Politik des ruhigen Tritts

Körperarbeit Gunter Gebauer über die sich wandelnde Rolle des Sports in der Gesellschaft
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FREITAG: Sport wird mehr und mehr ein Feuilleton-Thema, das müsste Ihnen als Philosph und Sportsoziologe doch gefallen?

GEBAUER: Die Autoren im Feuilleton wollen im Grunde genommen ihre Liebe zum Sport essayistisch verarbeiten, was sehr schön ist und auch zu sehr schönen Resultaten führt, aber nie analytisch ist.

Was fehlt Ihnen in der Analyse?

Es geht darum zu erkennen, wie Sport in die Gesellschaft eingebettet ist, wie sich im Sport Entwicklungen niederschlagen, die später für die ganze Gesellschaft wichtig werden. Dafür braucht es ein gewisses soziologisches Wissen, und man muss die Sportstrukturen sehr genau kennen, die Hintergründe und die Mentalität der Leute, die Spitzensport machen und organisieren.

Wenn man das alles nicht kennt, steht man