Pragmatisch bis zum Umfallen

Uni Warum wird heute einer Geisteswissenschaftler? Um reich zu werden, natürlich nicht. Der Idealismus bleibt aber genauso auf der Strecke
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2015

Gegen Ende der Schulzeit, es war kurz vor dem Abitur, gab man mir einen Termin bei der Berufsberatung im Arbeitsamt des nahe gelegenen deutschen Städtchens Euskirchen. Offenbar wollte die Schulleitung uns auf das Leben vorbereiten, und weil ich, wie so viele junge Menschen, die verschiedensten Passionen hatte, fragte ich den Berufsberater ins Blaue hinein, was man eigentlich mit dem Studium der Psychologie anfangen könne. „Psychologen gibt es schon zu viele“, lautete die Antwort mit nüchternem Blick auf die Statistiken. „Die einzigen freien Stellen, die es da noch gibt, sind in der Werbepsychologie.“ – Reklame! Nichts hätte mir fernergelegen. Wenn das so ist, dachte ich, dann kannst du auch gleich auf Perspektiven pfeifen und das studieren,