Politik der Beichte

Das Theater ist doch nicht tot Es lebt nur weniger laut und extravagant. Eine Beobachtung auf den Bühnen der Gegenwart, ein möglicher Zusammenhang und eine fromme Erklärung
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Ein plüschrosa Teppich und ein langes Sitzkissen auf einer Bühne mit sieben Figuren aus aller Herren Länder. Lakonisch reden sie über ihre Herkunft, erzählen kleine Geschichten in Sachen Heimat und Nation. Sie haben ihre liebe Not damit. In ihrer Haut fühlen sie sich sichtlich unwohl, in den Erinnerungen und Heimatgefilden genauso. Das gestehen sie freiweg, in traurigen und slapstickartigen Miniszenen vor einem amüsierten und erschrockenen Publikum. Die Zuschauer in den Berliner Sophiensälen, vorwiegend im gleichen Alter wie die Theatermacher (zwischen 20 und 30), erkennen sich in der eingestandenen Heimatlosigkeit erfolgreich wieder - weil es die eigene ist. So geschehen in der Inszenierung Heimatspiele - bin ich hier richtig? der Freien Gruppe Lubr