Politische Demoskopie

Atomausstieg Merkel passt ihre Politik dem Volk an. Selbst im Rückzug wiederholt sie die Fehler ihrer zukunftsblinden Energiepolitik
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Am Tag eins nach Fukushima verkündete Angela Merkel, man könne im Angesicht der Katastrophe „nicht zur Tagesordnung übergehen“. Und alle, Freund wie Feind, waren überzeugt, genau damit werde sie nun – gewohnt berechnend – unverzüglich beginnen. Am Tag zwei nach Fukushima trat die Kanzlerin erneut vor ihr Volk und erklärte die eben erst nach zähem Ringen und gegen eine breite Mehrheit erzwungene Verlängerung der Reaktorlaufzeiten für ausgesetzt. „Damit kein Zweifel entsteht: Die Lage nach dem Moratorium wird eine andere sein als die Lage vor dem Moratorium“, sagte sie.

Das war schon falsch, als sie es aussprach: Denn an diesem Tag war die veränderte Lage längst Realität. Auch ohne Moratorium. Dabe