen an, Steuerflucht wäre eine Institution des Systems. Nun, die USA können es besser. Versteuerung ist immer gegeben. Die Streitfrag eist die Höhe! Ander eKommentatorren schreiben von 90% - Sie nehmen als Beispiel 20%. Erkennen wir alle die gewaltigen Unterschiede? Über den "richtigen" Steuersatz gilt es zu streiten. Natürlich....Ganz normal in der sozialen Marktwirtschaft. Mir ist rätselhaft, warum wir dies überhaupt erörtern...
@Schumpeter7Nun, ich halte mich für fehleranfällig, wie jeder Mensch. Sie auch? - Ich kann nur aus den Zeilen von Ihnen deuten, mehr habe ich nicht. Und ob jemand arrogant oder bescheiden ist, das ist eigentlich nie eine Eigendiagnose. Nein, ich bin kein Sozialwissenschaftler, aber ich lebe in unserer Gesellschaft seit 43 Jahren und habe ein gewisses Menschenbild und Lebenserfahrung deshalb sammeln können. Jeder mit 60 oder 80 wird noch mehr davon haben - der Lauf der Dinge. Und natürlich können zwei 80jährige zu völlig anderen Schlußfolgerungen kommen. Ich beteilige mich an einer lebhaften Diskussion mit meiner Sicht und meinem Wissen und meiner Erfahrung - so wie Sie.
Es ist gut möglich, dass sich unser Menschenbild (früher sagte man Weltanschauung) hier unterscheidet. Ich sehe eine "Natur des Menschen", die zivilisert ist, aber auch oft genug auch noch "wild" und anderes mehr.
Wenn Sie meinen, dies ist alles meine Fantasie - sehen wir es eben anders. Und es kommt politisch darauf an, wer Mehrheiten überzeugen kann.
@w.endemann Solange nicht stets präzise zwischen "Kapitalismus" und "sozialer Marktwirtschaft" trennen werden, kommen wir wohl nicht zusammen. Zum Schluß Ihres Kommentars werden Sie hier wieder beliebig.Frech formuliert: zu Zeiten von Karl Marx wäre ich wohl Marxist gewesen!Alle großen, schlimmen Dinge, die er kritisiert hat, kritisiere ich genauso:
Kinderarbeit, keine gute Krankenversorgung, kein Gesundheitsschutz (in den Bergwerken), ein hausen von großen Familien in winzigen, unbeheizten Wohnungen (im 3. und 4. Hof, ohne viel Tageslicht, Berliner Verhältnisse), kaum Urlaub, keine Arbeiterrechte, 60 oder 70 oder 80 Stundenwochen, kaum Schulbildung für die Kinder, etc etc etc etc.Dies alles haben wir in Deutschland überwunden. Auch in der sozialen Marktwirtschaft. Schauen wir uns die Lage auch 2019 von TYPISCHEN (nicht Wenigen) Arbeitern und Angestellten an - wenn hier jemand das Wort "Verelendung" (der Massen) einfällt, da bliebe mir die Spucke weg.
@erftstadtboyMir sind "'diese Zeiten" unbekannt. Bitte nennen Sie mir Quellen...:warum haben dann die sog. "stärksten schultern" (man könnte auch sagen die privilegiertesten) in zeiten von einkommensteuersätzen bis zu 60/70/80/90% sich nicht geweigert "mehr zu leisten"?Die USA New Deal-Quelle mit 90% von jemand anderem konnte ja glänzend widerlegt werden.... Anzahl der Personen, die diesen Steuersatz gezahlt haben: EINS (von knapp 150 Millionen US-Bürgern damals).
@Monataine D"Starke Schulten" sind natürlich ein Bildnis, ein Gleichnis. Wer mehr Geld hat, kann mit dem Geld mehr anfangen. Das Geld stärker einsetzen. Gängiges Gleichnis...
@Reinhold SchrammIch möchte VERSUCHEN, Ihre Argumentation achzuvollziehen. Und hätte dafür ein paar Fragen.
Wenn die "herrschende Klasse" der Monopolkapitalisten und Dividendenmilliardäre alles in ihrer Hand haben - Wie können dannn Dinge passieren, wie können diese Kräfte es zulassen- dass auch Reiche ins Gefängnis gehen (Postchef Zumwinkel, Steuerhinterziehung)
- die schönen Dividenden nicht mehr so fließen wegen politischer Regulierung - auch ein Herr Middelhoff tief fallen kann wegen Untreue
- wie viele Beispiele muss ich aufführen - ich denke, meine Grundfrage ist verstanden und ich freue mich auf Ihre geschätzte Antwort dazu.
Für Deutschland kann ich Ihnen bisher nicht recht geben. Dass die USA auch militärisch und mit viel Gewalt ihre wirtschaftlichen Interessen durchsetzt, dem muss ich leider zustimmen. Aber wir diskutieren ja über Deutschland, nicht über die ganze Welt, oder?
Jens C: „Schauen wir uns die Lage auch 2019 von TYPISCHEN (nicht Wenigen) Arbeitern und Angestellten an - wenn hier jemand das Wort "Verelendung" (der Massen) einfällt, da bliebe mir die Spucke weg.“
Mit Ihrer strikten Missionierung der Sozialen Marktwirtschaft sind Sie in Wirklichkeit nichts weiter als ein oberflächlicher Tagträumer und Schönredner oder ein halbwegs geschickter Verkäufer des Homo oeconomicus, der eben nicht die Sichtweisen anderer selbstkritisch zur Kenntnis nimmt, sondern immer nur so tut als ob. Dabei ist Ihre unterschwellige Arroganz, die in zahlreichen Ihrer Kommentare aufblitzt für einen aufmerksamen Leser auf Dauer unerträglich.
Es gibt sie, die Verelendung der Massen, und das vielleicht sogar mehr als je zuvor. Die Soziale Marktwirtschaft basiert auf ihrem Grundaxiom, dem Homo oeconomicus. Hören Sie damit auf, diese zu leugnen!
Daran ändert auch der oberflächliche Anstrich des Sozialen nur relativ wenig, basiert die Soziale Marktwirtschaft in Wirklichkeit doch auf den vielen anderen Verlierern. Global gesehen ist heutzutage genau sie das „Opium des Volkes“, hält sie die Menschen doch davon ab, den unverzichtbaren Systemwechsel zu einem wesentlich intelligenteren System endlich einzuklagen.
Jens C., ich weiß bis heute nicht, ob es Unvermögen oder Absicht ist, dass Sie sich mit Ihren „Sonntagsreden“ zur Sozialen Marktwirtschat im Grunde genommen als Totengräber ernst zunehmender Bestrebungen, eine bessere Gesellschaftsordnung als all die bisherigen zu denken und zu installieren, zu betätigen versuchen. Bei Ihrer Penetranz neige ich inzwischen ehr zur zweien Möglichkeit. Deshalb an dieser Stelle auch dies etwas klarere Ansage.
Die liberalen Demokratien haben einen wesentlich intelligenteren und sozialeren Partner als Wirtschaftssystem verdient, als das System des asozialen Homo oeconomicus, dessen Steigbügelhalter – ob unbewusst der willentlich – Sie lautstark immer weiter sind. Ist das Grundaxiom versaut, spielt es nur eine völlig untergeordnete Rolle welch Anstrich man dem darauf aufbauenden geschlossenen System gibt.
Wie massiv ist die Gestörtheit Ihrer Sicht oder aber die destruktive Entschlossenheit, wenn Sie einerseits die Vielfalt und Vielschichtigkeit des Menschen und die Notwendigkeit zur Balance postulieren, sich aber andererseits wie kaum ein anderer in Wirklichkeit völlig uneinsichtig in ein System verbeißen – eben der kapitalistischen Marktwirtschaft, die das auch in ihrem Sontags-Sozial-Kleid bleibt -, das in seiner fundamentalen absolut einseitigen Menschensicht der Inbegriff des Unausbalancierten ist?
Hören Sie auf die unzähligen verheerenden Verwerfungen dieses Systems zu leugnen, dass zum Beispiel weltweit die Schere zwischen Arm und Reich immer krasser wird, dass das Elend durch Mangelversorgung gerade wieder größer wird, dass die Ausbeutung bzw. Verwüstung der Natur immer verheerender wird, dass sogar die Menschen in Deutschland sehenden Auges auf eine medizinische Katastrophe zulaufen und so weiter und so weiter!
Sie erscheinen mir zunehmend wie das Kind, dass sich die Augen zuhält und glaubt, die Gefahr sei dadurch vorbei. Es nützt auf Dauer nichts, wenn Sie auch den anderen raten, sich die Augen zuzuhalten.
Ich habe schon einmal erfolglos versucht Ihnen zu erklären, dass wir bei den sozialen Zielen klare Berührungspunkte haben, dass aber Ihr völlig antiquierter Weg inzwischen der völlig Falsche ist und mit einem Dritten Weg nun gar nichts zu tun hat.
Mensch und Natur brauchen einen echten Dritten Weg, jenseits des völlig hirnrissigen Entweder-kapitalistische-Marktwirtschaft-oder-sozialisische-Zentralverwaltungswirtschaft.
Solange die Menschen nicht von den einseitigen Menschenbildern des durch und durch egoistischen Menschen oder des durch und durch altruistischen neuen Menschen als jeweiligen Ausgangspunkt eines darauf aufbauenden Wirtschaftssystem absehen, so lange rühren sie weiter in der Scheiße.
Jens C, hören Sie endlich damit auf, die Scheiße weiter aufzuschäumen! Eben weil ich Sie in Ihrer grundsätzlichen Zielsetzung ernst nehme, schreibe ich Ihnen diesen Kommentar. Sie sollten sich einmal gönnen, tabulos die Systemfrage zu stellen!
Herr Schramm, danke für die Antwort.
"Mit idealistischem ... Gutmenschentum und Gesprächen, damit kann man die reale Macht und ...Herrschaft ...niemals zur Aufgabe bewegen"(Zitat R.S.)
Ich verstehe das als das Problematisieren des Verhältnisses von Politik und Gewalt.
2 Beispiele:
1) Nach dem Tod Julius Caesars und in dem folgenden Bürgerkrieg in der römischen Republik der Antike wurde das Reich aufgeteilt im Wesentlichen zwischen Octavian (dem späteren Augustus) und Antonius. Antonius, der ehemalige Kavallerie Führer Caesars, hatte den reichen Osten bekommen inklusive Ägypten. Er hatte auch im Westen Anhänger. Er verfügte über das größte militärische und wirtschaftliche Potential. Sein junger Gegner im Westen, Octavian, war kein Militär, er hatte eigentlich keine Chance. Er war Politiker und durch Politik hat er die Kräfteverhältnisse im Reich zu seinen Gunsten geändert. Wie er das römische Reich nach seinem Sieg änderte, war politisch motiviert. Politik siegte über Gewalt. (vergl. Karl Christ)
2) Direkt nach dem zweiten Weltkrieg gab es in vielen europäischen Staaten in der Bevölkerung eine Offenheit für sozialere oder "sozialistische" Gesellschaften und Versuche. In den Nationen, die die Russen besetzt hatten, haben die Kommunisten aber ihre eigenen Vorstellungen gewaltförmig durchgesetzt, statt politisch vorzugehen, statt echte Übereinkünfte mit den jeweiligen Bevölkerungsgruppen zu finden. Das war ein Riesenfehler.
Politik kann Gewalt schlagen. Spätestens, wenn Truppenteile, politisch motiviert, überlaufen. In Deutschland besteht aktuell ein Konsens, alle denken neoliberal von links bis rechts, man braucht also keine militärische Gewalt zur Herrschaftssicherung, obwohl Gewalt im weiteren Sinne unseren Gesellschaften immanent ist.
Die Politik und ihre Ideologie reichen aus und sind viel effizienter.
"Ich sehe eine "Natur des Menschen", die zivilisiert ist, aber auch oft genug auch noch "wild" und anderes mehr." (Zitat Jens C.)
Sagen Sie einem Physiker, ich habe Physik nicht studiert, aber ich habe 43 Jahre Lebenserfahrung ?
Zu Ihrer Menschennatur:
Aus dem Studium u.a. der Wirtschaftsgeschichte wissen wir, dass in den 50er Jahren der Produktionstyp Fordismus vorherrschte. Er war gekennzeichnet durch einfache Arbeit. Die Arbeiter brauchten nicht besonders qualifiziert zu sein.
Mit der wissenschaftlich-technischen Revolution Ende der 60er Jahre wurde ein wissensbasierter Produktionstyp entwickelt. Man brauchte mehr wissenschaftlich-technisch gebildete Leute, die Universitäten wurden erweitert, der Zugang erleichtert für die Unterschichten. In den siebziger Jahren begann sich eine Generation zu entwickeln, die ganz andere Werte und Qualifikationen und andere Arbeit hatte als die in den 50er Jahren.
Daher sage ich, die Menschen in den 50er Jahren waren ganz andre Menschen als die in den 80er Jahren oder die heutigen Menschen. Wenn ich meinen Geschäftspartner in Bombay betrachte, so ist der total anders drauf als ich, ein indischer Muslim, oder anders gesagt, ein Außerirdischer.
In den 50er Jahren war das hier ein ganz andrer Planet mit andren Menschen.
"ich lebe in unserer Gesellschaft seit 43 Jahren und habe ein gewisses Menschenbild und Lebenserfahrung " (Jens C.)
Das reicht nicht, um valide Aussagen zu treffen, es wäre Zufall. Mal ein Buch lesen, kann eine Diskussion befruchten.
"wie können diese Kräfte es zulassen- dass auch Reiche ins Gefängnis gehen"
Ich empfehle die Lektüre des "Leviathan" von Thomas Hobbes. Dann haben Sie erste Antworten. Sie haben sehr viele Fragen. Langsam wird es kostenpflichtig. Damit das ganz klar ist: Herr Schramm und ich sind SEHR SEHR teuer.
Also besser Hobbes lesen.
Ach sie an, der christliche Missionar für den Sozialismus ist auch wieder mal auf Sendung. Er will den Kapitalismus abschaffen, indem er durch predigen bessere Menschen ohne Gier etc, schafft. Er will im Sinne der christlichen Nächstenliebe die Herrschenden bitten, sich zu ändern, bekehren etc. Sie sollen durch Predigten bessere Menschen werden und ihre Macht und ihre Privilegien aufgeben. Die werden aber einen Teufen tun und ihre Macht mit allen Mitteln, wenn es sein muß durch Folter und brutale Gewalt, verteidigen.
Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil. Gewalt muß mit Gegengewalt beantwortet werden. Beten produziert nur neue Märtyrer.
Langfristig ist der Kapitalismus am Ende, das ist glasklar. Niemand weiß aber, auch die zahlreichen apokalyptischen Crashprediger wissen das nicht, wann dieses System zusammenbricht. Da es keine oder nur sehr schwache Gegenkräfte gibt, wird der Zusammenbruch dieses System ins Chaos und zum Weltbürgerkrieg führen. Dieser hat bereits begonnen.
Um die schlimme Zeit des Zusammenbruchs ein wenig hinauszuschieben, sollte man die gute alte soziale Marktwirtschaft, den sog. "Rheinischen Klassenkompromiss" wiederbeleben. Das wäre möglich, wenn man die Wirtschaftstheorie des guten alten Keynes wiederbeleben und die neue Geldtheorie anwenden würde.Das habe ich tausendfach gepredigt, will aber niemand hören.
Also folgt logisch zwingend, das Chaos droht, noch bevor die Welt am Klimakollaps zugrunde geht. Zieht Euch warm an, wenn ihr könnt....Amen und basta....
freue mich auf die Beschimpfungen des Predigers!
Wenn ich diesen Nonsense schon lese! Auf 50 virtuellen Zeilen steht da einmal wieder, Piketty hätte den Kapitalismus natürlich NICHT analysiert. Das stand vor drei Jahren schon so in der SZ, er habe sich nämlich 'verrechnet', der Piketty, dann eine kurze Korrektur, er habe sich doch nicht verrechnet, der Piketty, und dann wieder ehern, "Piketty, der sich bekanntlich verrechnet habe". Und jetzt der Freitag munter obendrauf. Es ist nur lächerlich. Ob man es glaubt oder nicht: eine Widerlegung des Kapitalismus zeichnet sich nicht dadurch aus, dass er am nächsten Morgen zu Staub zerfällt! Das tut er nicht. Darum ist Rechnen das Dümmste nicht!
In Zeiten der Krise tauchen allerlei Propheten, Crashpropeten etc. auf, die mit ihrer Schreibe einfach nur ein wenig Geld verdienen wollen.
''wie können diese Kräfte es zulassen- dass auch Reiche ins Gefängnis gehen (Postchef Zumwinkel, Steuerhinterziehung)'' –– Sie sollten dabei aber auch deren geringe Haftstrafen mit denen der meist unbekannten Täter vergleichen. Wer kann einen teuren Anwalt bezahlen?
►Die Bourgeoisie schafft sich in ihrer (bürgerlichen) Gesellschaft verbindliche Regeln, die auch für ihre Klasse gelten, einschließlich das staatlich-juristische System der Bestrafung beim (auch für die Bourgeoisie verbindlichen Strafrecht; beim bürgerlich-strafrechtlichen) Regelverstoß.◄
►Allerdings ist auch in der bürgerlichen Gesellschaftsordnung und deren staatliche (verbindliche) Gesetzgebung die kapitalistische Ausbeutung und imperialistische Kriegsführung davon ausgenommen. Sei es beim geopolitischen und wirtschaftspolitischen Krieg der NATO-Staaten in Asien, Nahost, Afrika und Lateinamerika.◄
Auch gibt es für die beteiligten geopolitischen, handels- und wirtschaftspolitischen MitarbeiterInnen der Parteien und Ministerien, der Bundeswehr und Nachrichtendienste, der Vorstände und Aktionäre der deutschen Rüstungskonzerne keine Anwendung des bürgerlichen Strafrechts, sollten ihre Rüstungsgüter und Waffensysteme zum mörderischen Einsatz kommen, sei es für Saudi-Arabien im Krieg gegen Jemen und Libyen, im Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan und Zentralafrika, im Krieg der türkischen AKP-Regierung gegen die Kurden und deren Einsatz in Nordafrika *
* Rohstoffkriege der NATO-Staaten; bspw. so auch Frankreichs Uran-Krieg in Afrika für die Rohstoff-Versorgung der französischen [und bundesdeutschen] Elektroenergie-Atomkraftwerke.
29.12.2019, R.S.
Aber natürlich, gehen sie davon aus, daß mir das klar ist. Es geht um etwas anderes.
Auch die sowjetischen, europäischen und deutschen Kommunisten wurden nicht zuletzt im Zweiten Weltkrieg dezimiert. Sie stellten auch in der sowjetischen Besatzungszone Ostdeutschlands und in der nachfolgenden DDR nur eine kleine Minderheit in der Partei und Staatsführung. Analog, so auch in der durch die Kriegsauswirkungen zertrümmerten Sowjetunion. Nicht zuletzt hatten Millionen Bürger der Sowjet-Republiken und Regionen – zusammen mit den deutschen Imperialisten und osteuropäischen Nationalisten und Antisemiten – für die psychische und physische Vernichtung der Sowjetunion gekämpft.
Heute wissen wir es aus dem Verlauf der (weltweit) abgeschlossenen Geschichte des Realsozialismus, dass auf diesem materiellen und psychisch-physischen Trümmerberg keine Emanzipationsgesellschaft, kein Sozialismus und Kommunismus entstehen konnte.
29.12.2019, R.S.
"Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil. Gewalt muß mit Gegengewalt beantwortet werden. Beten produziert nur neue Märtyrer."
Den letzten Satz kann man streichen. Beim 1ten kann es von Fall zu Fall nützlich sein und dazu zähle ich auch den, der von der Sozialen Marktwirtschaft als einer "der besten Welten" phantasiert. Und ihr 2ter Satz dürfte bis auf extreme Situationen kein Erfolgsweg sein, wie es sich aus der Geschichte beweist auch ohne christliche Theologie. Denn i.d.R. wird damit die Grundlage für neue Gewalt gelegt.
"Langfristig ist der Kapitalismus am Ende, das ist glasklar." Nur der Tod ist glasklar.
"Da es keine oder nur sehr schwache Gegenkräfte gibt, wird der Zusammenbruch dieses System ins Chaos und zum Weltbürgerkrieg führen."
Es kommt meistens anders als man denkt und wir werden es zudem mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht mehr erleben. Bereits heute liegen Teile der Welt im Chaos und es gibt dagegen Zonen der Ordnung. Warum sollte das in Zukunft anders sein, wenn die einseitigen Machtmittel noch vorhanden sind. Auch die Auswirkungen des Klimas werden die Zonen unterschiedlich hart treffen, wobei es dann wiederum von den vorhandenen Mitteln (und Möglichkeiten) abhängt, wie dem begegnet werden kann. Was z.B. die Niederländer geleistet haben, wird nur wenigen Staaten gelingen. Auch das ist also heute nicht viel anders.
"freue mich auf die Beschimpfungen des Predigers!" Echt?
Ich leide nicht. Wenn, dann würde ich an der selbstverschuldeten Unmündigkeit leiden, die sehe ich aber, selbstgefällig, wie ich bin, eher bei anderen, da kann man Mitleid haben, leiden kann man an der Krankheit anderer jedoch nicht. Harmlos bin ich wohl.
Ich weiß ja nicht, ob Sie eine, eventuell die Muttersprache beherrschen, aber wenn, dann sieht die „linke Utopie einer solidarischen, selbstbestimmten Gesellschaft“ für Sie so aus wie für alle kompetenten Individuen der Sprachgemeinschaft. Wenn es für Sie nur Eigensinn gibt, gibt es keine Sprache, keine Kommunikation. Wenn Sie in dem thematisierten Ausdruck die nötige Klarheit vermissen, lassen Sie uns an einer Präzisierung arbeiten. Ich finde allerdings, daß die Linke sich lange und intensiv genug um einen präzisen Sinn bemüht hat, würde dennoch gerne mit Ihnen die Begriffsarbeit fortsetzen. Da sollten Sie aber ein bißchen konstruktiver herangehen.
Von der Realisierbarkeit eines Tatbestands abzusehen ist eine ausgesprochen angemessene Vorgehensweise bei Tatbeständen des Möglichkeitsraums, ansonsten würde man sich im Denken beschränken auf das, was schon immer oder irgendwann einmal war, und damit eine Hauptfunktion des Denkens aufgeben. Kann man machen, ist richtig dumm.
„… ist er der Verzicht auf eine zentrale Steuerung und der reine Markt mit Gewinnern und Verlierern, die wechseln können“ - Kapitalismus ist oder schließt ein, wie ich einem anderen Foristen erklären mußte, Marktwirtschaft. Eine Klassengesellschaft, deren wesentliches Merkmal die Tatsache ist, daß die Gewinner und die Verlierer auf zwei Klassen verteilt sind, keineswegs Gewinner und Verlierer wechseln können. Ist das so schwer zu verstehen? Es gibt keinen Kapitalismus ohne Markt, und die Vorteilnahme der einen Klasse ist kein Betrug, sondern die Grundstruktur des Systems, Einzelne zählen nicht, der Kapitalist gewinnt nicht als Einzelner, er wird nicht als Einzelner bevorzugt, sondern aus seinem Standort im System.
Ist für Sie das Bemühen um eine bessere Gesellschaft a priori Verführung und Aufwiegelung?
Ist für Sie Wissenschaft, also die systematische Erforschung dessen, was ist, ein Kampf gegen die Natur, und daher das Beharren in Unwissenheit die einzige naturfreundliche, -verträgliche Haltung? Daß Wissen zur Pflege wie zur Schädigung der Natur gebraucht werden kann, ist eine Binse. Eine solidarische, selbstbestimmte Gesellschaft beruht auf möglichst viel objektivem Wissen über die Welt, aber noch mehr einem reflexiven Wissen über uns selbst.
Nun, in schöner Klarheit erklären Sie die solidarische, selbstbestimmte Gesellschaft zu einer faschistischen Idee, woraus folgt, daß die unsolidarische, fremdbestimmte Gesellschaft eine humane ist. Na, dann kämpfen Sie mal für Entsolidarisierung und Verblödung.
Also ich finde es eine billige, denkfreie Methode der Sinninversion, den Idealisten eine Totalitaristen, den Pazifisten einen verkappten Militaristen, den Wahrheitssucher einen Herrschaftssucher, usw. zu nennen. Im Übrigen habe ich zB in der Steuerpolitik ganz konkret die linke Position beschrieben, die ist reine Illusion, weil die Linke keine Macht hat. So kann die Linke Ihnen detailliert erzählen, was linke Politik wäre, wenn man die Macht hätte. Aber gerade die Tatsache, daß die Linke nicht die (Gestaltungs-)Macht für sich, sondern für die überwältigende Mehrheit beansprucht, verlangt, anzuerkennen, daß die Macht beim Gegner liegt, dem sie nur zu entwenden ist durch den solidarischen Willen der Mehrheit.
Der Kapitalismus als solidarische, selbstbestimmte Gesellschaft, das verstehe, wer wolle. Was Sie resümieren, ist (mir unverständlich) genial oder kompletter Unsinn. Das gilt auch für das, was Sie wollen oder nichtwollen. Ich verstehe Sie so, daß Sie das Geschehenlassen präferieren. Ich jedenfalls kann mit Ihren Schlußbemerkungen nichts anfangen, vielleicht können das andere. Was die dem vorausgehenden Überlegungen angeht: genaueres Nachdenken Ihrerseits hätte meinen Kommentar erübrigt.
Korrektur. Ich hätte schreiben sollen: „sprachkompetente Individuen der Gemeinschaft“. So war es gemeint.
Stimmt, wir kommen nicht zusammen, weil Sie meinen, in einer guten Gesellschaft zu leben, in der es vorangeht, ich, oder ich darf vielleicht sagen: die Linke, habe die gegenteilige Meinung, für mich ist die bestehende Gesellschaft durchaus gemischt, hat auch ihre positiven Seiten, aber es überwiegt das Menschen- und Naturfeindliche, es dominiert eine negative Dynamik, es herrscht ein falsches Prinzip, die Menschen sind fremdbestimmt durch ein ideologisches Paradigma. Die Geschichte wird ihr Urteil fällen.
>>…dass auch Reiche ins Gefängnis gehen (Postchef Zumwinkel, Steuerhinterziehung)<<
>>…auch ein Herr Middelhoff tief fallen kann wegen Untreue…<<
Angestellte, wenn auch an der Hierarchiespitze. Die können natürlich fallen, bzw. fallengelassen werden. Suchen Sie mal Grosseigentümer, gegen die ermittelt wurde und die zu Haftstrafen verurteilt wurden.
ich habe nicht ausschließlich 90%, sondern 60-90 gesagt, und zwar i.d. usa nach dem wk2. als reagan übernommen hat, waren es immer noch über 70% spitzensteuersatz auf kapitaleinkommen. und die hat nicht nur rockefeller bezahlt.
"Nach Supply-Side-Rezept beschloß der Kongreß, die Einkommensteuer in drei Schritten bis Mitte 1983 um rund 25 Prozent zu kürzen. Außerdem erhielten die Wohlhabenden noch ein Extra-Bonbon: Der Höchst-Steuersatz für Einkommen aus Kapitalvermögen wurde von 70 auf 50 Prozent zurückgestutzt."
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14350683.html
um weitere bespiele und zahlen zu finden, lesen sie doch einfach das buch von piketty, ist da alles aufgelistet.
jetzt mal vorsichtig lesen, ich schrieb von 20% mehr , nicht von 20%.
Ansonsten geschenkt. Sie glauben an einen Mythos, die soziale Marktwirtschaft. Die gab es aber noch nie, und wenn man auch noch so sehr die 30 reicheren Jahre nach WK II als solche bezeichen wollte, sie ist vorbei und kommt nicht wieder, weil das reale Wachtsum vorbei ist - und zwar auch für immer. Inhalte dazu finden sie auf allen Wirtschaftsseiten und in entsprechenden staatlichen Studien.
Was die Institution der Steuerevermeidung für Reiche angeht ist das in den USA natrürlich nicht besser als in der EU, sonderne anders verschlüsselt. Wenn Apple zB ein Irland sitzt, dann hat das Gründe und wenn der US-Staat Delaware das größte Steuereparadies der Welt ist, ja dann auch ... also das nimmt sich nix, ist gehupft wie gesprungen und korrespondiert in etwa mit dem Phenomen, dass jedes neue Parlament als erste Amtshanlung die eignen Bezüge und Renten erhöht. Vampirismus ist nix dagegen.
wir sind da überall der gleichen/ähnlichen meinung.
die steuerfrage bezieht sich auf die vergangenheit (50er/60er, ob da die deutlich höheren spitzensteuersätze wirklich bezahlt wurden, bzw. ob es da auch große "schlupflöcher" gab vermag ich nicht zu sagen).
"starke schultern" ist für mich ideologisch aufgeladener neusprech, und dass putzkräfte sinnvollere arbeit als finanzberater leisten steht für mich außer frage.
die formulierung meines beitrags beginnt mit einem zitat von jens c. (dessen ansichten ich nicht teile), und dann folgt ein "diplomatischer" versuch der infragestellung von jens c.`s argumenten.
>>...krankenpfleger und putzkräfte hingegen haben eine geregwete 40-stunden-woche, machen aber ihren körper dabei kaputt und machen deutlich wichtigere arbeit für die gesellschaft.<<
So ist es. Aber sie können eben keine Arbeitskraft kaufen, die ihren Reichtum mehrt. Sind also nach kaputtalistischer Definition Minderleister, "kleine Leute".
Faszinierend.^^
da kann ich auch nur sagen: so ist es.
"kleine leute" und "starke schultern", ideologisches wording zur verschleierung der bestehenden (macht)strukturen.
schönen sonntag noch.
Ist es keinem aufgefallen? Es fällt nie jemandem auf ....
JensC ist hier vertrieben worden.
"Jens C, hören Sie endlich damit auf, die Scheiße weiter aufzuschäumen!"
Ist das die Art, wie die "solidarische Gesellschaft" mit Anderdenkenden umzugehen gedenkt.
Ja, ich bin sicher, das ist sie.
Und der Rest sieht weg.
Dass die Freiheit immer die des Anderdenkenden sei, das war bereits bei Rosa Luxemburg ein Missverständnis.
Die alte und die neue Linke, egal ob National- oder sonstige Sozialisten:
sie schweigen bei Unrecht, wenn es unliebsame Meinungen betrifft.
Auf eine schöne kooperative Zukunft, Napoleone *oink*
"JensC ist hier vertrieben worden."
Abwarten, er hat einfach nicht soviel Zeit wie Sie.
@Insel-BankerIch empfehle Ihnen die Gründung einer Gesinnungspolizei, die alle verhaftet, die es nicht so sehen wollen wie Sie.Ja, ab und an neige ich zur Arroganz, mea culpa. Möchten Sie da den ersten Stein werfen als Unsachuldiger *lol*Ich weiss aber auch um die zahlreichen Schwächen, die ich auf vielen Gebieten habe. Wenn man gut in Mathe oder Sport oder Zeichnen ist, darf man darauf gern stolz sein, oder auf anderen Gebieten. Sie müssen es ja nicht teilen - und das Sie nicht den ersten Stein werfen können, ist offensichtlich....Den Homo Eoconomicus gibt es in der Realität nicht, dies ist eine Erfindung, um komplexe Dinge skizzen/modellhaft zu erläutern. Das viele dies dann auf die Realität übertragen haben, ist falsch - aber nicht mir anzulasten. Im übrigen einfach ein anderer, neuer Aspekt, der von mir nicht aufgegriffen wurde hier bisher. Dichten Sie mir gern weitere, neue Aspekte an - allein wir erkennen dies.Und wenn Sie dazu noch antworten, freue ich mich sehr - Deutschland ist gemeint natürlich:
Schauen wir uns die Lage auch 2019 von TYPISCHEN (nicht Wenigen) Arbeitern und Angestellten an - wenn hier jemand das Wort "Verelendung" (der Massen) einfällt, da bliebe mir die Spucke weg
@Schumpeter7Wir wollen dies ja hier nicht zu "Mein Haus, mein Boot, meine..." Spiel machen und allzuviel persönliches preisgeben. Wir führen eine offene Diskussion und laden jede(n) ein, teilzunehmen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.Wenn ich Sie nicht überzeugen konnte, ist das betrüblich. Mich überzeugen konnten Sie allerdings mit Kraft von Argumenten auch nicht. Überzeugbar wäre ich - aber NUR mit Argumenten in der Abwägung.Peace!Ich werfe einem Physiker nicht vor, Physik studiert zu haben - aber schon, wenn er ein Fachidiot wäre und nicht das Leben als Ganzes auch betrachtet. Eine Gesellschaft ist zu universell, dass eine Fachrichtung allein ausreichen würde.
@w.endemannFAST! Nur fast. Ich meine in einer reformfähigen Gesellschaft zu leben, die das NÖTIGE Ausbalancieren, wenn etwas aus der Bahn gekommen ist, tätigen kann.Diese Reformfähigkeit kann ich historisch im Manchester-Kapitalismus und dem Sozialismus nicht erkennen.
Das Maß und die Mitte - oder anders gesagt die Balance. Ja, das ist meine Sicht.
Keine Extreme.
@erftstadtboylegen wir mal die Wordings nebeneinander und vergleichen die ideologische Grammatik. Also ich höre da von einer Seite immer die gute Margot Honecker raus.Und Sie wohl Dagobert Duck oder andere "prominente Kapitalisten"...So ist das mit den Ideologien - man nimmt nur die gegnerische war...
@Freitag20Natürlich fällt es einem wachen Geist auf. Ich Danke jedem, der einen Anderen in Schutz nimmt, das ist eine edle Geste. Bei mir aber unnötig, ich bin bloß nicht "den ganzen Tag online in Foren unterwegs" ich habe noch ein Leben. Ein paar Stunden oder Tage darf eine Antwort doch dauern. Und ich kann mich rhetorisch wehren, was der anderen Seite bloß missfällt und deshalb immer griesgrämiger und platter wird. Auch damit können wir umgehen.Jeder veredelt sich selbst, so gut, wie er kann.
Pikettys erstes Buch liefert nicht nur eine sehr detailreiche Beschreibung der ökonomischen und damit sozialen Ungleichheit, die sich, auf höherem materiellem Allgemeinniveau, nun wieder auf Verhältnisse zubewegt, wie sie das 19. Jahrhundert prägten. Es liefert auch ein weiteres, von bürgerlichen und daher breiten Mehrheiten geteiltes, Antriebsmotiv, neben dem der Meritokratie, an die fast alle Menschen dieser Welt, die sich Bürger nennen, fest glauben, sogar die Kriminellen unter uns.
Der Bürger strebt nach dem Dasein als Rentier und Privatier (Man denke an so manche Artikelchen selbst in der besten Presse: "Mit 40 ausgesorgt"), der von Profiten (Zinsen, Dividenden, Gewinnen) leben kann und aus diesen immer weiter Vermögen akkumuliert, das nicht aus eigener Tätigkeit oder Produktion entspringt.
Persönliche Freiheit und zugleich Sicherheit, Genuss und Zufriedenheit, entspringen diesem Dasein und ermöglichen ein Leben ohne Konkurrenz, außer man erstrebt diese, im Rahmen eines freien Lebensentwurfs. Das Erbe erhält diesen Zustand für die eigenen Nachkommen.
Gut, dass Piketty nun konsequent fortsetzt und uns beibringen will, was er "dazulernte". Mehr wirtschaftliche Gleichheit kann nicht ohne Umverteilung und einen allgemeinen, dafür legitmierten Umverteiler, genannt Staat, entstehen, der dafür vor allem die Besteuerung verändern muss! Gerechtigkeit stellt sich nicht ohne einen gesetzlichen Rahmen, mit Verteilungsregeln, ein.
Was bieten die beiden Gegenvorstellungen?
Der Liberalismus, ganz ursprünglich einmal eher ein politisches und moralisches Reformprojekt, schlägt seit ewigen Zeiten die Befreiung der Wirtschaft und der Kapitalisten von Steuern ("den Fesseln") vor, weil dies die effiziente und erfolgreiche Kapitalkkumulation und Verwendung verhindere und damit immer auch Wohlstandgewinne der Habenichtse, in Form von ausreichender bezahlter Arbeit oder in Form der Wohlfahrt (durch den Reststaat und die private Philanthropie), reduziere.
Der Sozialismus/Kommunismus predigte den weitreichenden Transfer des Kapitals und der Entscheidungsgewalt seiner Verwendung auf den Staat. Eine bemerkenswert konservative Denkhaltung, die, unter anderem, an diesem Dogmatismus einging.
Pikettys Steuervorschläge erscheinen selbsterklärend. Die Idee von einem allgemeinen "Startkapital", einem "Startgeld" für Jedermann und jede Frau, erinnert an Vorschläge aus der liberalen Gerechtigkeitstheorie John Rawls. Sie wirkt wie ein "Fairness" - Element.
Klar ist, dass weder Historiker, noch Wirtschaftswissenschaftler, noch sonstige Intellektuelle oder Politiker und schon gar nicht die BürgerInnen in Mehrheiten, ja selbst die deutlich ungerecht oder unfair behandelten Erdenbüger unter ihnen, von einem Ende des Kapitalismus träumen, geschweige denn, dafür einen leicht einsehbaren Entwurf präsentieren können, der Chancen auf größere Zustimmungs-Mehrheiten hätte.
Daher muss man als Linker ernsthaft über diese weniger radikalen und systemimmanenten Lösungen nachdenken. Eine neue Linke akzeptiert den Kapitalismus, weil ihr, außer einem neuen Gewaltversuch, nichts anderes übrig bleibt.
Die größte pseudolinke Transformationsgesellschaft dieser Erde, lernte zuletzt und entwickelten sich, als "Spätzünder", in einem Tempo, das immer noch mit Staunen beobachtet wird, zum durchgängig kapitalgesteuerten System, mit enormer Repression und zukünftig vollständiger Personenkontrolle.
Ihre Rezension, Herr Krätke, macht mir den neuen Piketty schmackhaft. Danke dafür.
Christoph Leusch
Bisher hat bei allem Geschwafel die Linke immer viele kapitalistische Strukturen übernommen, weil die hypothetischen Überlegungen nicht funktionierten. Leider hat das nicht zu neuen Erkenntnissen geführt, man ist erfahrungsresistent. Die sogenannte "Masse" wiederum weniger , sie reagiert mit Mißtrauen und Ablehnung.
Diese "Masse" hat die Linke schon immer weniger interessiert, sie war nur Mittel zum Zweck. Ein kleiner Teil der Linken denkt da anders, konnte sich aber nie durchsetzen.Dadurch ist bei vielen Linken die Stoßrichtung vorhanden: Entweder du folgst uns oder wir zwingen dich. Diese Vorgehensweise erzeugt bei der "Masse", beim Wähler, Angst und wieso sollte er ein System gegen ein ähnliches tauschen?
Bisher konnte eine linke Regierung sich nur eine zeitlang halten durch Gewalt, Einschränkung der Meinungsfreiheit und Bespitzelung. Das erzeugt nicht gerade Sympathie.
Es zeugt auch von einer gewissen Hybris, die "Masse" immer für eigene Ideen einzuspannen, zu mißbrauchen ohne daß diese größeres Interesse zeigen oder gar hinter diesen Linken stehen.
Die Masse ist nicht links, auch nicht das sogenannte Proletariat.
Allein schon die antiquierte Sprache der dogmatischen Linken schreckt ab und ist längst überholt. Eine Nomenklatur aus dem 19 Jahrhundert.
An dieses Wunder glaube ich nicht mehr (ehrlich gesagt, seit über 50 Jahren). Ist aber schön für Sie, daß Sie das noch können.
Die Steuern erhöhen, den Staat als Sachwalter der allgemeinen Interessen einsetzen statt des eigennützigen Privateigentümers. Naja, Linke haben da zunächst mal nichts einzuwenden. Allerdings genau das hat man neben der Infragestellung des Privateigentums an Produktionsmitteln in einer sozialistischen Realität versucht, und es hat nicht geklappt. Wer glaubt denn, daß es jetzt klappt, nur weil man es nicht mehr Sozialismus nennt, sondern soziale Marktwirtschaft (die Marktwirtschaft wurde im realen Sozialismus etwas mehr reguliert als im rheinischen Kapitalismus, siehe Mieten und Grundnahrungsmittel). Die Illusion, daß das klappen kann, nährt sich aus der Idee, daß das System zwar stärker reguliert sein soll, aber doch noch ein wenig in den Händen der raffgierigen Kapitalisten verbleibt, die verstehen schließlich was von Reichtumsmehrung. Wer an halb Kapitalismus/halb Sozialismus glauben kann, der hat auch keine Probleme mit der schwangeren Jungfrau Maria. Nein, es wird nichts ohne radikale Strukturänderung und ohne radikalen Bewußtseinswandel.
Und (@ Montaine Duvall) es kommt nicht darauf an, daß die Linke den Bewußtseinswandel vollzogen hat, sondern daß die Massen anders denken. Anders wollen. Anders handeln. Die Linke kann und sollte dabei behilflich sein. Aber es geht nicht stellvertretend, es bedarf der Mehrheit der mündigen Bürger.
@all
Ich empfehle allen Beteiligten hier sich bitte klarzumachen, dass wir uns auf der Zielgeraden in einen digitalen Totalitarismus befinden. Unter diesem Aspekt sollte man vielleicht ganz unabhängig von den marginal verschiedenen, teils idealistischen Denkmodellen hier mal den Zusammenhang zwischen Verarmung und Totalitarismus/Faschismus reflektieren. Es ist, um ganz klar zu sein, dabei nicht die Armut der sogeannnten "Unterentwickelten" gemeint, sondern die der zunehmend Verarmten in den absteigenden, angeblich demokratischen Industrienationen ...
Gerade diese Erkenntnis sehe ich bei vielen linken nicht. Könnten sie bitte ihren ersten Satz etwas präzisieren?
Bleibt die Frage, ob das etwas mit Verarmung zu tun hat.
"An dieses Wunder glaube ich nicht mehr (ehrlich gesagt, seit über 50 Jahren). Ist aber schön für Sie, daß Sie das noch können."
Naja, das muss ja ein kurzer Glaube gewesen sein, wenn man diesbezgl. politische Mündigkeit ab dem 14. Lj. vermuten kann und ab ca. dem 20. unterstellen muss. Da würde ich genealogisch bis biographisch eher von a priorischer Festlegung sprechen, als vom viel besser "legitimierbaren" Glaubensverlust, der meist quälende Prüfungen bereithält, sich nach offenem Diskurs, reifer Entscheidung gewisser Anpassungsbereitschaft und gutem Willen anhört, nicht wahr Herr Jäger?
Jedenfalls ist Ihr früher Eintritt in die SEW/SED mit 24 Jahren ja nicht vom Himmel gefallen. Man wurde dort 1970 nicht einfach mal eben Parteimitglied wie bei der CDU, SPD usw., schon gar nicht als junger Mensch, es musste mind. 1 Jahrzehnt quasi lupenreiner Kaderbewährung vorausgehen, - von Ausnahmen bei knappen Funktionseliten, zu denen Sie zumindest im Offenkundigen ja nicht gehörten, bei bekannt-kontrollierten Inlands-Biographien usw., mal abgesehen. Da liegt ein erstes Staatsexamen über „Lenins Rezeption der Hegelschen Logik“ in der 2. Hälfte der 60ger durchaus am FRÜHEN Weg.
Ihre Spaltung/Sockenpüpplerei in das W.ende(mann)-Traumatogen verweist nicht nur auf tiefe Wunden im Wende-Bewältigungsregime sondern auch auf dessen relatives Gelingen, - wozu der Sprachwitz nicht alles gut ist!
Nachdem die blaukarierte Sturmabteilung mit der Bemerkung im Profil, dass Gedankenfreiheit der größte Fehler sei, hier auch stets auffährt, wenn der Sektenführer bedroht sein könnte, ist es nicht verkehrt, hier ein paar wenigstens temporär aufzurütteln und darauf hinzuweisen, was unter ihren Augen geschieht.
Ich dachte daher weniger daran, dass Sie (schon jetzt) Verteidigung nötig hätten als an den Film "Die Welle", in dem es "bis zuletzt" auch keinem auffiel, was da im Gange ist.
Hoppala. Danke, das erklärt einiges.
bella19656: „freue mich auf die Beschimpfungen des Predigers!“
Dass Sie in vorauseilender devoter Haltung ganz putzig die Maßregelung eines Predigers quasi selber anmahnen, versprüht sogar ein wenig Hoffnung: Offensichtlich haben Sie selber gemerkt, welch unbändigen Schwachsinn Sie in Bezug auf meine Person wider besseren Wissens geäußert haben. Auch bei Ihnen stellt sich deshalb die entscheidende Frage: Können oder wollen Sie nicht besser?
JensC: „Ich empfehle Ihnen die Gründung einer Gesinnungspolizei, die alle verhaftet, die es nicht so sehen wollen wie Sie.“
Diese für Populisten typische Argumentation, wenn sie inhaltlich nicht mehr weiter wissen, hat meine obige Frage nach „Unvermögen“ oder „Absicht“ bezüglich Ihrer Person unmissverständlich beantwortet. In Bezug auf Ihren Steigbügelhalter in diesem Blog, wurde diese Frage bereits früher völlig klar beantwortet. Er kann und will einfach nicht anders und verdient deshalb keine weitere Audmerksamkeit.
JensC: „Den Homo Eoconomicus gibt es in der Realität nicht, dies ist eine Erfindung, um komplexe Dinge skizzen/modellhaft zu erläutern.“
Das Menschenbild des „Homo oeconomicus“ ist in den Wirtschaftswissenschaften knallharte Realität, die aber auch jedem Lehrsatz und jeder Formel zugrunde liegt. Wie aber lässt sich dann ruhigen Gewissens behaupten, man habe das so genau doch gar nicht gemeint, da der Mensch in Wirklichkeit ja doch viel komplexer sei. Es ist keine Frage mehr, auch Sie sind ein Opfer dieser „Ökonomen-Schizophrenie“. Wenn Sie wollten, könnten Sie es allerdings besser. Davon bin inzwischen überzeugt.
Nicht viel anders als Sie weise ich stets auf die Komplexität des Menschen hin. Aber im absoluten Gegensatz zu ihnen postuliere ich infolgedessen (absolut logisch und eben nicht länger ideologisch!) ein komplexeres Menschenbild als Grundaxiom einer wirklichkeitsnahen Wirtschaftsordnung. In der heutigen Zeit wäre das kein Problem mehr, vorausgesetzt der Verstand ist klar genug, tabulos einen kompletten Systemwechsel zuzulassen, was das Auswechseln des Grundaxioms automatisch mit sich brächte.
Mir ist eigentlich jeder Systemkritiker lieber als die Jünger - es sind fast immer weiße Männer - des Neoliberalismus.
Nur glaube ich, die Kapitalistenklasse kann man nicht davon überzeugen, doch Bitteschön mit der Ausbeutung aufzuhören. Man muß diese Klasse einfach abschaffen indem man ihnen die Produktionsmittel wegnimmt..
Wenn mit erstem Satz erster Absatz gemeint ist:
Wenn die citoyens bourgeois sind, sind sie als Wirtschaftssubjekte wie als Staatsdiener an Karriere, Status, Einkommen usw interessiert. Dann sind sie eventuell bessere, weil sie nichts persönlich riskieren und daher ohne negative Konsequenzen etwas gesellschaftlich Richtiges machen können, eventuell aber auch schlechtere Wirtschaftsorganisatoren als die Kapitalisten, die erfolgreich sein müssen, sich keine kapitalistische Inkompetenz leisten können. In einer weitgehend bourgeoisen Gesellschaft bringt die Vergesellschaftung und „demokratische Kontrolle“ wenig. Ein oberflächliches Bekenntnis, „links“ zu sein, bedeutet vielfach nur, da seine Wähler zu finden glauben. Auch Steuererhöhungen bringen wenig oder nichts, wenn sie in Rüstung, Prestigeprojekte, in die Absicherung der kapitalistischen Produktion gesteckt werden. Der Sozialismus ist nicht mit einer bourgeoisen Gesellschaft zu machen, das ist der tiefere Grund des Scheiterns der realsozialistischen Versuche, die mehrheitlichen bourgeois haben keine Verantwortung übernommen, warum auch, die neue Gesellschaft war nicht ihre Gesellschaft. Pikant war, daß auch die meisten Nutznießer einer solchen neuen Gesellschaft nicht in ihr ihr Wohl sehen konnten.
Putzig. Wenn Sie so weitermachen, glaube ich bald selbst, M.J. zu sein. Nur, wen interessiert, wer ich bin?
... dann hat das "man" die Produktionsmittel. Und dieses "man" sind dann die neuen Kapitalisten. :))
Bei Ihnen wie bei Idog bin ich mir beinahe sicher, dass Sie beide auch dann nicht aufhören würden, gegen ungerechtfertigte und betrügerische Bereicherung zu kämpfen. Denn die würde es auch dann geben - ganz einfach, weil ein bislang benachteiligter Mensch, zu Einfluss gekommen, nicht unbedingt ein besserer Mensch ist als sein Vorgängerkapitalist.
Sozialismus meint, das durch demokratisch gewählte Gremien verhindern zu können. Ich glaube nicht, dass das gelingt. Ich habe derzeit mit solchen demokratischen Gremien zu tun, ganz auf der Basis, und weiß, dass dort Vetternwirtschaft krasse Blüten treibt. Die ist zwar dezentral und entfaltet keine unmittelbar globale Auswirkung, aber in Summe eben doch.
Wenn der Gegner - der neoliberale Kapitalist, der tatsächlich immer weniger Schamgrenzen kennt - wegfällt, werden die anderen ganz selbstverständlich in dessen Rolle schlüpfen.
Soll man also nicht gegen Kapitalisten kämpfen? Man soll ... gegen Unrecht kämpfen, wer immer es auch begeht.
Guten Rutsch!
"Das Menschenbild des „Homo oeconomicus“ ist in den Wirtschaftswissenschaften knallharte Realität, die aber auch jedem Lehrsatz und jeder Formel zugrunde liegt."
Stuß as Stuß can.^^
"in den Wirtschaftswissenschaften knallharte Realität"
merkt noch einer was?
Realität in den Wirtschaftswissenschaften.
Erstens ist sogar die moderne Wirtschaftswissenschaft längst davon abgekommen, zweitens soll sich bitte jeder mal fragen, wie er seine Entscheidungen trifft: stets und immer knallhart auf den eigenen Vorteil bedacht? Oder auch aus momentaner Laune? Oder anderen Zuliebe? Oder weil er sich einfach mitreißen ließ von den peers? oderoder ....
Es gibt diesen Homo öconomicus nicht, gab ihn nie.
Das haben nur die Vorgestrigen noch nicht bemerkt und wollen ihn ... ablösen, durch einen multipel motivierten, wenn auch leicht manipulierbaren Homo, der längst Realität ist und es stets war.
In dem Fall .... aber nur Makerade für eigene Ressentiments und Vernichtungswünsche.
Mann, Napoleone, Sie müssen wirklich ein Leben voller unverdauter Demütigungen hinter sich haben, um jetzt im Alter diesen Rachefeldzug gegen die "Bösen" starten. Was Ihren Sturmtrupp im Schlepptau angeht, haben Sie die richtige Induktion getroffen: der wartet auch schon lange drauf, dass er es Leuten, die ihm Angst machen, endlich heimzahlen kann.
BöseBöseBöse .... oder wie Ihr blaukarierter Angestellter so schön schreibt:
"Die Gedanken sind frei, und das ist vielleicht der größte Fehler."
GEDANKENKONTROLLE - Vernichtung der von Ihnen als destruktiv und schädlich Identifizierten, wie Sie des Öfteren zu formulieren belieben.
Das ist doch Ihre eigentliche Mission, der Homo irgendwas ist nur die Ausrede.
Das Argument ist mindestens 200 Jahre alt, es wurde mir schon als noch einigermaßen junge Studentin entgegengehalten. Was soll ich darauf antworten? Das, was ich schon seit 50 Jahren darauf antworte? Der Mensch ist schlecht, das mag sein. Aber die Verhältnisse sind noch viel schlechter. Wenn der Satz richtig ist, daß das sein das sein das Bewußtsein bestimmt, so bessert sich der Mensch vielleicht, wenn er 500 Jahre in besseren Verhältnissen lebt. Das politische Arbeit frustriert, ist auch ein alter Hut, das erlebt jede. Ich hab mich aus der Politik zurückgezogen. Sollen mal die Jungen ran
auch dir guten Rutsch, ich feiere mit grünen Freunden. Das ist gut für mein Adrenalin
PS: die schlimmsten Erfahrungen machte ich in der Linkspartei. Da regiert Intrigantenstadel und es wird auf höchster Ebene beobachtet, wer mit wem übernachtet...alte Stasiausbildung.....das war in den linken Gruppen früher anders, da half man Genossinnen, wenn es ihnen schlecht ging...
Freitag20: „merkt noch einer was?“
Es ist wohl Ihr Glück, das unsere beiden Kommentare erst am Ende des Austausches hinter obigen Beitrag stehen. Auf diese Weise bekommen nicht mehr all zu viele Ihre erneute selbst verschuldete Komplett-Demaskierung mit.
▪ Wer noch nicht einmal den einfachen Satz, „Die Gedanken sind frei und das ist vielleicht der größte Irrtum“ (s. Profil Pleifel), versteht und dennoch meint, diesen völlig falsch kommentieren zu müssen (Freitag20: … „mit der Bemerkung im Profil, dass Gedankenfreiheit der größte Fehler sei“), der demonstriert entweder eindrucksvoll seine beschämende intellektuelle Beschränktheit oder seine auch nur scheinbar schlaue „trumpsche Methode“, die Wirklichkeit nach Lust und Laune zu verbiegen.
Nicht nur, dass Sie damit für keinen seriösen Forenteilnehmer in irgendeiner Form mehr ernstzunehmen wären, sondern dass sie sogar als zersetzerischer Agitator, falls das Ihre Identität sein sollte, mit Pauken und Trompeten durchfielen, weil Ihre Vorgehensweise dann doch viel zu offensichtlich plump ist, ist Ausdruck Ihres Versagens. Das einzige womit Sie in irgendeiner Form zumindest in den Augen Ihrer Mitstreiter punkten können, ist der immer wieder auftretende Versuch, andere Forenteilnehmer zu diskreditieren. Ja, diesbezüglich zeigen Sie „Qualitäten“ (welch ein Missbrauch dieses Begriffs!).
▪ Jetzt aber kommt es so richtig dicke, weshalb ich mich dann doch zu diesen Zeilen aufgerafft habe, obwohl Sie meine Aufmerksamkeit normalerweise in keiner Hinsicht mehr verdienen:
Freitag20: „Es gibt diesen Homo öconomicus nicht, gab ihn nie. Das haben nur die Vorgestrigen noch nicht bemerkt“.
Damit Sie es am Ende nicht doch wieder nicht verstehen (wobei ich befürchte, dass dieses Mal selbst dazu der intellektuelle Horizont unbeabsichtigt oder beabsichtigt vielleicht wirklich nicht ausreichen könnte): Es sind genau Sie und Ihresgleichen, die zu den „Vorgestrigen“ gehören und die sich krampfhaft in die Existenz des Homo oeconomicus verbeißen.
Ich habe nie behauptet, dass der Mensch durch und durch ein asozial rational kalkulierender, stets auf seinen eigenen Vorteil kalkulierender eiskalter Egoist ist. Ich habe immer darauf bestanden, dass der Mensch sehr wohl in sich Egoismus und Altruismus vereint, dass er evolutionär gesehen ein Meister der Kooperation ist, was ein funktionierendes Miteinander dieser auch nur scheinbar konträren Charaktereigenschaften bedeutet. Wenn Sie wollten könnten auch Sie das verstehen. Allerdings ist für einen agitatorischen Zersetzer Kooperation wie Weihwasser für den Teufel. Wo also ordnen Sie sich selber ein?
Eben genau weil der Mensch niemals mit dem Homo oeconomicus gleichgesetzt werden darf, fordere ich den kompromisslosen Systemwechsel: Wir benötigen endlich ein Wirtschaftssystem, dass nicht länger auf einem völlig einseitigen Menschenbild – wie das dem Homo oeconomicus oder auch dem „neuen“ altruistischen (Sowjet-)Menschen – basiert, sondern das die menschliche Vielschichtigkeit und beispiellose Fähigkeit zur Kooperation ins Zentrum rückt. Diese Fähigkeit braucht eben genau keine Gesinnungspolizei und keine diktatorische Zwangssysteme (das brauchen nur die von Ihnen oder Ihren Mitstreitern bevorzugten Systeme!), denn sie ist „Teil“ der evolutionären Sozialisation und kann es Schritt für Schritt wieder für jeden gesunden Menschen mit ebenso gesundem Menschenverstand werden, wenn man endlich aufhört, den Menschen unentwegt und mit Nachdruck etwas völlig anderes einzuschwätzen.
Wer davon schwadroniert, dass der Homo Oeconomicus in den Wirtschaftswissenschaften nicht als knallharte Realität existiert, der hat vom geschlossenen logischen System der kapitalistischen Marktwirtschaft aber auch nun gar nichts verstanden und sollte besser schweigen, anstatt sich restlos lächerlich zu machen.
Im Folgenden als Beispiel die Definition des Homo oeconomicus laut dem Wirtschaftslexikon Gabler:
Wissenschaftstheorie: Modell eines ausschließlich „wirtschaftlich” denkenden Menschen, das den Analysen der klassischen und neoklassischen Wirtschaftstheorie zugrunde liegt.
Entscheidungstheorie: Idealtyp eines Entscheidungsträgers, der zu uneingeschränkt rationalem Verhalten (Rationalprinzip) fähig ist und damit in der Mehrzahl der bislang im Operations Research formulierten Entscheidungsmodelle unterstellt wird.
Wirtschaftsethik: Der Homo oeconomicus spielt als Schema für die Analyse wirtschaftsethischer Probleme eine zunehmend wichtigere Rolle.“ (Quelle hier)
(Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/homo-oeconomicus-34752)
Fazit: Wer ernsthaft intelligente Veränderung will, muss sich ideologisch „nackicht“ machen und tabulos seinen Verstand beim besonnenen Aufbau eines besseren Neuen nutzen. Das wird weder durch Gewalt noch durch Beten, weder von links noch von rechts, weder von den Jüngeren noch von den Älteren umzusetzen sein. Dieses Mal braucht es (generations-, ideologie-, religions-, partei- und lagerübergreifend) den überwältigenden Druck von allen Ebenen der Gesellschaft – und zwar von jedem Einsichtigen, der erreicht werden kann. Gebraucht wird eine Gesellschaft, die in nahezu allen Belangen auf dem Prinzip der Kooperation auf gleicher Augenhöhe aufbaut. Dieses umzusetzen ist aus der individuellen Sicht eine unlösbare Mammutaufgabe, aus der Sicht von 7.762.700.054 Menschen alles andere als unlösbar.
In Wirklichkeit sind die essenziellen Zusammenhänge wesentlich einfacher zu verstehen, als einem all die intellektuell Inkontinenten weismachen wollen. Ist das Prinzip erst einmal durchgedrungen, dass es sich dieses Mal um eine WinWin-Situation für letztendlich einen jeden handelt, dann bleiben nur noch die 1%-10% der absoluten Nutznießer und deren völlig verblendeten Lakaien und zersetzerischen Wadenbeißer übrig. Mit denen können die übrigen 90% allein durch zukünftige Kooperationsverweigerung fertig werden.
@Insel-BankerEigen- und Fremdwahrnehmung... Sie schreiben, ich möge gefälligst meinen Sche... hier nicht mehr verbreiten/aufzuschäumen - und wenn ich Ihnen darauf antworte, ist dies natürlich populistisch.Danke Ihnen verstehe ich nun die Polemik, dass es manchmal nur rot lackierte Faschisten wären - was man dem real existierendem Sozialismus oder Kommunismus früher vorgeworfen hatte.Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Fingernägel lackieren.
Erbärmlich Ihre Antworten!
Und ein Zusatz:....es werden ständig neue Aspekt aufgeführt, für die "ich" mich dann verantworten soll?! Oder wie oder was? Zum wiederholtem Male...
JensC: „Den Homo Eoconomicus gibt es in der Realität nicht, dies ist eine Erfindung, um komplexe Dinge skizzen/modellhaft zu erläutern.“
Das Menschenbild des „Homo oeconomicus“ ist in den Wirtschaftswissenschaften knallharte Realität, die aber auch jedem Lehrsatz und jeder Formel zugrunde liegt. Wie aber lässt sich dann ruhigen Gewissens behaupten, man habe das so genau doch gar nicht gemeint, da der Mensch in Wirklichkeit ja doch viel komplexer sei. Es ist keine Frage mehr, auch Sie sind ein Opfer dieser „Ökonomen-Schizophrenie“. Wenn Sie wollten, könnten Sie es allerdings besser. Davon bin inzwischen überzeugt.***Also ich habe BWL studiert 2000 bis 2005 - und dort wurde immer gesagt, dass dies "natürlich" ein Modell ist, was in der komplexen Realität nicht vorkommt. Kaum eine Wissenschaft kommt aber ohne Modellannahmen aus...
Noch viel früher gab es tatsächlich einige Vertreter der Zunft, die das ernst gemeint hatten.
Tja. Und... Was hat das mit mir und meiner Argumentation zu tun?
@Insel-BankerÜberzeugen Sie mich mit der Kraft der Argumente! Definieren Sie gern neu, was Sie damit ausdrücken wollen? Respekt für andere Ansichten? Oder was? ...ich möge gefälligst meinen Sche... hier nicht mehr verbreiten/aufzuschäumen
Hey Leute,
Wenn man die Kommentare unseres Missionars so ließt, bekommt man eine Vorstellung, zu was der Katholizismus auch heute noch fähig ist. Früher haben sie Hexen verbrannt, bei lebendigen Leibe.......Stalin und die KP waren Waisenknaben gegen die Katholische Internationale
Einen guten Rutsch.......Gott will es....lach....
Das Skandinavische Wohlfahrtsstaatsmodell war auch in meiner Familie immer das Argument für einen gute Fiskalpolitik. So wie ich es verstanden habe, lohnt sich der zehnte Teil von viel immer noch mehr, als der sagen um nur ein Zehntel beschnittene Teil von wenig.
welche wordings konkret bitte?
margot honecker gegen dagobert duck ist wording des kalten kriegs. das wofür beide stehen, lehne ich ab.
und zu ideologie: sie sind aus meiner sicht das einzige, was menschen bisher zustande gebracht haben, um populationen über ein paar hundert menschen zusammen zu halten.
gegen ideologien habe ich daher nichts, die frage ist für mich: welche führt wohin.
Das skandinavische Modell ist relativ zu sehen. Zum einen übernimmt der Staat vielmehr Aufgaben als hier, zum anderen ist die Beschäftigtenzahl beim Staat bedeutend höher.
IKEA und andere sind von den Steuern kaum betroffen, man hat seine Tricks. Steuern bezahlen vor allem die, die nicht weglaufen können. Überall.
Was wollen sie damit sagen?
ein weiterer hinweis, wann wieviele steuern gezahlt wurden, diesmal in der brd (in dem besipiel über 60%)
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/reich-ist-nie-genug
zur weiteren lektüre empfehle ich das in dem artikel zitierte buch von c. butterwege
@ErftstadtboyInteressante Infos, Danke. Wie viele DM-Einkommens-Millionäre gab es in der BRD 1950? Google-Recherche hat mir leider keinerlei Infos ergeben... Mutmaßlich, mutmaßlich aber eine "überschaubare" Größe. Das Durchschnittsengelt 1950 im JAHR lag bei 3.161 DM... Diese Angabe finde ich zumindest... Lässt stark mutmaßen, dass die Millionäre überschaubar waren, oder irre ich? https://de.wikipedia.org/wiki/DurchschnittsentgeltWenn es also nur eine Handvoll Einkommens-Milliönäre gibt, spielt eine Besteuerung von 70 oder 90% keine Rolle, bei den wenigen Köpfen.
Nochmals: DANKE für alle erhellenden Infos. Aber EINORDNUNG ist auch gut. nicht mehr nicht weniger versuche ich.
" ... glaube ich bald selbst, M.J. zu sein. Nur, wen interessiert, wer ich bin?"
So kann nur jemand fragen, der sich in übermenschlichen Kontexten glaubt, - bei Ihnen ist das der Hegelsche Kosmos des Weltgeistes, der sich als Weiterentwicklung des metaphysischen Kategorien-A-Prioris - also VOR jedem Humanum - kantscher Idee versteht.
tja,
"der bestirnte himmel über uns" ist manchem
ein hoffnungs-generator .
aber auch der kosmos spricht, wie die götter, nur durch
priester-dolmetscher....