Unterwegs im Gegenwind

Steffi Lemke Ob als Agrarwissenschaftlerin oder Umweltaktivistin: Die neue Bundesumweltministerin war schon immer prinzipientreu. Wird sie es schaffen, in ihrem Amt die Bürger mitzunehmen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2022
Sie stellte sich gegen Gerhard Schröder, sie bändigte die Grünen, derzeit kämpft sie gegen die EU-Förderung der Atomenergie – Steffi Lemke weiß, wie Politik funktioniert
Sie stellte sich gegen Gerhard Schröder, sie bändigte die Grünen, derzeit kämpft sie gegen die EU-Förderung der Atomenergie – Steffi Lemke weiß, wie Politik funktioniert

Foto: Ute Grabowsky/Photothek/Imago Images

Mitte Januar sitzt Steffi Lemke bei Markus Lanz und lächelt nicht. Der Fernsehtalker versucht die neue Bundesumweltministerin gerade dazu zu bewegen, einzuräumen, dass der Grüne Wichtigheimer doch eigentlich Robert Habeck sei, in dessen Ressort neuerdings der Klimaschutz fällt. Dass also Lemke und Agrarminister Cem Özdemir Nice-to-have-Minister:innen sind. Lemke ist wenig amüsiert. „Ich habe keine Angst, dass ich zu wenig Aufgaben und zu wenig Zuständigkeiten habe“, pariert sie. Das sei doch nicht persönlich gemeint, beschwichtigt Lanz. Lemke darauf: „Es bringt mehr für den Klimaschutz, wenn mehr Ministerien über Klimaschutz reden.“ Da ist wenig Freundlichkeit, eher die Schärfe einer Fachfrau, die gerne klimapol