Plump statt grob

Österreich Vor den Neuwahlen Mitte Oktober stehen die Zeichen auf Schwarz-Blau
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2017

Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Wahl trotz des wahrscheinlichen Einzugs der AfD in den Bundestag eher konventionell und bieder (Merkel gegen Schulz!) abläuft, ist das politische System in Österreich regelrecht in die Mischmaschine geraten. Die Volatilität nimmt zu, Übertritte und Austritte bestimmen die parlamentarische Szene. Wichtiger, als zu prognostizieren, wer reüssiert, ist zu konstatieren, dass das Parteiensystem im Zerfall begriffen ist. Österreich liegt im Trend.

Wahlkämpfe sind immer stärker atmosphärisch ausgerichtet. Es geht weniger um die Mobilisierung von Interessen als die Produktion von Stimmung und darum, die Wähler richtig zu temperieren. Inhalte werden über Reizworte beschworen, nicht über Konzepte abgehandel